Croatia Bietigheim beendet in der Fußball-Bezirksliga die lange Erfolgsserie des TSV Münchingen. In Merklingen sehen die Zuschauer beim 3:4 gegen Kosova Kornwestheim zwei grundverschiedene Hälften.

Sie hätten nur zu gerne das Dutzend vollgemacht. Elf Spiele in Folge ist der TSV Münchingen ungeschlagen geblieben und hat dabei acht Siege und drei Unentschieden geholt – dann kam Croatia Bietigheim. Mit dem 2:3 ist eine stolze Serie zu Ende gegangen, die das Team von Trainer Ahmet Yenisen aus dem Tabellenkeller in das vordere Tabellendrittel gespült hatte.

 

Geärgert haben sie sich in Münchingen trotzdem. Denn auch gegen den neuen Spitzenreiter ist mehr drin gewesen. Irgendwie schien sich nach dem frühen Führungstor von Nikola Prkacin (2.) in die Köpfe eingeschlichen zu haben, dass man jetzt etwas zu verlieren hat. „Wenn wir da ohne Hemmungen weiterspielen, läuft es vielleicht anders“, sagt der TSV-Coach.

Zehn Minuten in Überzahl

In dem temporeichen Spiel auf rutschigem Kunstrasen kamen die Gäste auch deshalb zurück, weil Yannick-Noah Kansy, Steffen Butz, Marius Engel und Fatih Yenisen beste Möglichkeiten ausließen. Denis Kolak (16.), Mario Teutsch (59.) und Anton Zovko (60.) drehten die Begegnung, die damit aber noch nicht entschieden war. Prkacin ließ seine Farben mit dem 2:3 wieder hoffen. Nach Gelb-roter Karte gegen Daniel Divkovic blieben sogar noch zehn Minuten in Überzahl. Zählbares brachten sie nicht mehr.

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Rätselraten gab die Partie des TSV Merklingen gegen Kosova Kornwestheim auf. Sind die Ergebnisse im Portal fussball.de normalerweise spätestens eine Stunde nach Spielschluss zu finden, tauchte das Resultat diesmal erst am Donnerstagmorgen auf. „Unstimmigkeiten zwischen den Vereinen“, lautete die Begründung.

Zwei unterschiedliche Halbzeiten

Beim 3:4 sahen die Zuschauer zwei völlig verschiedene Hälften. Der erneut spielende Trainer Gianluca Crepaldi, Gazi Ekmen und Felix Laure hatten die dominanten Gastgeber im ersten Durchgang mit 3:0 in Führung gebracht. Paul Immler hätte sogar noch erhöhen können, traf aber das leere Tor nicht. Im zweiten Durchgang habe der Schiedsrichter sein Team dann „komplett runtergepfiffen“, so Crepaldi. Es gab einen Elfmeter, der für den Übungsleiter genauso keiner war, wie die Gelb-rote Karte gegen Paul Oesterle.

Merklingen musste rund 30 Minuten in Unterzahl auskommen. Am Ende besiegelte auch noch ein Treffer in der Nachspielzeit die TSV-Niederlage. Eine stattliche Anzahl von Kosova-Fans habe, so Crepaldi, zudem für eine hitzige Atmosphäre gesorgt. „Wir gehen davon aus, dass da etwas vorgefallen ist“, sagte Crepaldi.

Dem widersprach der Staffelleiter Michael Heck, der mit Verantwortlichen beider Vereine und dem Schiedsrichter gesprochen hat. „Es gab keine Bedrohung oder einen Bestechungsversuch. Es waren zwei total unterschiedliche Halbzeiten. Für Merklingen geht es um alles. Da ist klar, dass die Gemüter hochkochen.“ Auch der Kornwestheimer Trainer Spetim Muzliukaj wollte von Einschüchterungsversuchen des Unparteiischen nichts wissen. Bei Spielen von Kosova seien regelmäßig viele Zuschauer dabei. Mit dem Schiedsrichter habe man keine Probleme gehabt.

Gewitter bereitet Sorgen

Deutlich undramatischer ging es beim Auftritt des SV Perouse beim MTV Ludwigsburg zu. Dafür fiel das Ergebnis auch zu eindeutig aus. Perouse machte das halbe Dutzend voll. In der ersten Hälfte legten Stamatis Sideris (6.) und Mustafa Avci (40.) den Grundstein. Nach dem Wechsel legten Neil Aktas (63., 68.), Muhammed Sivri (82.) und Stamatis Sideris mit seinem zweiten Treffer nach (89.).

Gezittert hat der Trainer Marco Russo dennoch. Wegen Blitz und Donner wurde die Partie 20 Minuten später angepfiffen. Russos Sorge galt dann einem möglicherweise erneut auftretenden Gewitter, verbunden mit einem Spielabbruch. Passiert ist nichts dergleichen, das 6:0 hat Bestand.