Nach einer 3:0-Führung wird es nochmals spannend: Der TSV Heimerdingen bezwingt im Landesliga-Spitzenspiel den FV Löchgau mit 4:3 Toren.

Stefan Schlick ließ sich nach dem Abpfiff der Schiedsrichterin einfach nur auf den Boden fallen. Die letzten zehn Minuten waren für den TSV Heimerdingen im Duell mit dem Tabellennachbarn FV Löchgau zu einer Abwehrschlacht geworden, die viel Kraft gekostet hatte, aber am Ende gab es nur strahlende Gesichter aufseiten der Gastgeber. „Dieser Sieg ist hochverdient, wir haben es in der Schlussphase unnötig spannend gemacht“, meinte prompt auch TSV-Trainer Daniel Riffert.

 

Schnelle Treffer in beiden Halbzeiten

Als Neuzugang Haris Gudzevic nach 62 Minuten mit seinem ersten Landesliga-Treffer im siebten Saisonspiel auf 3:0 erhöht hatte, sah tatsächlich alles nach einem entspannten Abend für den TSV Heimerdingen aus. Den Grün-Weißen hatte zudem in die Karten gespielt, dass sie zu Beginn beider Halbzeiten jeweils einen schnellen Treffer erzielt hatten: In der 4. Minute überwand Robin Reichardt nach einem schönen Pass von Pascal Schüller FV-Schlussmann Sven Altmann mit einem Heber zum 1:0. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff spielte Reichardt einen scharfen Pass in den Löchgauer Strafraum, FV-Innenverteidiger Tom Kühnle grätschte den Ball unglücklich zum 2:0 in die eigenen Maschen.

Doch in der 70. Minute bekamen die Gäste, die bei einem Freistoß von Lars Ruckh an die Querlatte (58.) zuvor großes Glück gehabt hatten, plötzlich Oberwasser: Nach Unstimmigkeiten in der TSV-Defensive traf der kurz zuvor eingewechselte Janis Lamatsch zum 3:1. Neun Minuten später setzte Lamatsch einen Drehschuss aus zehn Metern noch knapp über die Latte, doch eine Minute später gelang dem aufgerückten FV-Innenverteidiger Marco Stephani nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld der 3:2-Anschlusstreffer. „Da hat die Zuordnung bei uns überhaupt nicht gepasst, am Ende standen drei Löchgauer frei“, monierte Riffert.

Kapitän fordert mehr Körpersprache

Dennoch schien sich die Waage am Ende zugunsten des TSV zu neigen, als sich Lars Ruckh im Stile eines Torjägers in einer 1:1-Situation im gegnerischen Strafraum gegen einen Löchgauer Verteidiger durchsetzte und mit seinem neunten Saisontreffer zum vermeintlich entscheidenden 4:2 (84.) traf. Doch die Freude bei den Gastgebern währte nur eine Minute: Nach einem Fehlpass im Spielaufbau bekam die TSV-Abwehr den Ball nach einer Flanke nicht unter Kontrolle, der kurz zuvor eingewechselte Eugenio Del Genio verkürzte per Kopf auf 4:3. „Mehr Körpersprache“, forderte TSV-Kapitän Tim Schlichting von seiner Elf für die Endphase.

Die TSV-Defensive behält den Überblick

Die Gäste warfen in den verbleibenden Minuten alles nach vorne, doch in der hektischen Schlussphase behielt die TSV-Defensive den Überblick und ließ die Gäste nicht mehr zum Torabschluss kommen. Coach Riffert hob dementsprechend auch die Defensivleistung seines Teams hervor: „Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet, waren giftig und haben wenig zugelassen“, lautete sein Fazit. Die drei Gegentore störten ihn dabei ausnahmsweise wenig. „Heute zählt nur das Ergebnis, und das passt“, meinte er. TSV Heimerdingen: Riesch, Pellegrino, Fota, Schlichting, Schüller, Schlick, Stagel Alberto (85. Kolb), Muratlar, Reichardt, Ruckh, Gudzevic (62. Bortel).