Der TSV Münchingen hat in der Fußball-Bezirksliga Enz-Murr die Spitze übernommen. Nach der fünften Niederlage im fünften Spiel schrillen in Heimsheim die Alarmgocken.

Zumindest eine Mannschaft aus dem Altkreis Leonberg hätte sicher nichts dagegen, wenn die Saison in der Bezirksliga Enz-Murr jetzt schon abgepfiffen würde – vier andere schon. Der SV Leonberg/Eltingen, SV Perouse, die Spvgg Warmbronn und der TSV Heimsheim hängen hinten drin. Und der TSV Münchingen thront ganz oben – für den Trainer Ahmet Yenisen in seinem siebten Jahr beim TSV eine Premiere. Jetzt verabschiedet sich der Coach erst einmal in den Urlaub. Voraussichtlich zwei Spiele (in Pflugfelden und gegen Aldingen) wird er fehlen. Seinen Jungs hat er schon angekündigt, was er erwartet. „Ich verlasse euch als Tabellenführer, und wenn ich zurück bin, dann will ich wieder als Tabellenführer an der Seitenlinie stehen“, fordert der Übungsleiter.

 

Zwölf Tore in fünf Spielen

Wenn sein Bruder so weitermacht wie bisher, dürfte das kein Problem sein. Was die Torquote anbelangt, können die Herren Lewandowski und Haaland bei dem 39-Jährigen in die Lehre gehen. In fünf Spielen traf der Stürmer zwölfmal. Beim wilden 7:4 gegen den FV Löchgau II schnürte Fatih Yenisen mal eben einen Fünferpack – und setzte dabei noch einen Elfmeter an den Pfosten. Was den Trainer ärgerte: seine Mannschaft ließ sich eine 2:0- und eine 4:2-Führung abjagen, statt vorzeitig den Deckel draufzumachen.

Im Fall des TSV Heimsheim wäre es zu früh, jetzt schon den Deckel draufzumachen. Doch die Lage ist bedenklich. Auch nach dem fünften Spieltag und dem 0:4 beim Aufsteiger TSV Nussdorf steht die Mannschaft als Schlusslicht noch ohne Punktgewinn da. „Wir müssen da etwas tun, um das Ding wieder ins Laufen zu bringen. Die Mannschaft spielt unterirdisch“, sagt der Abteilungsleiter Werner Greif. In dieser Woche wird es Gespräche zwischen ihm und dem Spielerrat sowie mit dem Trainer Jürgen Herrmann geben. „Die Chemie innerhalb der Mannschaft stimmt eigentlich“, sagt der Abteilungschef, „aber vielleicht ist der Draht zum Trainer nicht mehr so ganz da.“

K.o. direkt nach der Pause

Die Spvgg Warmbronn hat zwar auch erst drei Punkte auf dem Konto, die Ausgangslage ist jedoch eine andere. Der Club spielt erstmals in der Vereinshistorie im Bezirksoberhaus. Statt des zweiten Saisonsieges stand gegen den TSV Benningen ein ernüchterndes 0:3. Der Trainer Chris Seeber musste feststellen: „Da war nicht mehr drin.“ Die Gastgeber spielten zwar gut mit, konnten sich gegen die stabile Defensive des Gegners aber nicht in Szene setzen. Die so ziemlich einzige Ausnahme: beim Stand von 0:1 scheiterte Sanel Bilali an der Latte. Und dann unterlief dem für den verletzten Gordon Römer ansonsten gut haltenden A-Junioren-Schlussmann Fynn Kleinschmidt kurz nach dem Wechsel ein ärgerlicher Fehler, als er den Ball vor die Füße von Patrick Flamm fallen ließ. Der ließ sich nicht zweimal bitten und traf zum vorentscheidenden 2:0 (47.).

Perouse feiert den ersten Dreier

Der Knoten geplatzt ist dagegen endlich beim SV Perouse. Mit dem 2:0 gegen AKV Ludwigsburg gelang der erste Saisonsieg. „Gott sei Dank“, sagte der Trainer Marco Russo. Die Taktik: ganz einfach. „Die mögen den Ball. Wenn sie den nicht haben, verlieren sie irgendwann die Lust“, hat Russo erkannt. Seine Elf hatte deshalb viel Ballbesitz, traf im ersten Durchgang vor dem gegnerischen Tor aber zu oft falsche Entscheidungen. Mit einer schönen Einzelleistung brach Claudio Bellezza nach dem Wechsel den Bann (55.). Adrian Thaqi legte wenig später nach (62.).

Der Trainer zieht die Zügel an

Etwas überraschend findet sich auch der SV Leonberg/Eltingen im hinteren Tabellendrittel wieder. Beim 2:3 gegen Kosova Kornwestheim wurde nach den Treffern von Kaan Ekmen (26.) und Patrik Hofmann per Foulelfmeter (29.) eine 2:1-Führung verspielt. „Du liegst in Führung, denkst, der Gegner ist platt und bist dann in den entscheidenden Momenten zu weich und zu fahrlässig“, monierte der Coach Benjamin Schäffer. Das Fehlen von erfahrenen Spielern wie Steve Zimmer, Marco Seufert (Urlaub) oder Marco Gritsch (pausiert) macht sich bemerkbar. Nach der unnötigen Niederlage steht der Mannschaft eine harte Trainingswoche bevor. Schäffer: „Es geht nur über körperliche Fitness. Wir müssen ranklotzen – ohne Ball.“

Zweimalige Führung reicht nicht

In den vergangenen beiden Wochen punktete der SV Gebersheim jeweils dreifach – und hatte dabei das Glück auf seiner Seite. Beim 2:3 gegen den TV Aldingen hat es sich verabschiedet. Mit den Toren von Alessandro-Sante Corbo (9.) und Orhan Tekin (27.) lagen die Gastgeber in einer guten ersten Hälfte zwar zweimal vorne. Diesmal nutzte der Gegner die Gebersheimer Fehler jedoch aus und ließ seine Chancen nicht liegen. Mit einem Doppelschlag gleich nach der Pause entschied Aldingen die Partie.