Wie Marcel Pfeffer, seit Januar Coach beim Verbandsligisten Rutesheim, sein Team und sich selbst mit Hometraining bei Laune hält.

Rutesheim - Marcel Pfeffer sitzt auf dem Hometrainer, als er das Gespräch führt. Der neue Trainer des Verbandsligisten SKV Rutesheim hatte zuletzt noch einige Tage Urlaub. Eine gute Gelegenheit, sich selbst wieder in Form zu bringen. „Ich habe eine Gewichtsgrenze erreicht, die mich dazu veranlasste, einige Kilos loszuwerden. Mittlerweile bin ich so fit wie schon länger nicht mehr“, sagt der 39-Jährige. Einhalb Stunden ist er jetzt geradelt. Das gibt Punkte. In einer Ausdauerchallenge, die er für seine neue Mannschaft ausgerufen hat. „Aus Motivationsgründen mache ich selbst mit, leider befinde ich mich gerade auf einem Abstiegsplatz“, sagt Pfeffer und lacht.

 

Seinen ursprünglichen Plan „30 Tage, 30 Läufe“ musste er an Tag neunzehn verwerfen, als er sich eine Entzündung im Knie einfing. Deshalb ist er auf das Rad umgestiegen. Die drei Erstplatzierten dieser Challenge bekommen ein kleines Geschenk, die fünf Letzten müssen ein Kabinenfest ausrichten. Derzeit vorne dabei sind Gianluca Gamuzza und Dennis Schwenker. Kräftig Punkte sammelte in einer einzigen Einheit Fisnik Rama, der 38 Kilometer zurücklegte. Christopher Baake war mit seinen 20 Kilometern auch schon gut dabei. Den Kilometer lief er durchschnittlich unter fünf Minuten.

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Seit Anfang Januar hat Marcel Pfeffer, ein Rutesheimer „Urgestein“, das Kommando beim Fußball-Verbandsligisten übernommen, kehrte damit dem SV Gebersheim den Rücken. Er folgte Interimstrainer Rolf Kramer, der nach der Entlassung von Jens Eng bis Ende des Jahres eingesprungen war. Keine leichte Aufgabe wartete auf den neuen Coach in den ersten Tagen. In einer Zeit, in der Kontakte extrem eingeschränkt sind und Fußballspielen gar nicht erlaubt ist. Deshalb hat sich Marcel Pfeffer eine eigene Strategie zurecht gelegt. „Weil ich mangels Training keine Gelegenheit hatte, das Team in üblicher Weise zu begrüßen und kennen zu lernen, habe ich im ersten Schritt mit allen Spielern ein Vier-Augen-Gespräch geführt.“ Selbstverständlich unter Einhaltung der Corona-Regeln, entweder bei ihm zu Hause oder in der Kabine im Stadion. „Das Schöne ist, obwohl ich neu bin, kenne ich ja fast alle.“ Zwölf Jungs aus dem Kader hatte Pfeffer schon als A-Junioren-Trainer bei der SKV Rutesheim unter seinen Fittichen gehabt. Zudem schaute er sich, wenn es die Zeit zuließ, alle Heimspiele der SKV Rutesheim an. „Die Mannschaft ist mir daher auch schon in gewisser Weise vertraut.“

Im zweiten Schritt schickte er dem Kader einen umfangreichen Trainingsplan, der alle Komponenten wie Kraft, Ausdauer oder Beweglichkeit abdeckt. „Die Spieler treffen sich eigenständig online auf Zoom oder machen es alleine. Da muss ich nicht dabei sein“, sagt Pfeffer. In der nächsten Zeit folgen Videoanalysen der künftigen Gegner. „Was das Spielsystem betrifft, werde ich nicht alles auf links drehen, es sind erst einmal kleine Bausteine, die ich gerne verändern möchte.“