Die SKV Rutesheim bezwingt den TSV Berg mit 2:0 (0:0) und feiert nach neun Spielen ohne Sieg in der Fußball-Verbandsliga endlich mal wieder einen Dreier.

Christopher Baake hatte auch noch mehrere Minuten nach dem Abpfiff heftig Puls. „Mein Herz rast immer noch und meine Stimme ist kaum mehr vorhanden“, meinte der Mann an der Seitenlinie nach seinem zweiten Spiel als neuer Coach des Verbandsligisten SKV Rutesheim. Doch alle Anstrengungen haben sich gelohnt: Nach neun Begegnungen ohne Sieg, darunter acht Niederlagen in Folge inklusive Rücktritt von Coach Marcel Pfeffer, konnten die SKV-Akteure endlich mal wieder das Gefühl eines Erfolges auskosten.

 

Die Baake-Elf steht kompakt

Und der war absolut verdient. „Der TSV Berg hat zwar wie erwartet ein brutales Pressing gespielt, aber wir haben gegen einen körperlich stärkeren Gegner absolut dagegengehalten und haben sie mit unserem ekligen Fußball gebrochen“, lobte Baake seine Mannschaft. Tatsächlich gelang es der SKV Rutesheim über die gesamte Spielzeit, die ebenfalls in den unteren Tabellenregionen stehenden Gäste nicht in die gefährliche Zone kommen zu lassen. Die Baake-Elf stand kompakt und arbeitete gut gegen den Ball. Die beste Tormöglichkeit der Gäste in der ersten Halbzeit resultierte aus einem Zufallsprodukt: Ein als Flanke gedachter Ball von Julian Karg aus dem linken Halbfeld mutierte zum Torschuss und strich knapp am rechten Torpfosten vorbei (29.).

Gastgeber nutzt Umschaltmomente zu Offensivaktionen

In den letzten fünf Minuten vor der Pause gelang es den Gastgebern dann auch, die Umschaltmomente nach Ballgewinnen zu Offensivaktionen zu nutzen: Markus Wellert wurde nach einem schönen Steckpass zwölf Meter vor dem Tor in letzter Sekunde am Schuss gehindert (41.), drei Minuten später strich ein Schuss des Angreifers aus 15 Metern knapp am Tor der Gäste vorbei. Coach Baake haderte zudem mit einer Szene aus der 34. Minute, als Flavio Heiler nach einem Zweikampf im TSV-Strafraum zu Boden ging. „Da kann man auch über Foulelfmeter und rote Karte nachdenken“, befand er.

Gegnerischer Trainer faltet seine Mannschaft zusammen

Bergs Trainer Oliver Ofentausek zeigte in der Halbzeitpause seine Unzufriedenheit in aller Öffentlichkeit: Fünf Minuten lang faltete er seine Mannschaft, die vor der Auswechselbank im Kreis saß, verbal lautstark zusammen. Doch es sollte in der zweiten Halbzeit nicht besser werden, im Gegenteil: Coach Baake bewies mit der Einwechslung von Marcel Streit in der 53. Minute ein goldenes Händchen. Vier Minuten später veredelte dieser eine Flanke von Heiler im Rücken der TSV-Abwehr mit einem Seitfallzieher zur 1:0-Führung. In der Folge kippte die Partie immer mehr in Richtung der Gastgeber, jeder erfolgreiche Zweikampf der SKV-Akteure wurde auf den Rängen frenetisch beklatscht. Der TSV Berg wurde nur noch einmal gefährlich, doch der 14-Meter-Schuss von Thomas König in der 78. Minute war zu zentral, sodass SKV-Keeper Jan Göbel die Hände noch nach oben bekam. Baake brachte mit Pascal Maier und Ennio Ohmes zwei frische Offensivkräfte. Und auch Ohmes wurde zum Joker, als er in der 83. Minute frei vor Gästekeeper Paul Brünz die Nerven behielt und zum 2:0-Endstand traf. Einziger Wermutstropfen war die gelb-rote Karte gegen Antonio Di Viesti (87.), der sich nach einem Foul an einem Mitspieler zu einem Schubser hinreißen ließ. Doch Christopher Baake blickte lieber nach vorne: „Wenn wir immer so spielen, haben wir gegen alle Gegner in der Liga eine Chance“, erklärte er. SKV Rutesheim: Göbel, Di Viesti, Feigl, A. Wellert, Rudloff, Schneider, Weiß, Gebbert (74. Obert), Stütz (53. Streit), Heiler (74. Ohmes), M. Wellert (72. Maier).