Den Abschluss haben sie sich in Rutesheim anders vorgestellt. Aber die Perspektive ist gut.

Rutesheim - Achtmal Tabellenführer, 16-mal auf Platz zwei - und am Ende steht die SKV Rutesheim auf Rang drei mit leeren Händen da. Das Finale ist frustrierend, die Saison aber ein (fast) durchgängiges Erfolgserlebnis. Ausgangslage In der Vorsaison war die SKV Rutesheim schon abgestiegen. Nur weil sich der TSV Ilshofen noch in letzter Sekunde den Platz in der Oberliga gesichert hat, durfte der Altkreisclub eine zweite Saison in der Verbandsliga in Angriff nehmen. Bislang feste Größen wie Pascal Haug (FV Löchgau), Dennis Schwenker (TSV Crailsheim) oder Daniel Elfadli (SSV Reutlingen) verließen den Verein. Es kamen ausschließlich junge Spieler, deren Leistungsvermögen nicht einzuschätzen war. Volltreffer Noah Lulic vom VfL Sindelfingen hat sich als Glücksgriff erwiesen. Der 19-Jährige wurde mit 19 Treffern zum besten SKV-Torschützen. Die Shootingstars aus den eigenen Reihen: Constantin Kogel (21), aus der zweiten Mannschaft kommend, spielte den routinierten und zweikampfstarken Abwehrchef, als hätte er nie etwas anderes gemacht; Luca Alberici (21) blühte in der zweiten Saisonhälfte auf der linken Außenbahn auf und verdrängte den bis dahin nicht minder überzeugenden Patric Vaihinger; Salvatore Catanzano (19) von den A-Junioren brachte viel Tempo und Torgefahr im Spiel nach vorne mit.

 

Der Kapitän ist Taktgeber

Führungsspieler Nie war er so wertvoll wie heute. Frei nach dem Werbeslogan eines pflanzlichen Arzneimittels ging der Kapitän voran. Christopher Baake führte das Team auf und abseits des Platzes. Im Zusammenspiel mit Tobias Gebbert in der Mittelfeldzentrale hat der 29-Jährige, der seine zehnte Saison bei den SKV-Aktiven absolviert hat, den Takt vorgegeben. Formation Aufbauend auf den Erfahrungen in der Verbandsliga aus der Vorsaison hat der Trainer Rolf Kramer schnell zu einer taktischen Aufstellung gefunden, in der sich die Mannschaft wohlgefühlt hat. Das 5-4-1-System im Spiel gegen den Ball wurde zum 3-4-3 bei eigenem Ballbesitz, um die Räume perfekt zu besetzen. Damit einhergehend hielt sich der Personalwechsel stark in Grenzen. An der Fünferreihe mit Patric Vaihinger/Luca Alberici, Alexander Wellert, Constantin Kogel, Joshua Trefz und Joshua Schneider gab es kein Vorbeikommen. Das Mittelfeld-Duo Baake/Gebbert war gesetzt. Lediglich unter den Offensivkräften wurde rotiert. Kramer hatte die Qual der Wahl, weil Lulic (19 Tore), Catanzano (10), Gianluca Crepaldi (10), Steffen Hertenstein (8) und Keven Müller (7) auf nahezu gleichem Level agierten.