Das Landesliga-Schlusslicht SV Leingarten holt mit dem 3:3 (1:3) seinen ersten Punkt in dieser Saison. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Seethaler muss nach einer 3:1-Führung noch froh darüber sein, nicht verloren zu haben.

Korntal-Münchingen - Sehr viel länger hätte die Partie nicht dauern dürfen, dann wäre dem TSV Münchingen der eine Punkt wohl auch noch aus den Händen geglitten. Und das zu recht. Die Gäste aus Leingarten, die eigentlich schon sicher auf der Verliererstraße schienen, schöpften im zweiten Durchgang von Minute zu Minute mehr Hoffnung und glaubten am Ende tatsächlich an einen Sieg. Aufbauhilfe für das Schlusslicht – so hatte sich TSV-Trainer Dietmar Seethaler den gestrigen Nachmittag nicht vorgestellt. „Das war einfach schlecht. Wenn wir so am nächsten Freitag in Rutesheim auftreten, dann brauchen wir da gar nicht erst hinfahren.“

 

Der 3:1-Pausenstand übertünchte noch die Unzulänglichkeiten der Münchinger Akteure im ersten Durchgang. Schon da überließ die Mannschaft zu vieles dem Zufall. Immer wieder segelten lange Bälle nach vorn, die es den Gästen leicht machten, Schlimmeres zu verhindern. Eine Standardsituation war nötig, um in Führung zu gehen. Der Freistoß von Fabio Ancona landete genau auf dem Kopf von Christian Buck, der nahezu unbedrängt abschloss (14.). Nach einer Ecke hatte Denis Schäffler die Möglichkeit, aus 15 Metern zu erhöhen. Leingartens Torspieler Tim Gondek brachte aber gerade noch rechtzeitig die Fäuste nach oben (24.). Nachdem auf der Gegenseite Michael Quattlender einen Freistoß von Nick Rieker pariert hatte, kamen die Gäste mit ihrem zweiten Angriff zum Ausgleich. Markus Karr flankte von links, für Yannick Titzmann schien sich niemand zuständig zu fühlen – 1:1 (32.).

Die 3:1-Pausenführung wird leichtfertig verspielt

Roberto Ancona per Kopf nach verunglücktem Abwehrversuch von Sören Holzwarth (44.) und Michael Koch im Nachschuss (45.) sorgten dafür, dass alles seinen erwarteten Gang zu nehmen schien. Seethaler wies seine Schützlinge in der Halbzeit nachdrücklich darauf hin, dass diese Führung kein Ruhekissen sei. Fabio Ancona blieb aus taktischen Gründen in der Kabine, Roberto Ancona rückte dafür ins Zentrum. Eine Besserung im Münchinger Spiel blieb aus. Auch die erneute Korrektur – Ancona zurück auf die linke Seite, Ozan Salma ins Zentrum – blieb wirkungslos. Im Gegenteil: es wurde nur noch schlimmer. Und als Moritz Wemmer den Ball in der Vorwärtsbewegung vertändelte, war Titzmann mit seinem zweiten Streich zur Stelle (61.).

Von einem kontrollierten Spielaufbau im Münchinger Spiel war nichts mehr zu sehen, Leingarten drückte. Die nächste Fehlerkette führte zum Ausgleich. Salvatore Pellegrino stand im Strafraum falsch zum Ball, Ozan Salma foulte Lindor Asllani. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Asmir Osmanagic folgte prompt. Ein Fall für Titzmann, der sich die Chance auf seinen dritten Treffer nicht entgehen ließ (68.). Auch der TSV Münchingen kam noch zweimal erfolgversprechend vor das gegnerische Tor. Buck scheiterte an Schlussmann Tim Gondek (77.), Salma schoss vorbei (91.). Den Siegtreffer hatte Münchingen auch wirklich nicht verdient.

TSV Münchingen: Quattlender, Pellegrino, Wemmer, Schäffler, Di Clemente, R. Ancona, F. Ancona (46. Knittel), Koch, Futterknecht (57. Salma), M. Ancona, Buck.

