Während der TSV Münchingen mit dem 7:4 im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga gegen den FC Marbach ein Statement setzt, reichen dem SV Gebersheim vier Treffer nicht zum Sieg.

Insgesamt 20 Tore haben die sechs Mannschaften aus dem Altkreis Leonberg am zwölften Spieltag geschossen und dennoch gingen am Ende nur zwei Teams als Sieger vom Platz. Der Grund: Die sechs Torhüter mussten auch 20 mal den Ball aus dem Netz holen.

 

Mehr als ein Drittel der gesamten Altkreis-Ausbeute steuerte Tabellenführer TSV Münchingen im Topspiel beim 7:4-Heimsieg gegen den FC Marbach bei. Der bisherige Tabellendritte hatte bis dahin die beste Defensive der Liga gestellt und in den ersten elf Saisonspielen nur zehn Gegentore kassiert – jetzt kamen gleich sieben auf einmal dazu. Und laut TSV-Trainer Ahmet Yensisen waren die Gäste damit noch gut bedient: „Wir hätten auch zweistellig gewinnen können, wir haben einen überragenden Tag erwischt“, lobte der Coach seine Mannschaft.

Vor allem freute ihn, dass das Team nicht mehr nur von Torjäger Fatih Yenisen abhängig ist. Der Führende der Torschützenliste steuerte zwar auch gegen Marbach zwei Treffer (22., 27.) bei, wurde aber von Benjamin Hamann übertroffen, der einen Dreierpack (8., 40,. 46.) schnürte. Zudem trugen sich Yannick-Noah Kansy (24.) und Emre Kap (58.) in die Torschützenliste ein. Ärgernisse waren für Yenisen jedoch die drei Gegentore in der letzten halben Stunde nach der 7:1-Führung und die Gelb-Rote Karte gegen Kapitän Michael Koch kurz vor Schluss.

Vier Tore – keine Punkte

Trotz vier Toren mit leeren Händen stand nach 95 Minuten der SV Gebersheim beim 4:5 gegen den FSV 08 Bietigheim-Bissingen II da. „Eigentlich war das ein gutes Spiel von uns“, fand SV-Coach Björn Wenninger. Zur Pause hätte es nach seiner Ansicht eigentlich 0:0 stehen müssen, doch in zwei Szenen der ersten Halbzeit fehlte den Gastgebern die körperliche Präsenz. In der zweiten Hälfte machte der SV aus dem 0:2 innerhalb von 23 Minuten ein 4:2. Die folgenden Minuten waren für Wenninger dann spielentscheidend: „Der 4:3-Anschlusstreffer fiel zu schnell, dann lassen wir die Chance zum 5:3 liegen.“ Nach dem 4:4-Ausgleich ließ Gebersheim in der Nachspielzeit eine 4:2-Überzahl des Gegners im eigenen Strafraum zu und ging am Ende als Verlierer vom Platz.

Nur unwesentlich besser ging es dem Tabellenschlusslicht TSV Heimsheim, dem vier eigene Treffer immerhin zu einem Punkt reichten. Als Nexhati Hallimi in der 46. Minute zum 3:0 traf, sah es sogar nach dem ersten Saisonsieg des TSV aus. „Wir hatten kurz danach die Chance zum vierten Treffer, das wäre wahrscheinlich der K. o. für Kornwestheim gewesen“, meinte Coach Erkan Kilic. Der 3:1-Gegentreffer (51.) per Strafstoß reichte, um die verunsicherten Heimsheimer wieder wackelig werden zu lassen.

Als die Gäste nach 79 Minuten mit einem zweiten Strafstoß ausglichen, sah Kilic bereits die elfte Niederlage im zwölften Saisonspiel am Horizont aufziehen. Doch dann nährte Ahmet Kocaaga mit seinem zweiten Treffer in der Schlussminute zum 4:3 sogar Hoffnungen auf den ersten Dreier. Aber Kornwestheim kam in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich. „Das 4:4 fühlt sich zwar wie eine Niederlage an, aber das Team hat heute gezeigt, dass es lebt“, lobte Kilic. Die Zeit der Spiele mit einem 0:4 nach 50 Minuten sei vorbei, zudem habe man mit vier Toren heute fast genauso oft getroffen wie bisher in der gesamten Saison (6).

Einen herben Dämpfer musste die Spvgg Warmbronn hinnehmen, die im Kellerduell beim Tabellenvorletzten Drita Kosova Kornwestheim mit 2:4 unterlag. Philipp Kindler (40.) und Frederik Kindler (51.) glichen die Rückstände vom 0:1 (34.) und 1:2 (48.) zwar jeweils umgehend aus, doch nach dem erneut schnell folgenden 3:2 (53.) machte Kornwestheim in der 85. Minute mit dem 4:2 den Sack endgültig zu. Während die Gastgeber damit ihren Negativlauf von sechs zum Teil deftigen Niederlagen beenden konnten, blieb Warmbronn nunmehr auch in der vierten Partie in Folge ohne Sieg und holte nur einen von zwölf möglichen Zählern.

Doppelschlag kurz vor der Pause

Die Kurve gekriegt hat offenbar mittlerweile der Landesliga-Absteiger SV Leonberg/Eltingen, der beim 3:0-Heimerfolg im Derby gegen den SV Perouse im dritten Spiel in Folge ungeschlagen blieb und daraus sieben Punkte holte. Kaan Ekmen (35.) und Patrik Hofmann (39.) stellten mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause die Weichen auf Sieg für das Team von Trainer Benjamin Schäffer, das sich damit um drei Ränge auf Tabellenplatz zehn verbesserte.