In der Fußball-Bezirksliga setzt sich der SV Leonberg/Eltingen in Benningen mit 6:2 durch. Der TSV Münchingen bleibt nach dem 2:1 im Derby in Perouse Ligaprimus.

Zwei Spieltage vor der Winterpause klären sich in der Fußball-Bezirksliga langsam die Fronten. Aus dem Mehrkampf um die Tabellenspitze, an dem bis vor Kurzem noch sechs Mannschaften beteiligt waren, ist ein Zweikampf geworden. Der TSV Münchingen und der TV Pflugfelden haben nach ihren Auswärtserfolgen in Perouse und Heimsheim acht beziehungsweise sieben Punkte Vorsprung auf Rang drei.

 

Nach Kantersiegen gegen den FC Marbach (7:4) und den FSV 08 Bissingen II (6:2) in den Wochen zuvor musste sich der TSV Münchingen im Derby beim Vorletzten SV Perouse mit einem knappen 2:1(2:0)-Erfolg zufrieden geben. „Man kann nicht in jedem Spiel sechs oder sieben Tore schießen, auch ein knapper Sieg bringt drei Punkte“, zeigte sich TSV-Trainer Ahmet Yenisen dennoch zufrieden. Zu bemängeln hatte der Coach lediglich die Chancenverwertung. „Wir hätten nach der Pause den dritten oder vierten Treffer machen können. So wurde nach dem Anschlusstreffer noch mal jeder lange Ball von Perouse potenziell gefährlich“, stellte Yenisen fest.

Verlassen konnte sich der Klassenprimus wieder auf seinen Torjäger Fatih Yenisen: Beim 1:0 (24.) bewies der Stürmer seine individuelle Klasse, als er sich im Strafraum durchtankte. Beim 2:0 zehn Minuten später veredelte er eine gelungene Umschaltaktion der drei Münchinger Offensivakteure am langen Pfosten. Es waren die Saisontore Nummer 24 und 25 für den mit weitem Abstand Führenden der Torjägerliste. Perouse-Coach Erkan Karaca bemängelte, dass seine Elf bei den Gegentoren geschlafen habe. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer von Stamatis Sideris per Handelfmeter (65.) hätten seiner Elf am Ende ein paar Minuten zum möglichen Ausgleich gefehlt. „Dafür, dass bei uns zwei Trainingseinheiten wegen unserer Schichtarbeiter ausgefallen sind, waren wir konditionell aber voll auf der Höhe“, freute sich Karaca.

Schützenfest für SV Leonberg/Eltingen

„Elf Freunde müsst ihr sein“ lautet ein Kinderbuch-Klassiker des Sportreporters Sammy Drechsel aus dem Jahr 1955. Dass diese Fußball-Weisheit immer noch Bestand hat, bewies der SV Leonberg/Eltingen, der mit einer Rumpftruppe einen fulminanten 6:2-Auswärtserfolg beim Dritten TSV 1899 Benningen feierte, der bis dahin mit nur 16 Gegentoren die beste Defensive der Liga gestellt hatte. „Wenn wir dezimiert sind, raufen wir uns immer besonders zusammen“, lobte SV-Trainer Benjamin Schäffer, der dank eines Akteurs aus der zweiten Mannschaft vier Ersatzspieler aufbieten konnte. Julian Gäckle bestritt seine erste Bezirksliga-Partie nach einem Jahr Verletzungspause.

Die Gäste hatten zu Beginn Glück, Benningen traf in der Anfangsphase je einmal Latte und Pfosten des SV-Gehäuses. Gegen Ende der ersten Halbzeit ging dann der Plan, aus einer tief stehenden Abwehr schnell umzuschalten, auf: Patrik Hofmann (40.) und Mathias Falch (45.) sorgten für eine 2:0-Pausenführung. Danach kam Benningen zwar schnell zum Anschluss (49.), begünstigte aber nur fünf Minuten später mit einem Abwehrfehler das 1:3 durch Marco Seufert (54.). Gegen entnervte Gastgeber erhöhten Marvin Hampel (62.), Emre Öztürk (64.) und Matthias Stahl (84.) noch auf 6:2. „Viel einstudieren konnten wir angesichts unserer Personallage nicht. Aber man hat wieder gesehen, wie viel Einstellung bei einem Fußballspiel ausmacht“, freute sich Coach Schäffer.

Torefestival in Lomersheim

Für den TSV Heimsheim wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Nach fünf Punkten aus den letzten drei Spielen gab es für das abgeschlagene Schlusslicht gegen den TV Pflugfelden mit 0:2 mal wieder eine Niederlage. „Das war aber kein Rückschlag für uns. Wir haben nur erst nach dem 0:2 angefangen, Fußball zu spielen“, kommentierte Trainer Erkan Kilic das Ergebnis gegen den „spielstarken Gegner“, der mit einem Doppelschlag kurz vor der Halbzeit (38., 41.) den Auswärtserfolg sicherstellte.

Klarer als es das 3:4(0:2)-Ergebnis aussagt, war der SV Gebersheim bei Phönix Lomersheim unterlegen. Nachdem der Schiedsrichter einen Treffer des SV wegen Abseits in der Anfangsphase nicht anerkannt hatte, setzte sich das aggressivere Spiel der Gastgeber mehr und mehr durch. Nach 78 Minuten lag Gebersheim mit 0:4 zurück, hatte zudem Joas Rau mit einer Gelb-Roten Karte (58.) verloren. Als in der Schlussphase auch Lomersheim eine Ampelkarte (85.) erhielt, brachte ein Hattrick von Orhan Tekin (78./Strafstoß, 90., 90+2) die Gäste auf 3:4 heran. „Nach unserem dritten Tor hat der Schiedsrichter sofort abgepfiffen, obwohl er zuvor länger nachspielen wollte“, bedauerte Trainer Björn Wenninger.

Eigentor und Elfmetertor

Zu einem „verdienten Punkt gegen einen spielstarken Gegner“ (Trainer Chris Seeber) kam die Spvgg Warmbronn beim 2:2 gegen den GSV Pleidelsheim. Sermin Zekjiri brachte die Gastgeber mit einem Heber von der Mittellinie gegen den viel zu weit vor seinem Tor postierten GSV-Keeper mit 1:0 (14.) in Führung. Die Gäste drehten jedoch die Partie (53., 62.), ehe Frederik Kindler, dem zuvor unglücklich ein Eigentor unterlaufen war, mit einem Strafstoß zum 2:2 (84.) einen Punkt rettete.