In der Fußball-Bezirksliga feiert Münchingen ein 5:1 über Heimsheim. Die schwere Verletzung des Torjägers lässt keine Freude aufkommen.

Leonberg - Es ist ein ziemlich dürftiges Programm gewesen, das vom 15. Spieltag in der Fußball-Bezirksliga noch übrig geblieben ist. Neun Partien hätten es sein sollen, nur drei wurden angepfiffen. In Absprache mit den Vertretern der 16 Bezirke im Verbandsgebiet hatte der Vorstand des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) festgelegt, den Spielbetrieb bei den Aktiven grundsätzlich fortzusetzen, dabei aber Spielverlegungen im Einzelfall gestattet.

 

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Michael Heck, der stellvertretende Vorsitzende im Bezirk Enz-Murr und Staffelleiter der Bezirksliga, bot den Vereinen daraufhin an, den Spieltag komplett zu verlegen. Zwölf der 18 Clubs stimmten dafür. Bei einer Enthaltung gab es Gegenstimmen vom TSV Heimsheim, TSV Münchingen, SV Gebersheim, TV Aldingen und FSV Bissingen. Spätestens 72 Stunden vor Anpfiff muss die Meldung auf Wunsch nach Verlegung beim Staffelleiter vorliegen. Das gilt auch für die beiden noch ausstehenden Spieltage vor der Winterpause.

Hoffen auf eine Saison mit Auf- und Absteigern

Abgesetzt wird nur, wenn beide Vereine zustimmen. „Wenn einer sagt, wir spielen, dann muss auch gespielt werden“, sagt Michael Heck. „Wir müssen sehen, dass wir irgendwie die 50-Prozent-Marke der zu absolvierenden Spiele erreichen, damit die Saison auf jeden Fall gewertet werden kann. Es gibt zwar jetzt Stückwerk, aber für die Vereine sollte es jetzt wieder eine Saison mit Auf- und Abstieg geben.“ Weil die Sollzahl der Liga von 16 mit 18 Vereinen sowieso schon überschritten ist, würde es nach der Winterpause regulär bereits am Wochenende 19./20. Februar 2022 weitergehen. Die ersten Nachholspiele sind nun am Wochenende davor angesetzt.

Spielen wollte am vergangenen Wochenende der SV Gebersheim in Hessigheim. Nicht Corona, sondern das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. Die beiden Rasenplätze waren von der Gemeinde gesperrt worden.

Das Ergebnis ist klarer als der Spielverlauf

Bei der SKV Rutesheim II hätten sie lieber auf den Gang zum FSV Bissingen II verzichtet, doch die Gastgeber, mit der Aussicht, die Tabellenspitze übernehmen zu können, bestanden auf die Austragung der Begegnung. Nach dem 4:0 stehen sie nun tatsächlich ganz vorne. So klar, wie es das Ergebnis vermeintlich aussagt, war die Angelegenheit allerdings nicht. „Das widerspricht dem Spielverlauf“, sagt der SKV-Trainer Kai Liedtke, „die erste Hälfte war sehr ausgeglichen.“ Allerdings musste auch er eingestehen: „In der zweiten Hälfte hat man gemerkt, dass Bissingen um den Aufstieg kämpft und wir noch nicht ganz verstanden haben, dass wir dringend Punkte brauchen.“ Die Gegentreffer direkt vor und nach der Pause taten ihr Übriges. Dazu kam auch noch eine Portion Pech. Beim Versuch von Lucas Hägele stand der Pfosten im Weg, ein Kopfball von Marcel Hoppe landete an der Latte. Das Team verabschiedet sich nun in die Winterpause. Die beiden kommenden Spiele gegen Perouse und Croatia Bietigheim sind bereits abgesetzt.

„Wir hätten besser nicht gespielt.“ Das gab der Münchinger Trainer Ahmet Yenisen trotz des 5:1-Erfolges über den TSV Heimsheim zu Protokoll. Der Grund: Torjäger Lukas Tschentscher, der die Partie mit einem Hattrick (3., 8., 31.) eröffnet hatte, fällt schwer verletzt monatelang aus. „Im Knie ist alles kaputt. Der Schiedsrichter hatte das Spiel schon unterbrochen, als der gegnerische Keeper ihn von hinten umhaut. Da fragt man sich, was dem da durch den Kopf gegangen ist“, sagte Ahmet Yenisen. Bereits an diesem Dienstag wird der Stürmer in Stuttgart operiert.