Die SKV Rutesheim schickt den FV Olympia Laupheim in der Verbandsliga mit einem 6:2 nach Hause.

Rutesheim - Wie reagiert die Mannschaft, die nach 175 Tagen wieder eine Niederlage (0:2 in Essingen) kassiert hat und die Tabellenführung abgeben musste? Der Rutesheimer Trainer Rolf Kramer weiß es jetzt: mit einem halben Dutzend Tore. 6:2 hieß es gegen Olympia Laupheim, die Mannschaft, die den Rutesheimern mit dem 1:0 die erste Saisonniederlage beigebracht hatte. Kein Wunder also, dass der Übungsleiter sichtlich erleichtert den Platz verließ: „Ich hatte großen Respekt vor dem Spiel und bin glücklich, wie seriös und gewissenhaft wir verteidigt haben.“

 

Eine Aussage, die einem Trainer bei zwei Gegentoren nicht so leicht über die Lippen kommt. Sie hatte aber ihre Berechtigung. Denn die Gäste kamen bis auf einen Distanzschuss von Alexander Schrode im ersten Durchgang zu keiner weiteren Möglichkeit. Und wirkliche Chancen waren es ja auch gar nicht, die zu den Treffern führten. Einen kurz ausgeführten indirekten Freistoß von halblinks aus 30 Metern setzte Mathias Wesolowski zum 1:2 (27.) an den linken Innenpfosten – von da aus sprang der Ball ins Tor. Und Alexander Schrode nahm eine Kopfballabwehr von Joshua Trefz mutig und entschlossen vom linken Strafraumeck direkt. Die Kugel rauschte zum 2:3 in den Winkel (48.). Zwei Sonntagsschüsse am Samstag machten der SKV das Leben schwer.

2:0-Führung nach sechs Minuten

Und das, obwohl sie einen Traumstart erwischt hatte. Nach 130 Sekunden köpfte Gianluca Crepaldi einen Eckball von Alexander Wellert in die Maschen. Nur drei Minuten später spielten Joshua Schneider und Christopher Baake die Abwehr per Doppelpass aus, und Steffen Hertenstein hielt bei Schneiders Hereingabe den Fuß zum 2:0 hin.

Die schnelle Führung verleitete die Gastgeber dazu, zu schön spielen zu wollen und zu früh den Weg in die Spitze zu suchen. „Nach einem 2:0 können wir mit dem Ball intelligenter spielen. Da ist uns ein bisschen die Kontrolle abhanden gekommen“, monierte der Trainer. In dieser Phase half Laupheim mit. Nach Flanke von Luca Alberici schlug Philipp Fischer im Strafraum über den Ball. Der dahinter stehende Salvatore Catanzano ließ sich nicht zweimal bitten – 3:1 (40.).

Tempo und Kombinationsfluss

Auch nach dem erneuten Anschlusstreffer direkt nach der Pause brauchte Rutesheim ein paar Minuten, um sich zu finden. Als aber Luca Alberici seine starke Leistung in der zweiten Hälfte auf Zuspiel von Christopher Baake mit dem 4:2 krönte (70.), waren die Gäste dem Tempo und Kombinationsfluss des Tabellenzweiten nicht mehr gewachsen – zumal sich Lukas Mangold auch noch die gelb-rote Karte abgeholt hatte. Der eingewechselte Keven Müller drehte richtig auf. Sechs Tore hatte er bislang erzielt und war schon froh darüber. „Davor habe ich nie so oft getroffen. Es können aber ruhig noch mehr werden“, sagte Müller im Interview, das im Stadionheft abgedruckt war. Und es wurden gleich zwei mehr. Erst wirbelten Baake und Crepaldi, dann Noah Lulic und Alberici. Müller bedankte sich mit den Treffern zum 5:2 (79.) und 6:2 (82.). „So stellt man sich einen Wechsel vor“, sagte Rolf Kramer, „wir haben das sauber zu Ende gespielt.“

SKV Rutesheim: Bär, Wellert, Kogel, Trefz (81. Wemmer), Alberici, Gebbert (69. Weiß), Baake, Schneider, Hertenstein (69. Lulic), Crepaldi, Catanzano (69. Müller).