Die Schäffer-Elf macht in der Fußball-Landesliga gegen den TSV Obersontheim aus einem 0:2 noch ein 5:3. Jetzt geht’s in die Abstiegsrelegation.

Es mag an den Ergebnissen auf den anderen Plätzen gelegen haben, oder weil die SV-Akteure nach 90 laufintensiven Minuten schlichtweg kaputt waren – der Jubel nach dem Schlusspfiff fiel beim SV Leonberg/Eltingen trotz des 5:3-Sieges gegen den Tabellenvierten TSV Obersontheim relativ verhalten aus. Der DJ hatte immerhin mit Tim Bendzkos Hit „Hoch“ die passende Musik zur Leistung der Schwarz-Gelben über die 90 Minuten aufgelegt: „Und wenn ich glaube, meine Beine sind zu schwer, dann geh ich noch mal 1000 Schritte mehr.“

 

0:2-Rückstand zur Pause

Zur Pause sah es noch so aus, als würde der SV die Saison auf einem Abstiegsplatz beenden: Nicht nur dass die ballsicheren Gäste mit 2:0 führten, auch die Leistung der Gastgeber war nicht dazu angetan, viel Hoffnung für die zweite Hälfte zu haben. „Ich hab’ zur Halbzeit nicht mehr viel auf uns gegeben“, räumte SV-Kapitän Sven Gritsch ein. Noch deftiger fiel die Kritik von Coach Benjamin Schäffer aus: „Wir sind wie Falschgeld rumgelaufen und haben uns schwindelig spielen lassen“, sagte er.

Der ungedeckte Julian Feil nach einem Eckball per Kopf (21.) und TSV-Kapitän Tim Blümel, der einen Freistoß aus 20 Metern genau in den Winkel zirkelte (34.), trafen für die Gäste. Die Schwarz-Gelben konnten sich bei ihrem Keeper Julian Bär bedanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel. „Bei uns hat in der ersten Hälfte keiner Kommandos gegeben“, haderte Schäffer.

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Doch in den zweiten 45 Minuten zeigte der SV gegen nachlassende Gäste ein anderes Gesicht: Bereits in der 47. Minute verkürzte Marco Gritsch nach dem dritten Eckball in Folge mit einer Direktabnahme am langen Pfosten zum 1:2. Pascal Nufer (51.) und Patrik Hofmann (57.) verpassten zwar noch den Ausgleich, doch nach einem Einwurf und einer Kopfballverlängerung von Hofmann traf Axel Weeber am langen Pfosten zum 2:2 (60.).

Einen Rückschlag musste der SV hinnehmen, als der schnelle Marco Pfitzer die Gäste nach einer Kombination über drei Stationen fünf Minuten später noch einmal mit 3:2 in Führung brachte. „Da habe ich mich kurz gefragt, woher die Jungs bei den Temperaturen jetzt noch die Energie hernehmen sollen“, räumte Schäffer ein.

Das Zittern ist nach 87 Minuten vorbei

Doch seine Elf zeigte Moral: Als die Gäste eine Ecke erneut nur zur Seite abwehrten, traf Sven Gritsch aus spitzem Winkel mit einem Aufsetzer genau ins Toreck zum 3:3-Ausgleich (72.). Sechs Minuten später gelang dann die erhoffte Führung: Pascal Nufer zirkelte von rechts eine Flanke auf den langen Pfosten, wo der aufgerückte Marco Seufert seine starke Leistung mit dem Kopfballtreffer zum 4:3 (79.) krönte. Das Zittern der Gastgeber beendete in der Schlussphase Patrik Hofmann, der in der 87. Minute mit einem wuchtigen Schuss zum 5:3 traf.

SV Leonberg/Eltingen hält dem Druck stand

„Ich bin unglaublich stolz auf die Moral des Teams, jeder ist über seine Grenzen gegangen“, lobte Sven Gritsch. Und Trainer Schäffer blickte zum Schluss optimistisch nach vorne: „Es ist zwar schade, dass keiner unserer Konkurrenten gepatzt hat und Crailsheim aus der Verbandsliga abgestiegen ist, aber wir haben dem Druck standgehalten und das Maximale für uns rausgeholt“, sagte er. Jetzt habe er richtig Lust auf das Relegationsspiel. SV Leonberg/Eltingen: Bär, Falch, Häusler, Zimmer, Weeber, Seufert (79. Trefz), Nufer, Hampel (88. Essig), M. Gritsch (89. Stäbler), S. Gritsch (90. Schuhmacher), Hofmann.