Der Abstieg aus der Fußball-Bezirksliga ist nach der 0:2-Niederlage gegen die SKV Rutesheim II so gut wie besiegelt.

Bei fünf beziehungsweise sechs Spielen sind zwar noch jede Menge Punkte zu vergeben, doch die rechnerische ist eben nur die eine Seite. Dass ein Team, das bislang von 28 Begegnungen 19 verloren hat, auf einmal die letzten sechs Partien gewinnen soll und besser platzierte Mannschaften gar keine Punkte mehr holen, gehört dann doch eher in die Kategorie kleine Wunder. Deshalb redet Gianluca Crepaldi nach dem 0:2 gegen die SKV Rutesheim II auch gar nicht groß drum herum. „Wir sind abgestiegen“, sagt der Coach des TSV Merklingen, „auch wenn es im Fußball immer wieder die verrücktesten Geschichten gibt. “

 

Zwei späte Tore bringen die Entscheidung

Über das Geschehen in Merklingen waren sich beide Übungsleiter einig. Schöne Spiele sehen anders aus. Was daran gelegen habe, so Crepaldi und Kai Liedtke unisono, dass keines der beiden Teams den möglicherweise entscheidenden Fehler machen wollte. Und so dauerte es bis zur Schlussphase, ehe sich dann doch Entscheidendes tat. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit traf Mark von Hagen nach einer Standardsituation per Kopf. Als Merklingen alles nach vorne warf, erhöhte Marcel Hoppe (90.+2).

Schweres Restprogramm für Rutesheim II

Gianluca Crepaldi legt sich schon jetzt fest: „Der Tabellenstand hinten wird sich nicht mehr ändern.“ Was nichts anderes hieße, dass neben dem TSV Höfingen und dem TSV Merklingen mit der SKV Rutesheim II mindestens ein dritter Altkreisclub zurück in die A-Liga müsste. Das Restprogramm könnte ihm im Falle seines ehemaligen Clubs aus Rutesheim Recht geben. Die SKV bekommt es erst mit dem Tabellenelften aus Benningen zu tun, dann warten die derzeit vier Erstplatzierten. Kai Liedtke wird deswegen aber noch nicht die weiße Fahne hissen. „Gebersheim hat gezeigt, dass auch Croatia Bietigheim schlagbar ist. Es bleibt noch Hoffnung“, sagt der Rutesheimer Coach.

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Einen Haken kann Kollege Marco Russo an die ganze Angelegenheit machen. Mit dem 3:1 bei AKV B.G. Ludwigsburg hat der SV Perouse sein Punktekonto auf 49 aufgestockt. Es bedarf keiner hellseherischer Fähigkeiten, dass das für den Klassenerhalt reicht. Nach einer kleinen Ergebniskrise hat sich der SV mit drei Siegen aus den vergangenen drei Partien in Sicherheit gebracht. Nach frühem Treffer von Baris Erdogan (9.) geriet Perouse in der ersten Hälfte unter Druck. Für Russo keine Überraschung. „Für mich ist das noch vor Bietigheim-Bissingen und Croatia Bietigheim die spielerisch stärkste Mannschaft der Liga“, sagt der Übungsleiter. Keeper Flamur Gashi hielt das zu Null, und nach dem Wechsel wurde Perouse wieder stärker. Ramiz Pnishi sorgte mit einem Doppelpack für die Entscheidung (58., 77.).

Gebersheim will weiter klettern

Auch der SV Gebersheim marschiert weiter – mit einem 4:1 gegen Kosova Kornwestheim. Kommen nur zwei Landesligisten in die Bezirksliga Enz-Murr herunter, stünde der SVG derzeit auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz. „Wir rechnen damit, dass wir noch einen Platz gutmachen müssen“, prognostiziert Björn Wenninger. Und weiter: „Ich denke, dass wir noch drei Siege aus den letzten fünf Spielen brauchen.“

Münchingen ist nicht bei 100 Prozent

Erstmals seit acht Spielen ist der TSV Münchingen ohne Torerfolg geblieben. 0:0 hieß es Mitte März bei AKV Ludwigsburg. Und jetzt 0:1 in Hessigheim. Was Trainer Ahmet Yenisen zähneknirschend zur Kenntnis nehmen musste: „Wir waren gar nicht auf dem Platz und nur mit 70 oder 80 Prozent unterwegs. Wir müssen ganz schnell wieder ein anderes Gesicht zeigen. Das wäre sonst auch nicht fair gegenüber den anderen Mannschaften.“