Das Schlusslicht der Fußball-Verbandsliga unterliegt dem spiel- und kampfstarken Tabellenzweiten auf eigenem Platz mit 0:8 (0:4).

Ditzingen - Ja sind wir denn hier in Venlo“, meinte ein Zuschauer in Anspielung auf die 0:13-Heimniederlage des niederländischen Erstligisten gegen Ajax Amsterdam, als der Ball in der 76. Minute zum siebten Mal im Heimerdinger Netz zappelte. Ganz so schlimm wurde es am Ende zwar nicht, aber nach dem 1:7 in Ehingen und dem 3:6 gegen Tübingen musste die Mannschaft von Trainer Jens Härter beim 0:8 gegen den FSV Hollenbach bereits zum dritten Mal in dieser Saison eine deftige Niederlage einstecken. „Wir standen völlig neben uns und haben uns teilweise aufgegeben“, nahm Heimerdingens Kapitän Michele Ancona nach dem Schlusspfiff kein Blatt vor den Mund.

 

Allerdings trafen die Gastgeber auch auf einen enorm starken Gegner. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal eine so körperlich präsente und ballsichere Mannschaft hier gesehen habe“, meinte Abteilungsleiter Uwe Sippel. Im Grunde ging es für die Gastgeber nach dem 0:2 in der 20. Minute nur noch um Schadensbegrenzung. Die TSV-Akteure kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe, weil ihre Gegenspieler stets gedankenschneller waren. In der ersten Hälfte hatte Heimerdingen keine einzige Torchance, weil die Hollenbacher schon in der gegnerischen Hälfte pressten und die Gastgeber zu Ballverlusten zwangen.

Erste Chancen – erstes Gegentor

Schon die erste Torchance führte zum 0:1 (11.): Jonas Limbach schaltete nach einem Eckball am kurzen Pfosten schneller als seine Gegenspieler und traf ins kurze Eck. Neun Minuten später konnten sich die Gäste auf der linken Angriffsseite mehr oder weniger ungestört durchkombinieren, den Pass in den Rücken der Abwehr verwertete Marius Uhl zum 0:2.

Auch beim dritten Gegentreffer waren die Gastgeber nur Zuschauer im eigenen Strafraum: Nach einer Flanke von links konnten sich zwei Hollenbacher den Ball ohne nennenswerte Gegenwehr zupassen, Goran Jurjevic hatte freistehend aus sieben Metern keine Mühe (30.). Zwei Minuten vor der Pause leisteten sich die Heimerdinger einen Ballverlust am eigenen Strafraum, und Jurjevic konnte erneut ungestört zum 0:4 abziehen.

Torhüter muss verletzt raus

Als Salvatore Pellegrino und Alexander Grau in der 52. Minute eine Doppelchance zum 1:4 hatten, hofften einige Zuschauer vielleicht auf Besserung. Doch die Hoffnung währte nur drei Minuten: Nach einem langen Ball war Samuel Schmitt einen Tick schneller als TSV-Keeper Lukas Emmrich und brachte den Ball zum 0:5 (56.) im Heimerdinger Tor unter. Bei diesem Zweikampf verletzte sich Emmrich und musste mit einer Gehirnerschütterung vom Platz – nachdem zuvor schon Steffen Widmaier und Daniel Riffert verletzungsbedingt passen mussten.

Die erste Aktion von Ersatzkeeper Robin Kuschewitz drei Minuten nach seiner Einwechslung war es, den Ball nach dem 0:6 aus dem Netz zu holen – Robin Dörner hatte nach schönem Zuspiel aus 14 Metern unbedrängt schießen können. Selbst nach einer gelb-roten Karte gegen Jurjevic (74.) erhöhten die Gäste noch auf 0:8 (76., 83.). „Hollenbach hatte richtig Bock zu spielen. Ich werde nach diesem Ergebnis heute Nacht schlecht schlafen, das nehme ich mit“, befürchtete Ancona.

TSV Heimerdingen: Emmrich (61. Kuschewitz), Apler, Fota, Riffert (46. Sapia), Schäffler, Pellegrino, Schieber, Di Matteo, Widmaier (18. Stagel), Grau, Ancona (76. Gutsche).