Der Tabellenführer der Landesliga startet mit dem Heimspiel gegen Öhringen in den zweiten Saisonabschnitt.

Ditzingen - Ein 10:0 im Testspiel gegen einen B-Listen, das könnte bei einem Landesliga-Tabellenführer noch als standesgemäß durchgehen. Bei einem 8:0 gegen einen gleichklassigen Gegner muss die Konkurrenz jedoch hellhörig werden. Eben mit diesem Ergebnis hat der TSV Heimerdingen seine Generalprobe gegen den TV Darmsheim absolviert.

 

Was das für den an diesem Wochenende beginnenden zweiten Saisonabschnitt heißt? „Es war ein guter Test und gibt ein gutes Gefühl. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir sagen, jetzt läuft alles von alleine. Wir können das ganz gut einordnen“, sagt der Heimerdinger Trainer Holger Ludwig. Das trifft auch auf den Tabellenstand zu. Noch nie ist der TSV Heimerdingen in der Landesliga nach der Winterpause als Spitzenreiter gestartet. Als Bürde empfindet das der Coach nicht. „Das ist doch eine schöne Situation“, sagt Holger Ludwig, „ich glaube nicht, dass wir das Gefühl kriegen, dass wir etwas zu verlieren haben. Wir sind oben dabei und genießen das so lange wie möglich.“

Drei Gegentore in den ersten elf Minuten

Mit neun Siegen in Folge hat sich der Tabellenführer aus dem alten Jahr verabschiedet. Erst diese Serie hat es überhaupt möglich gemacht, dass die Mannschaft fast die komplette Liga von hinten aufgerollt hat. Das heißt im Umkehrschluss: Jetzt kommen die Gegner, in denen das Team ordentlich Luft nach oben hat. Das Hinspiel bei der TSG Öhringen beispielsweise wurde vor allen Dingen aufgrund einer indiskutablen Anfangsphase (drei Gegentore in elf Minuten) mit 2:5 verloren. „Ich bin kein Freund davon zu sagen, wir haben noch etwas gutzumachen“, sagt Holger Ludwig. Aber für das Rückspiel an diesem Sonntag (15 Uhr) in Heimerdingen ist klar: So etwas darf nicht noch einmal passieren – egal gegen welchen Gegner es geht.

Lange Sperre für Schlichting

Die Gäste haben bereits mit dem 3:0 im Nachholspiel gegen den SSV Gaisbach den ersten Dreier in diesem Jahr eingefahren und damit den Anschluss zum Mittelfeld hergestellt. Der TSV muss sich auf einen kompakt stehenden Gegner einstellen, der, wenn möglich, schnell nach vorne spielt. Holger Ludwig kann vorerst nicht auf die bewährte Defensivzentrale zurückgreifen. Nach seinem Platzverweis in Allmersbach hat Tim Schlichting eine Sperre von acht Spielen aufgebrummt bekommen. Siebenmal muss er nun noch aussetzen. Die Heimerdinger Verantwortlichen haben alle Mittel ausgeschöpft, um das Strafmaß zu milden – vergeblich. Und der Trainer ärgert sich: „Der Vorwurf des Würgens ist einfach nicht gerechtfertigt. Das ist bitter, weil mir einer meiner wichtigsten Spieler auf dem Platz fehlt.“

Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Antonio Di Matteo. Emre Öztürk, der nach überstandenem Kreuzbandriss endlich wieder fit war, wirft ein Nasenbeinbruch zurück, den er sich im Test in Bissingen zugezogen hat. Ansonsten ist der Kader jedoch komplett. Neben festen Größen wie Daniel Riffert oder Jörn Pribyl hat der Coach nun auf allen Positionen Optionen.

Auf- und Abstiegsregelung

Aufstieg Der Meister steigt direkt in die Verbandsliga auf. Der Vizemeister spielt in der Relegation um den Aufstieg. In deren erster Runde trifft er am 12. Juni an einem noch unbekannten Ort auf den Zweiten der Staffel 2 – nach jetzigem Stand wäre das NAFI Stuttgart. Für den Sieger dieser Begegnung geht es am 16. Juni weiter gegen den Gewinner des Duells der Zweiten aus den Staffeln 4 und 3 (momentan FV Biberach und SV Böblingen). Die finale Partie folgt dann am 23. Juni gegen den ersten Nichtabsteiger der Verbandsliga (momentan VfL Nagold), und zwar an einem Spielort in dessen Bezirk.

Abstieg
Die Formel zur Berechnung der Direktabsteiger-Zahl lautet: drei + Zahl der Verbandsliga-Direktabsteiger aus dem Einzugsgebiet der Landesliga-Staffel 1. Nach jetzigem Stand wären das der SV Breuningsweiler, FV Löchgau und der VfB Neckarrems. Dementsprechend würde der Tabellenzehnte am 23. Juni in der Relegation um den Klassenverbleib spielen. Sein Gegner: der Gewinner der beiden vorangegangenen Runden, in denen die vier Vizemeister der Bezirksligen Enz-Murr, Rems-Murr, Unterland und Hohenlohe unter sich sind.