Die SKV Rutesheim schickt den in der Fußball-Verbandsliga bislang noch verlustpunktfreien TSV Berg mit einem 4:0 nach Hause.

Rutesheim - Ob es wohl an der Premiere lag? In der Pause der Partie gegen den TSV Berg wurde die von Spieler Patric Vaihinger und Stadionsprecher Dieter Bergmann getextete und gesungene SKV-Hymne zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Die Meinungen über derartiges Sangesgut mögen auseinander gehen. Keine zwei Meinungen gab es aber darüber, was die Rutesheimer Spieler im zweiten Durchgang auf den Platz zauberten. „Das war schon sehr nah am Optimum“, sagte der Rutesheimer Trainer Rolf Kramer nach dem 4:0-Erfolg. Und sein Kollege von der Gegenseite, Oliver Ofentausek, sparte auch nicht mit Lob: „Gratulation für diese zweite Hälfte. Das war sehr, sehr beeindruckend für mich.“

 

In dem von beiden Seiten intensiv und mit hohem Tempo geführten Spiel schlug das Pendel mit zunehmender Dauer in Richtung der Gastgeber aus. Am Schluss hatte das Team von Trainer Rolf Kramer die Auswärtskönige der Liga (zuvor fünf Siege in fünf Spielen auf fremdem Terrain) regelrecht in seine Einzelteile zerlegt. Die SKV kombinierte fast wie im Training, und die vier Treffer im zweiten Durchgang waren eigentlich noch zu wenig. Während der Tabellenzweite gegen die von Konstantin Kogel perfekt geführte Defensivreihe nicht eine Chance hatte, verpassten nach dem Wechsel zunächst Keven Müller (46.) und zweimal Michael Schürg (56., 59.) die Führung. Später hätten Pascal Maier (88.) und Riccardo Bischoff (89.) den klaren Vorsprung noch ausbauen können.

Vier Tiefschläge für den Gegner

Was dazwischen ablief, reichte aber auch so. Erst verwandelte Alexander Wellert einen an Keven Müller verschuldeten Elfmeter (62.), dann erhöhte Müller selbst mit einer sehenswerten Volleyabnahme (68.). Tobias Gebbert per Distanzschuss (76.) und Valentyn Podolsky mit einer schönen Einzelleistung (83.) nahmen den Gästen sämtliche Hoffungen, vielleicht doch noch etwas mitnehmen zu können.

Warum der TSV Berg bislang auswärts so stark aufgetrumpft hat, war im ersten Durchgang deutlich geworden. Rutesheim brauchte eine ganze Weile, bis sich die Mannschaft auf das Tempo und die Intensität des Gegners eingestellt hatte. Schlussmann Kerim Redezepovic hielt gegen Esref Metin Su (2.), Thomas König (4.) und Luis Pfaumann (14.) die Null. In der 45. Minute lenkte er einen Schuss von König mit den Fingerspitzen an den Pfosten. Die Heimelf, die noch nicht einmal schlecht gespielt hatte, kam nur zu einer echten Möglichkeit. Der zum ersten Mal wieder von Beginn an auflaufende Christopher Baake scheiterte nach Zuspiel von Collin Schulze aus 16 Metern am Torhüter Luka Borgelott (40.).

Es gibt noch Baustellen

Kein Wunder also, dass Rolf Kramer trotz der beinahe perfekten zweiten Hälfte noch Verbesserungspotenzial gesehen hatte. „Es gibt noch viele Baustellen, was die Läufe in die Tiefe angeht“, analysierte er, „aber was wir dann nach der Pause abgerissen haben, ist einfach geil.“ Freuen, abhaken und den Blick auf die kommende Auswärtsaufgabe beim FC Holzhausen richten. Vielleicht fragt der Übungsleiter dort ja auch schon mal nach, ob man in der Pause nicht die SKV-Hymne spielen könnte.

SKV Rutesheim: Redzepovic, Wellert, Kogel, Trefz, Rudloff, Gebbert, Baake (78. Bischoff), Schwenker, Schulze (74. Gamuzza), Schürg (69. Podolsky), Müller (81. Maier).