Die SKV Rutesheim gewinnt die Verbandsligapartie gegen den VfL Sindelfingen mit 3:1 (1:0).

Rutsheim - In ihrer zweiten Verbandsligasaison mausert sich die SKV Rutesheim zu einer festen Größe. Selbst Rückschläge (Pokal-Aus bei der TSG Balingen II), die zuletzt schwächere Punktausbeute (ein Zähler aus zwei Spielen) oder eine Reihe von Ausfällen (Lubenskiy, Weiß, Hertenstein, Wemmer) steckt die Mannschaft weg. In der vergangenen Saison holte das Team gegen den VfL Sindelfingen in zwei Begegnungen nur einen Punkt. Diesmal feierte sie einen 3:1-Sieg.

 

Trotz des Erfolges schaute Trainer Rolf Kramer nach dem Abpfiff gar nicht so glücklich drein. Er hatte einiges auszusetzen. „Wir fahren etwas fahrig und auch pomadig, hatten wenig Zugriff auf das Spiele und viele Umschaltsituationen, in denen wir die letzte Konsequenz haben vermissen lassen.“ Die Ansprüche sind gestiegen.

Treffer gegen den Ex-Club

Ein breites Grinsen hatten dagegen zwei andere auf dem Gesicht. Noah Lulic, in der Sommerpause vom VfL Sindelfingen nach Rutesheim gewechselt, erzielte nach nur vier Minuten das 1:0 gegen seinen Ex-Club. „Das ist natürlich ein super Gefühl“, sagte der 19-jährige Stürmer. „Ich hatte in Sindelfingen nur wenig Einsatzzeiten. Mit dem Tor habe ich mir selbst gezeigt, dass ich dort mehr Chancen hätte bekommen sollen.“

Am Ende stahl dem Youngster aber ein alter Hase die Schau. Gianluca Crepaldi traf nach seiner Einwechslung erst mit einem gefühlvollen Heber zum 2:1 (63.) und knockte den Gegner dann nach feiner Einzelleistung mit einem trockenen Distanzschuss in den Torwinkel endgültig aus (89.). Dürfen sich die SKV-Fans nun wieder auf den alten Crepaldi der Vorsaison freuen, als er in den ersten Saisonspielen nach Belieben traf und dann wegen eines Achillessehnenrisses für den Rest der Saison ausfiel? „Ich hoffe es“, will der Torjäger keine Garantien abgeben. Zumal die Knochen nach einer höheren Belastung immer noch zwicken. „Wenn ich morgens aufstehe, fühle ich mich manchmal schon älter als ich bin“, sagte der 28-Jährige.

Sindelfingen kommt nicht mehr zurück

Vor allen Dingen sein 2:1 rückte die Dinge für die SKV wieder in die richtige Richtung. Die Gastgeber hatten im ersten Durchgang zwar mehr vom Spiel, präsentierten sich gedankenschneller und waren oft einen Tick eher und entschlossener am Ball. Tatsächlich aber blieben die guten Möglichkeiten überschaubar, weil zu oft der entscheidende Pass fehlte. Lulic und Tobias Gebbert hatten noch die besten Möglichkeiten – das war’s aber auch schon. Schon gegen Ende des ersten Durchganges deutete Sindelfingen an, dass die Partie mit dem 1:0 noch lange nicht entschieden ist. Erst zielte Raphael Molitor aus der Distanz nur knapp vorbei (34.), dann vergab Frederick Mohr eine Hundertprozentige (39.).

Die erste Viertelstunde nach dem Wechsel gehörte klar den Gästen. Das Rutesheimer Team konnte von Glück sagen, dass es in dieser Phase nur ein Gegentor kassierte. Nach einem bereits abgewehrten Ball durfte Daniel Kniesel im Strafraum erneut ran, Julian Bär bekam die Fäuste nicht schnell genug nach oben – 1:1 (56.).

Doch es dauerte nur sieben Minuten, ehe sich der VfL in der gegnerischen Hälfte einen fatalen Rückpass in die Füße von Salvatore Catanzano leistete. Der schickte Crepaldi auf die Reise – die SKV lag wieder vorne. „Bis zum 2:1 hatte ich nicht das Gefühl, dass wir den Sieg unbedingt verdient hätten“, atmete Rolf Kramer durch. „Wir können es über weite Phasen besser als wir es gemacht haben.“ Dieser zweite Treffer beendete die Sindelfinger Drangperiode abrupt. Catanzano hätte die Partie deutlich eher endgültig entscheiden müssen. So blieb der Schlusspunkt seinem Kollegen Crepaldi vorbehalten.

SKV Rutesheim: Bär, Vaihinger Wellert, Kogel, Trefz, Schneider (55. Crepaldi), Gebbert, Baake, Catanzano (90. Feik), Lulic (81. Alberici), Müller (66. Füssenhäuser).