Der TSV Essingen ist als Topfavorit der Verbandsliga gehandelt worden, wird dieser Rolle aber erst jetzt gerecht.

Rutesheim - Nach dem kurzen Abstecher gegen den FC Wangen, einer Mannschaft aus dem Tabellenkeller, setzt die SKV Rutesheim ihre Serie gegen die Titelkandidaten fort. Der TSV Essingen dürfte allerdings der letzte in dieser Reihe sein. Denn außer Rutesheim selbst, dem FSV Hollenbach und den Spfr Dorfmerkingen kommt für die Meisterschaft wohl kaum noch eine andere Mannschaft in Frage.

 

Der TSV Essingen ist vor der Saison als das Bayern München der Verbandsliga tituliert worden, wurde dieser Rolle aber bislang nicht gerecht. Mit dem neuen Trainer Beniamino Molinari und neuen Spielern mit Regionalliga-Erfahrung (Kilian Müller und Niklas Groiß), die in der Winterpause zum Team gestoßen sind, scheint sich das nun geändert zu haben. Der Tabellenvierte ist die einzige Mannschaft der Spielklasse, die in den Punktspielen in diesem Jahr dreimal gewonnen hat. Der Rückstand auf die SKV an der Tabellenspitze ist von neun auf fünf Zähler geschrumpft. Die Ansage von TSV-Spielleiter Joachim Kiep kam nicht von ungefähr: „Die Erwartung ist, dass wir jetzt noch einmal oben anklopfen.“

Überrascht hat diese Entwicklung den Rutesheimer Trainer Rolf Kramer nicht: „Wenn man schaut, wie viele Spieler mit Regionalliga- und Oberligaeinsätzen da stehen, dann muss das der normale Anspruch sein. Ich glaube, nach der Umstrukturierung in der Winterpause leben sie jetzt nicht mehr nur von ihrer individuellen Klasse, sondern funktionieren nun auch als Verbund.“

Rutesheim ist schwer zu schlagen

Eine größere Herausforderung, an diesem Samstag (14 Uhr) im Schönbrunnenstadion in Essingen zu bestehen, gibt es derzeit wohl nicht. Überhöhen will Kramer den Gegner aber auch nicht und weist zurecht auf die eigenen Qualitäten hin: „Wenn bei uns die Abläufe passen, sind wir auch nicht gerade diejenigen, gegen die man gerne spielt, wenn man drei Punkte haben will.“ Die Mannschaft wird allerdings zunächst ohne ihren Kapitän auskommen müssen. Berufsbedingt fehlte Christopher Baake in dieser Woche im Training. Der 29-jährige kommt nach einer Geschäftsreise direkt zum Spielort.

Im zentralen Mittelfeld beginnt neben Tobias Gebbert deshalb Tobias Weiß. „Sportlich habe ich da überhaupt keine Bedenken“, sagt Rolf Kramer, „aber die Präsenz von Christopher Baake können wir nicht ersetzen. Ich finde, er hat in dieser Saison noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.“ Während in der Defensivformation im Vergleich zum Wangen-Spiel keine Änderungen vorgesehen sind, hat sich der Coach vorne noch nicht festgelegt, wer aus dem Quartett Gianluca Crepaldi, Steffen Hertenstein, Noah Lulic, Salvatore Catanzano beginnt. Kramer: „Das ist ein Spiel, in dem wir vielleicht ein bisschen mehr auf Umschaltaktionen setzen und mit den Jungs spielen, die zuerst den Weg nach vorne suchen.“