Eltingen verliert gegen Kornwestheim

Mit hohen Erwartungen gestartet und jetzt ganz unsanft gelandet. Nach dem 1:4 (0:2) beim Aufsteiger SV Kornwestheim muss der TSV Eltingen kleinere Brötchen backen. „Wir haben uns irgendwie selbst im Weg gestanden“, meinte Trainer Karl-Heinz Fuhrmann, der damit insbesondere eine Szene in der 17. Minute meinte. Nachdem Eleftherios Avraam den Ball verloren hatte, wusste sich Timo Seiler nur noch mit einer Notbremse zu helfen und sah die Rote Karte. Ein weiterer Ballverlust im Zentrum begünstigte die Kornwestheimer Führung. Pirmin Löffler bediente Dominik Janzer. Eine Minute zuvor hatte Oliver Neser noch auf der Linie retten können.

Den Kopfballtreffer von Timo Stahl kurz vor der Pause (43.) beantworteten die Gäste mit dem schnellen Anschlusstreffer. Marco Gritsch bugsierte den Ball nach einem Pressschlag vorbei an SVK-Keeper Marcel Stegmeyer (55.). Spätestens mit dem 3:1, als die Eltinger Kräfte langsam nachließen, war die Vorentscheidung gefallen. Für den Schlusspunkt sorgte dann wieder der Kornwestheimer Torjäger. Dominik Janzer legte sich den Ball auf der rechten Seite zum Freistoß zurecht und schoss ihn aus spitzem Winkel ins Tor (83.). Mit nur sechs Punkten aus sechs Spielen bleibt der TSV damit zunächst in der unteren Tabellenhälfte hängen.

TSV Eltingen: Bär, Heinemann, Seiler, Trefz, Gritsch, Bozkurt (75. Falcone), Kocaoglu (71. Schilling), Avraam, Neser, Klotz, Häcker (83. De Salvatore)- 07 Ludwigsburg – Heimerdingen 2:2 (1:1) Ein überaus kurioses Tor hat dem TSV Heimerdingen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach einem Pressschlag zwischen Ludwigsburgs Andreas Kindl und Volkan Demirci sieben Meter neben dem TSV-Gehäuse fast auf der Grundlinie bekam der Ball einen solchen Effet, dass er kurz vor dem Tor aufsprang und dann hinter der Linie landete (67.). Ärgerlich für die Gäste. Trainer Andreas Broß: „Mit ein bisschen mehr Glück, und wenn wir die ein oder andere Situation besser ausspielen, war hier ein Dreier drin.“

Murat Öztürk hatte seine Farben zweimal in Front gebracht. Den ersten Heimerdinger Angriff schloss er nach Flanke von Robin Rampp per Kopf zum 1:0 ab (12.). Nach dem Ausgleich von Bartosz Stawski (36.) war der Torjäger in der 63. Minute erneut zur Stelle. Die schwierigste Phase hatten die Gäste nach dem 2:2 zu überstehen. Nach zehn Minuten ließ der Ludwigsburger Druck aber wieder nach. TSV Heimerdingen: Croft, Todten, Demirci, Geppert (46. Bürk), Schneider (77. Weishäupl), Rampp, Pribyl, Riffert, Sever (39. Di Natale), Ruf, Öztürk. Schluchtern – SKV Rutesheim 2:2 (2:1) Nicht aus der Ruhe bringen lassen hat sich Alexander Wellert. In der Schlussminute verwandelte er einen Elfmeter, nachdem Christopher Baake im Strafraum von hinten gezogen worden war. „Unter dem Strich war das ein glücklicher Punkt“, bilanzierte dann auch SKV-Trainer Rolf Kramer. Dabei hatte alles so gut begonnen. Bereits nach zehn Minuten traf Benjamin Schiffner aus 20 Metern mit einem Schuss an den Innenpfosten zum 1:0. Mit dem Tor verlor Rutesheim jedoch den Faden. Das Team kassierte zwei vermeidbare Treffer von Kevin Haas (28., 45.) und musste zudem Uwe Eberhard wegen einer Muskelverletzung früh ersetzen. Selbst die Gelb-Rote Karte gegen Schluchterns Simon Sommer (60.) brachte keine großen Vorteile. Baake vergab die größte Chance acht Meter vor dem Tor, ein Treffer von Stamatis Sideris wurde wegen Abseitsstellung nicht gegeben. SKV Rutesheim: Rienhoff, J. Schneider (46. Epple), Wellert, Salopek, Bohn (46. R. Schneider), Eberhard (14. Bauer), Baake, Schiffner, Schwenker, Sideris, Hertenstein.