Der Rutesheimer Gunter Epple wird für sein Engagement bei der SKV vom Verband ausgezeichnet. Diese Ehrung sieht der 60-Jährige als Leistung der gesamten Mannschaft, die ehrenamtlich für die Jugend im Einsatz ist.

Rutesheim - Innerhalb der SKV Rutesheim ist Gunter Epple alleine schon aufgrund seines Nachnamens bekannt. Sein Großvater und später der Patenonkel waren bereits SKV-Vorstände, sein Bruder Volker ist amtierender Erster Vorsitzender. Sohn Marius stand bis vor eineinhalb Jahren noch für die beiden Fußball-Aktivenmannschaften der SKV auf dem Platz und ist nun Cheftrainer der U 19. Doch auch der 60-jährige Gunter Epple hat seine Spuren im Verein hinterlassen – mindestens so große wie seine Familienmitglieder. Dafür und für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement wurde er Mitte November vom württembergischen Fußballverband (WFV) ausgezeichnet.

 

Beim Ehrungsabend des Bezirks Enz/Murr im Vereinsheim der SGV Hochdorf bekam er von WFV-Vorstandsmitglied Rosalinde Kottmann, dem Bezirksvorsitzenden Enz/Murr, Hansjörg Arnold, sowie vom Ehrenamtsbeauftragten Heinz Krauß, eine Ehrenurkunde und eine Uhr des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) überreicht. Für Epple ein Zeichen der Wertschätzung und der Bestätigung, dass er sich – und das betont er in nahezu jedem Satz – mit seinem Team auf dem richtigen Weg befindet. „Ich nehme diese Auszeichnung stellvertretend für die gesamte SKV-Fußballjugend entgegen. Damit wird insbesondere auch das unglaubliche Engagement unserer Trainer und Betreuer, der Mitglieder des Fördervereins und der Jugendleitung sowie aller Freunde rund um den SKV-Jugendfußball gewürdigt“, sagt der Rutesheimer, der seit seinem siebten Lebensjahr Mitglied bei der Sport- und Kulturvereinigung ist.

Seitdem war Epple Spieler, Spielleiter und Vorstandsmitglied des Fördervereins Jugendfußball. 2008 gründete er mit fünf weiteren damaligen AH-Spielern das Jugendgremium, um das Vakuum auf dem vakanten Posten des Jugendleiters zu füllen. Da Epple wie einige andere nicht abgeneigt, aber beruflich zu stark ausgelastet für eine alleinige Amtsübernahme war, packte man die Sache eben zu sechst an. Jedes Gründungsmitglied erhielt seine eigene Aufgabe, Epple wurde Sprecher des Gremiums. Heute besteht das Organ zwar nicht mehr aus denselben Mitgliedern, dennoch lobt er die harmonische Zusammenarbeit: „Bislang wurde jede Entscheidung einstimmig getroffen. Das gute Miteinander und das vertrauensvolle Verhältnis zu den anderen Amtsträgern ist sehr befriedigend.“

Überhaupt ist Gunter Epple stolz auf die familiäre Atmosphäre im Verein. „Ich bin SKVler durch und durch. So geht es vielen bei uns, ein Großteil der wichtigsten Posten ist von Eigengewächsen besetzt“, sagt er und spielt damit neben seinem Sohn unter anderem auf Rolf Kramer (Trainer des Verbandsligateams), Alexander Ziegler (Coach der zweiten Mannschaft) oder Peter Wellert (Spieler der „Zweiten“ sowie Übungsleiter der U 17) an. Diese Konstellation sei kein Zufall, sondern Teil eines vom ihm und seinen Kollegen im Jugendgremium aufgestellten und seit vielen Jahren in allen Altersklassen fest verankerten Konzepts.

Leistungsfähigkeit, Identifikation und Disziplin bilden die drei Säulen. In den ersten Mannschaften jedes Jahrgangs gilt die Leistungsorientierung, in den Teams dahinter sollen aber auch weniger Talentierte eine Heimat, Spielzeit und Spaß finden. Mit 18 gemeldeten Jugendmannschaften und einer Verdopplung der Anzahl der Kinder der Fußballabteilung von rund 150 auf inzwischen über 300 in den vergangenen zehn Jahren trotzt die SKV dem demografischen Wandel und dem Trend zu Spielgemeinschaften – für Epple ein Zeichen, dass das Rutesheimer Konzept Früchte trägt: „Wir wollen unsere Spieler selbst ausbilden und im Anschluss halten. Das gelingt uns bislang sehr gut. Die Mehrheit in den Kadern der beiden Aktivenmannschaften hat eine Vergangenheit in der SKV-Jugend.“

Die dadurch hohe Identifikation mit dem Verein hat laut Epple auch noch weitere Vorteile: „Alle Amtsträger sind mit viel Herzblut bei der Sache. Man kennt sich lange und baut ein Vertrauensverhältnis auf, das die Zusammenarbeit erleichtert und für eine enge Verzahnung zwischen den verschiedenen Mannschaften sorgt.“

Neben den vom Verband angebotenen Fortbildungen veranstaltet der Verein auch interne Trainerschulungen. In diesen werden nicht nur neue Trainingsmethoden, sondern auch das Vorleben von Werten gelehrt. Dadurch soll auch die dritte Säule, die Disziplin, nicht zu kurz kommen. Vor jeder Saison gehen die Übungsleiter mit ihren Mannschaften einen Verhaltenskodex durch, der neben einem respektvollen Auftreten auch zu weniger Karten und Strafen führen soll.

Solange all diese Faktoren gegeben sind, macht Epple die Tätigkeit für „seinen“ Club trotz des damit verbundenen Aufwands Spaß. Für den Hauptpreis „Aktion Ehrenamt DFB“, für den Epple nominiert war, und damit verbunden eine Wochenend-Reise für zwei Personen inklusive des Besuchs eines Bundesligaspiels in Freiburg, hat es zwar nicht gereicht. Dennoch freut sich Epple über die Auszeichnung, die nach dem Vereinsehrenamtspreis 2015 die zweite für den Verein ist. Noch mehr macht ihn aber die Entwicklung „seiner SKV“ stolz.