Acht Jahre lang hat Rolf Kramer die Geschicke der ersten Mannschaft der SKV Rutesheim als Trainer gelenkt.

Rutesheim - Platz drei in der Verbandsliga bedeutet für die SKV Rutesheim nicht nur, dass die Saison beendet ist. Für den Trainer Rolf Kramer heißt das auch, dass das 1:1 gegen den VfL Nagold seine letzte Partie als Verantwortlicher an der Seitenlinie war. Seine Gedanken über...

 

...die Enttäuschung

Die war groß am Samstag. Aber es war abzusehen, wenn es genau so kommt, dass es dann weh tun wird. Wir haben schon alles investiert, aber an diesem Tag nicht die Ruhe und die Mittel dazu gehabt, den entscheidenden Punch am Schluss zu setzen. Wenn man so nah dran ist, und es fehlt dann ein Punkt, dann war das im ersten Moment wirklich wirklich bitter.

...das Highlight

Da kann man jetzt gar keins rausnehmen. Irgendwo war die ganze Saison eins. Da gab es so viele Spiele, wo ich einfach sage, die haben Spaß gemacht – gerade in den Begegnungen mit Dorfmerkingen, in denen wir zweimal echt auf Augenhöhe waren. In den vergangenen acht Jahren waren natürlich die Relegationsspiele schon immer etwas Besonderes. Das 7:1 gegen Heiningen in so einer Aufstiegsrunde hatte etwas Spezielles.

...die Mannschaft

Großartig. Ich bleibe dabei, was sie in dieser Saison geleistet hat, war fantastisch. Wie viele Spieler erst 24, 25 Jahre alt sind, wo man meint, wie alt und wie reif die alle schon sein müssten. Das Team hat sich nicht von seinem Weg abbringen lassen und als Mannschaft funktioniert. Am Ende muss das stehen bleiben. Aufgrund dieses negativen Endes mit den Spielen in Löchgau und gegen Nagold darf man die Saison nicht unter dieses Licht stellen. Was da passiert ist, ist schon aller aller Ehren wert.

Mit Herzblut bei der SKV Rutesheim

...die SKV Rutesheim

Das könnte jetzt lang werden. Klar, das ist mein Verein, in dem ich seit der F-Jugend bin, in dem ich so ziemlich alles durchlebt habe. Als Trainer habe ich zwei Aufstiege mitgemacht, als Spieler drei. Was der Verein leistet, ist, finde ich, phänomenal. Das muss man auch immer wieder sagen. Es ist schon Wahnsinn – und das glaubt uns auch keiner – mit welchen Mitteln wir arbeiten, und welche Möglichkeiten andere haben und was am Ende dabei herauskommt. Das zeigt erst, wie viele Leute da in Rutesheim mit viel Herzblut arbeiten. Ich denke, wir sind da in der Jugendarbeit und auch bei der U 23 auf einem Standard, der für einen Verein wie wir es sind, nicht normal ist. ...die Zukunft

Da ist noch nichts geplant. Ich habe mir da noch keine Gedanken gemacht. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, hier Trainer zu sein. Ich bin jetzt 38 Jahre alt. Ich denke, es wird noch das ein oder andere Trainer-Jahr hinzukommen. Jetzt geht es mal darum, mich selbst fortzubilden. Denn bisher war das ja Learning by Doing. Sicherlich hatte ich den Vorteil, dass ich als Spieler bei Chris Hofberger und Lothar Mattner viel mitnehmen konnte und viel Basiswissen hatte und nicht ganz auf den Kopf gefallen bin, um auch ein paar Dinge selbst zu entwickeln. Jetzt werde ich mal meinen Trainerschein machen, selbst ein bisschen kicken und Elternzeit genießen.