Der Präsidentschaftskandidat Claus Vogt stellt sich genau eine Woche vor der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart in Gerlingen den Fans vor.

Gerlingen - Wann gibt es beim VfB im Stadion endlich ein gescheites Bier und eine vernünftige Wurst? Diese Frage eines Fans sorgte für viel Zustimmung unter den anwesenden Fans im Café Courage. Der Gerlinger VfB-Fanclub Courage hatte zum Weißwurstfrühstück mit den beiden Kandidaten für den Posten als neuer Präsident des VfB Stuttgart eingeladen. Letztlich wurde aus dem gemeinsamen Auftritt nichts, da Christian Riethmüller krankheitsbedingt passen musste. „Ich wünsche Christian gute Besserung“, sagte Claus Vogt, der sich für das Präsidentenamt beim größten Sportverein in Baden-Württemberg zur Wahl stellt. Am 15. Dezember entscheiden die VfB-Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung, wer der Nachfolger des zurückgetretenen Leonbergers Wolfgang Dietrich sein soll.

 

Nach einer kurzen Begrüßung durch Bertram Sugg, der Geschäftsführer des Fanclubs, stellte Vogt sich den Anwesenden vor. Beim „Ersatz-Doppelpass“, wie die Macher die Veranstaltung in Anspielung auf die sonntägliche Talkshow des Fernsehsenders Sport1 nennen, waren im Gastraum alle Plätze belegt. Auch im direkt angrenzenden Zelt lauschten etwa 20 Interessierte den Worten des Unternehmers, der im Bereich der Immobilienbewirtschaftung tätig ist. Die Illusion, dass sich mit einem neuen Präsidenten sofort alles ändern wird, nimmt er den Fans direkt am Anfang der Fragerunde. „Am 16. Dezember kommt einer nach Bad Cannstatt, der wird nicht an einem Tag die Welt verändern“, so Vogt, der bisher im Mitgliederausschuss für Vereinsentwicklung des VfB engagiert ist.

Frauenfußball, Volleyball und Darts

Ein Fan wollte wissen, welche sportlichen Ziele er in seiner Präsidentschaft mit dem VfB anpeilen würde. Er wäre zufrieden, wenn man nach der Rückkehr in die Bundesliga in einem ersten Schritt „nichts mit dem Abstieg zu tun hätte“. Als weitere Projekte kündigt er unter anderem die Einbettung von Frauenfußball, Volleyball und Darts in den VfB an. Er wolle nach dem Vorbild des FSV Mainz 05 eine eigene Fanabteilung gründen und das   beste Nachwuchsleistungszentrum in Baden-Württemberg aufbauen. „Ein talentierter Jugendspieler muss das Ziel haben, beim VfB zu spielen und nicht in Freiburg, Hoffenheim oder Augsburg.“ Außerdem wünsche er sich „unabhängig von der Partei“ den Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) im Aufsichtsrat, genau wie den ehemaligen VfB-Trainer Rainer Adrion. Ob seine Rede für die Mitgliederversammlung schon stehe? „Ein Teil“, so der Vater dreier Kinder. „Ich hoffe, dass ich gegen Ende der Woche noch etwas Zeit mit meiner Familie verbringen kann“, spielte Vogt auf den intensiven Wahlkampf an.