Die Fußballer müssen auf die Fortsetzung der Saison warten, bis die Politik grünes Licht gibt. Die Spieler der Verbandsligisten halten sich individuell fit.

Rutesheim/Ditzingen - Wann es wieder möglich sein wird, Fußball zu spielen? Keiner weiß es derzeit genau. Auch nicht die Verantwortlichen beim württembergischen Fußballverband (WFV), die nach ihrer Pause zwischen den Jahren wieder ihre Arbeit aufgenommen haben. „Maßgeblich für die Weiterführung des Spielbetriebs sind behördliche Vorgaben in Baden-Württemberg und die damit verbundenen Möglichkeiten, zu trainieren und Spiele auszutragen“, sagt Heiner Baumeister, der Abteilungsleiter Kommunikation beim WFV. Die Planungen würden nach wie vor verschiedene Szenarien vorsehen, die Saison zu einer möglichst gerechten sportlichen Wertung für den Auf- und Abstieg zu führen. „Eine solche Wertung steht im engen Zusammenhang damit, möglichst viele Spiele austragen zu können“, sagt Baumeister.

 

Welche Option letztendlich in Frage kommen könnte, hänge neben den behördlichen Vorgaben auch von den jeweiligen Staffelgrößen ab. So sei bei einer Staffel mit 21 Vereinen, wie beispielsweise der Oberliga Baden-Württemberg oder auch der Verbandsliga mit 20 Mannschaften, grundsätzlich auch die Möglichkeit einer Auf- und Abstiegsrunde nach komplett absolvierter Hinrunde gegeben oder alternativ die Wertung nach der Vorrunde – jeweils abhängig davon, ab wann die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs erlaubt ist. Bei sehr kleinen Staffeln hingegen, wie sie teilweise auf Bezirksebene verwaltet werden, stünden auch weitere Varianten zur Verfügung, im Idealfall auch die Austragung einer vollständigen Runde. „Wir stehen darüber mit unseren Vereinen und Staffelleitern im Austausch und werden in den kommenden Wochen unsere Planungen laufend den entsprechenden Gegebenheiten anpassen“, sagt Baumeister.

Seit November, dem zweiten Corona-bedingten Shutdown, hält Daniel Riffert das Fußball-Training des Verbandsligisten TSV Heimerdingen aufrecht. Selbstverständlich mit dem geforderten Abstand. Zum Krafttraining treffen sich die Spieler zweimal wöchentlich online. Wer wie viele Laufeinheiten in welcher Intensität pro Woche absolviert, wird in einer App samt einer internen Rangliste festgehalten. „Die größte Herausforderung ist momentan, in dieser Zwangspause die Spieler bei Laune zu halten, da sind solche Wettbewerbe sehr willkommen“, sagt Riffert. Der 32-Jährige war bis Oktober 2020 noch spielender Co-Trainer von Jens Härter, von dem sich der Verein dann nach einer Negativserie trennte. Unterstützung bekommt Riffert von seinem Bruder Markus, der die Aufgaben des Co-Trainers übernommen hat. Das Duo bespricht sich in der momentan außergewöhnlichen Zeit regelmäßig mit den erfahrenen Stammkräften im Team wie Michele Ancona, Tim Schlichting, Gabriel Fota oder Pascal Dos Santos Coelho.

Daniel Riffert selbst ist gerade dabei, den Trainer-Schein B zu absolvieren. Er hätte im März seine Abschlussprüfung gehabt, die nun aber verschoben wird. Doch egal ob mit oder derzeit noch ohne Zertifikat: „Eine eigene Idee ist wichtig, und die habe ich, schließlich habe ich selbst jahrelang gespielt und hatte einige Trainer, von denen ich viel gelernt habe.“ Für ihn das Positive trotz der geforderten Distanz ist: er kennt die Mannschaft schon viele Jahre. Und neue Spieler, die er in das Team integrieren müsste, sind auch in der Winterpause nicht vorgesehen.

Seit Anfang Januar ist die Wechselperiode angelaufen. Bis zum 1. Februar müssen Vereinswechsel beantragt sein, um das sofortige Spielrecht für Pflichtspiele zu erhalten. Die Abmeldung beim bisherigen Verein musste bis spätestens 31. Dezember 2020 erfolgt sein. Diesbezüglich wenig, beziehungsweise keine Bewegung gibt es bei den beiden Verbandsligisten aus dem Altkreis Leonberg. „Vereinswechsel sind momentan wohl eher Zufallsprodukte“, sagt Uwe Sippel, der Abteilungsleiter beim TSV Heimerdingen, der davon ausgeht, dass sich am (noch nicht ganz absehbaren) Ende von Corona die fehlenden Einnahmen beim TSV mit den fehlenden Ausgaben ausgleichen werden.

Bei der SKV Rutesheim hat man mit Mert Okar nur einen Abgang zu verzeichnen, der sich dem Ligakonkurrenten VfB Neckarrems anschloss. Das war bereits Mitte September. „Er war mit seinen Einsätzen nicht zufrieden“, sagt der sportliche Leiter Marius Epple. Die SKV, nach zwölf Spieltagen und bei Unterbrechung der Saison auf Rang 16 der Tabellen stehend, sei in der aktuellen Runde nach wie vor gut aufgestellt. Der Offensivmann Markus Wellert rückte jetzt zuletzt aus der eigenen U23 in die Erste auf und hatte schon seinen ersten Einsatz in der Verbandsliga. Marius Epple ist jetzt gespannt, wie es mit der Saison weitergeht. „Wir nehmen, wie es kommt und setzen alles daran, in der Verbandsliga zu bleiben.“