Der SV Leonberg/Eltingen veranstaltet eine etwas andere Meisterfeier in kleinerem Rahmen zum Aufstieg in die Fußball-Landesliga.

Leonberg - Meisterschaft und Aufstieg so ganz ohne Wimpelübergabe? Auch in Corona-Zeiten keine Option für Benjamin Schäffer, Fußball-Trainer des SV Leonberg/Eltingen. Die ganz große Sause auf dem Platz musste in der Anfang März abgebrochenen Saison ausfallen. Also trommelte der Coach seine Schützlinge nun zum gemütlichen Beisammensein in das zwischen Höfingen und Gebersheim gelegene Gartengrundstück des Ex-Torhüters Günter Wenninger (Opa der Spieler Patrick und Florian Hofmann) zusammen, wo gemeinsam das Bundesliga-Finale verfolgt werden sollte.

 

Was die Mannschaft nicht wusste: Auch der Staffelleiter der Bezirksliga Enz-Murr war geladen. Am frühen Abend tauchte Ingo Ernst auf, um dem Kapitän Sven Gritsch ganz offiziell den Wimpel zu überreichen. Die Meister-Shirts, die der Übungsleiter verteilte, waren pünktlich tags zuvor fertig geworden. Unter der Überschrift „Aufstieg verdient“ finden sich schlagkräftige Argumente, warum der SV Leonberg/Eltingen in der Corona-Saison die Nase vorne hat.

Saisonstart schon im August

Das Team geht mit der Empfehlung in die Landesliga-Saison, die meisten Tore geschossen und die zweitwenigsten kassiert zu haben. In 18 Begegnungen gab es nur zwei und damit die wenigsten Niederlagen. Das galt es, gebührend zu feiern. Der harte Kern blieb bis zum nächsten Morgen. Spieler wie Lukas Schramm, Ennio Ohmes, Marco Gritsch, Steve Zimmer oder Kim Witte konnten zwar nicht mit dabei sein. Das erleichterte es den Organisatoren des Aufstiegsfestes aber, die Corona-Verordnungen bezüglich der Personenanzahl einzuhalten. Auch in der Vorbereitung auf die neue Runde wird sich Benjamin Schäffer daran gewöhnen müssen, dass einige seiner Spieler fehlen werden. Ursprünglich war man in den Planungen davon ausgegangen, dass die neue Runde am Wochenende 5./6. September beginnt. Nun aber hat der Württembergische Fußballverband den Start überraschend um zwei Wochen auf den 22./23. August vorverlegt, die erste Verbandspokalrunde soll bereits am 8. August gespielt werden. „Das hat unseren fertigen Vorbereitungsplan und die Urlaubsplanung über den Haufen geworden“, sagt Schäffer, zeigt aber auch Verständnis: „Das ist zwar ein bisschen stressig, aber die beim Verband wissen ja auch nicht, was in dieser Situation richtig und falsch ist.“

Ohne Abgänge in die neue Runde

Trainingsbeginn für die Leonberger ist somit am 13. Juli. Der Kader steht weitgehend. Abgänge gibt es keine. Dazu stoßen Marvin Hampel (SKV Rutesheim II), Rick Schuhmacher (TSV Höfingen) und Zinedin Latifovic (A-Junioren TSV Schwieberdingen). Außerdem kehrt auch der Torhüter Julian Bär wieder nach Leonberg zurück. Berufsbedingt hat er sein Engagement beim Verbandsligisten in Rutesheim beendet.

Beim SV will er sein Wissen und seine Erfahrung weitergeben, wenn zeitlich möglich, auch mal ein Torspielertraining anbieten. Als Spieler ist er jedoch nicht vorgesehen. Drei weitere Spieler hat der Neu-Landesligist noch im Visier.

Bei 19 Mannschaften in der Landesliga Staffel 1 wird Benjamin Schäffer einen breiteren Kader brauchen. Auszugehen ist von sechs bis maximal acht Absteigern. Der Trainer lässt sich davon nicht schrecken: „Die Vorfreude bei mir und der Mannschaft überwiegt.“