Zum Saisonauftakt in der Fußball-Verbandsliga steht der TSV Heimerdingen im Heimspiel gegen den VfL Pfullingen mit leeren Händen da.

Ditzingen - Irgendwie hatte es sich schon früh angedeutet. Diese eine Szene sollte die alles entscheidende sein in einer Begegnung, die eigentlich mit einem Unentschieden zu Ende hätte gehen müssen. Der Flankenball von rechts segelt quer durch den Strafraum. Heimerdingens Schlussmann Maik Riesch macht sich auf, um ihn zu erlaufen. Dann zögert er für einen Bruchteil, bevor er weiter aus seinem Tor stürmt. Im Zweikampf mit Marcelo Freitas erwischt er den Ball zwar mit der Hand, rennt dabei aber den Gegner über den Haufen. Schiedsrichter Nico John zeigt trotz heftiger Heimerdinger Proteste auf den Punkt, Felix Häußler verwandelt sicher (38.). Auch Maik Riesch scheint die Konsequenzen seiner unglücklichen Aktion bereits zu erahnen. Er ist kaum zu beruhigen.

 

Und tatsächlich. Am Ende reicht den Gästen dieser eine Treffer, um zum Saisonauftakt drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Eine bittere Pille für den TSV Heimerdingen, der über die gesamte Spielzeit gesehen mehr investiert. Doch auch TSV-Trainer Daniel Rifert, der an der Seitenlinie des Kunstrasenplatzes – das Rasenspielfeld war wegen der starken Regenfälle nicht bespielbar – weit weg vom Ort des entscheidenden Geschehens steht, sagt klipp und klar: „Für mich war das ein Elfmeter. In der Aktion war er einfach zu ungestüm. Es ist bitter, dass wir durch solch eine Situation das Auftaktspiel verlieren.“

Gäste kommen zu keiner echten Tormöglichkeit

Bei aller Enttäuschung mischt sich aber auch Positives in die Kommentare. Nach dem 1:7 im letzten Testspiel gegen den Landesligisten Schwäbisch Hall und wegen des Fehlens tragender Säulen wie Gabriel Fota und Michele Ancona machen sich hie und da Befürchtungen breit, die Mannschaft könnte den Anforderungen der Verbandsliga nicht gewachsen sein. Gegen Pfullingen ist sie es. Die Gäste kommen zu keiner wirklich echten Tormöglichkeit. Neuzugang Altin Maliqi macht an der Seite des Kapitäns Tim Schlichting in der Innenverteidigung eine gute Partie. Robin Rampp und Alexander Grau zeigen mit ihrem Tempo gute Ansätze. Das sieht auch Daniel Riffert so: „Ich bin mit dem Auftakt im Gesamten zufrieden. Wenn wir jetzt mit einem 0:5 vom Platz gegangen wären, würde ich mir Sorgen machen.“

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Nach wie vor ist aber die Durchschlagskraft vorne ein Problemfeld im Heimerdinger Spiel. Die ganz klaren Chancen haben trotz aller Bemühungen auch die Gastgeber nicht. Alexander Grau schießt aus spitzem Winkel anstatt nach innen zu passen (27.), ein Flankenversuch von Pascal Coelho landet auf der Oberkante der Latte (32.). In der Schlussphase, als die Partie hektischer wird und der TSV hinten aufmacht, trifft Felix Gusche am gegnerischen Fünfmeterraum den Ball nicht richtig (87.), der Versuch von Robin Rampp landet genau in den Armen von Schlussmann Martin Welsch (89.).

Kämpferisches Auftreten gegen Pfullingen

Der TSV Heimerdingen wie in der abgebrochenen Vorsaison wieder nur Punkteliefrant? Dieses eine Spiel kann darauf keine Antwort geben. Die gezeigten Ansätze und das kämpferische Auftreten gegen Pfullingen nähren die Hoffnung, dass die Mannschaft für die Konkurrenz zu einem sehr unangenehmen Spielpartner werden kann.

TSV Heimerdingen: Riesch, Pellegrino, Schlichting, Maliqi, Sapia, Grau (65. Offei), Schieber (82. Gutsche), Coelho, Widmaier (65. Diakiesse), Rampp, Stagel Alberto.