Stamatis Sideris vom SV Perouse verzichtet beim 0:4 in der Fußball-Bezirksliga gegen Phönix Lomersheim zugunsten der Gesundheit des gegnerischen Keepers auf ein mögliches Tor.

Es geht auch ohne den Chef. Nachdem Benjamin Schäffer mit dem SV Leonberg/Eltingen in der Relegation nachsitzen musste, dann nach kurzer Pause gleich wieder in die Vorbereitung einstieg, weilt er nun im wohlverdienten Urlaub. Sein neuer Co-Trainer Robert Gitschier vertritt ihn bestens. Erst wurde die Pokalhürde bei der SpVgg Renningen glatt mit 3:0 genommen, anschließend behielten die Leonberger im Duell der Landesligaabsteiger gegen den TV Pflugfelden mit 4:3 die Oberhand. Allerdings machten sie es unnötig spannend.

 

Nach jeweils zwei Toren von Marco Seufert und Patrik Hofmann zum zwischenzeitlichen 4:1 war der Deckel eigentlich schon drauf. Ein Fallrückzieher von Ertan Bozkurt (79.) zum 4:2 hauchte den Gästen neues Leben ein. Als SV-Torhüter David Dittrich bei einem Eckball unglücklich agierte und Asilhan Yildiz auf 4:3 stellte, musste noch gezittert werden. In der siebenminütigen Nachspielzeit passierte jedoch nichts mehr. Gitschier: „Wir haben alles gut wegverteidigt.“

Keeper hält die Null fest

Beim SV Gebersheim geht es auch mit dem Chef. Erst Urlaub, dann Corona – Björn Wenninger feierte gegen den FV Löchgau II seine Pflichtspielpremiere in dieser Saison. Und das mit einem 1:0 in einer Begegnung, in der es keinen Sieger hätte geben dürfen. Deshalb freute sich der Übungsleiter umso mehr: „Es ist auch mal schön, wenn man so ein knappes Spiel gewinnt.“ Eng wurde es vor allem in der Schlussphase, als die Gäste ordentlich Druck machten. Keeper Felix Pohle hielt mit zwei starken Paraden die Null fest.

In der ersten Hälfte hatte sich noch der SVG Vorteile erspielt und ein, zwei gute Möglichkeiten liegen gelassen. Die Führung kurz nach dem Wechsel, das musste auch Wenninger zugeben, kam dann „eher ein bisschen aus dem Nichts“. Gianluca Buchholz traf in der 51. Minute. Allerdings hätte das Spiel auch einen anderen Verlauf nehmen können. Nach drei Minuten lag der Ball im Löchgauer Netz. Der Treffer von Andreas Felger wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aber nicht anerkannt. Wenninger: „Wir haben uns das auf Video angeschaut. Das waren ein, zwei Meter, die er nicht im Abseits stand.“

Torjäger verpasst den Lucky Punch

Ein Unentschieden-Spiel, das auch unentschieden ausgegangen ist, sahen die Zuschauer beim TSV Münchingen. Im Vergleich mit dem Landesligaabsteiger SV Kornwestheim wollten beide bislang noch ungeschlagenen Mannschaften nicht ins Risiko gehen. Die Folge: die Partie endete torlos. Kurz vor Schluss hatte Münchingens Torjäger Fatih Yenisen die große Chance zum 1:0. Nach Flanke von Luigi Ancona landete sein Kopfball aber neben dem Tor. Dafür hatten die Gastgeber eine Kornwestheimer Drangphase vor der Pause mit etwas Glück und dank des starken Schlussmannes Maximilian Kunz schadlos überstanden.

Die Rückkehr an eine seiner ehemaligen Stationen hat sich Christian Seeber etwas anders vorgestellt – zumindest vom Ergebnis her. Beim FC Marbach musste die Spvgg Warmbronn mit einem 0:2 im Gepäck von dannen ziehen. Dennoch attestierte der Coach seinem Team die bislang beste Saisonleistung: „Wenn wir weiter so spielen, habe ich gar keine Angst.“ Hinten standen die Gäste lange sicher, vorne fehlte aber die Durchschlagskraft.

„Wir hatten gute Situationen, aber die waren effektiver“, sagte Seeber, der knapp vier Jahre in Marbach auf der Bank saß. So hatte Mauriz Röckle schon den gegnerischen Keeper Dennis Wendler ausgespielt, verpasste es aber, den Ball ins Tor zu schieben. Der 39-jährige Murat Gündüz wurde Marbachs Matchwinner. Das erste Tor von Luca de Capua bereitete er vor (60.), das zweite erzielte er selbst (82.).

Schwacher Heimsheimer Auftritt

Ganz unten hängen zunächst einmal der TSV Heimsheim und der SV Perouse. „Das war nicht bezirksligatauglich“, urteilte der Heimsheimer Abteilungsleiter Werner Greif nach dem 0:2 in Pleidelsheim. Zwar fehlten die Mittelfeldstrategen Tarek Ören und Aykan Seymen, was Greif aber nicht als Entschuldigung gelten lassen will: „So, wie wir da gespielt haben, muss man sich große Sorgen machen.“ Die Gäste kamen lediglich zu einer Torchance durch den Verteidiger Dardan Veseli.

Die nackten Zahlen beim 0:4 des SV Perouse gegen Phönix Lomersheim täuschen. Obwohl gut im Spiel, verhalf die Heimelf dem Gegner mit individuellen Fehlern zu den ersten beiden Treffern durch Yaya Youssouf (19.) und Tim Scheuermann (31.), der später noch zweimal nachlegte.

Starkes Fair Play in Perouse

Es hätte aber auch alles anders kommen können, wenn Stamatis Sideris gleich in der ersten Minute nicht in bester Fair-Play-Manier gehandelt hätte. Bei einem Torschuss von Zinedin Zidan blieb der Lomersheimer Torhüter Yannik Jensen verletzt am Boden liegen. Statt den Ball im Nachschuss zum 1:0 zu verwerten, beförderte Sideris das Spielgerät nach außen, sodass Jensen behandelt werden konnte. Dazu der SV-Trainer Marco Russo: „Ich glaube, so viele Mannschaften hätten das nicht so gemacht.“