Der Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga kommt mit einem 6:2 über den FSV Bissingen II wieder in die Spur – und der TSV Heimsheim feiert den ersten Dreier.

Nicht weniger als 14 Saisonspiele und einen Trainerwechsel hat es gebraucht, ehe der TSV Heimsheim in der Fußball-Bezirksliga zum ersten Mal drei Punkte bejubeln konnte. Die Ansprachen und Maßnahmen des neuen Trainers Erkan Kilic zeigen so langsam Wirkung: Nach zwei Unentschieden zuvor feierten die Heimsheimer im Kellerduell beim FV Löchgau II mit 3:1 den ersten Saisonsieg. „Dabei standen die Vorzeichen eigentlich gar nicht so gut. Mir sind kurzfristig vier Stammkräfte ausgefallen, eigentlich hatten wir gar keinen etatmäßigen Stürmer an Bord“, erklärte Coach Kilic.

 

Führung gibt keine Sicherheit

Doch die Heimsheimer hatten das Spielglück auf ihrer Seite, die Tore fielen zum richtigen Zeitpunkt. Bereits nach acht Minuten wurde ein Schuss von Nexhati Hallimi abgefälscht, sodass Löchgaus Keeper den Ball zum ersten Mal aus dem Netz holen musste. Nach 22 Minuten zeigten die Gäste dann ihr fußballerisches Vermögen: Einen wunderbaren Spielzug schloss erneut Hallimi mit einem Schuss in den Winkel ab. „Man hat aber gemerkt, wie verunsichert die Mannschaft noch ist, die Führung hat uns keine Sicherheit gegeben“, musste Kilic feststellen.

Die Gastgeber drängten Heimsheim in die eigene Hälfte, den Gästen gelang es nicht, Konter sauber zu Ende zu spielen. Erst als Kilic die Mannschaft höher verteidigen ließ und Löchgau II nur noch auf den Flügeln Platz ließ, traf Max Hermann zum 0:3 (68.). Löchgau II konnte zwar noch verkürzen (81.), doch Heimsheim brachte den Vorsprung mit viel Ballbesitz sicher über die Zeit.

Die neunte Niederlage der Saison musste hingegen der SV Perouse hinnehmen, der eine 1:0-Führung beim GSV Pleidelsheim nicht über die Zeit brachte und am Ende mit 1:2 unterlag. Daran konnte auch der bisherige Co-Trainer Erkan Karaca nichts ändern, der in der vergangenen Woche zum neuen Cheftrainer aufgestiegen war. Grund dafür ist jedoch nicht die sportliche Situation beim Tabellenvorletzten. „Bei mir in der Familie gibt es eine Entwicklung, die mir für das Traineramt derzeit keine Zeit lässt“, erklärte der bisherige Coach Marco Russo. Der Grund für den überraschenden Rücktritt des Italieners sei rein privater Natur.

76 Minuten lang lag der SV Perouse nach einem schönen Freistoßtreffer von Stamatis Sideris beim Tabellensechsten in Führung, dann fand der Ball nach einem Freistoß von Robin Bender den Weg durch die Perouser Mauer zum 1:1. Als der SV auf die erneute Führung drängte, führte ein individueller Fehler zehn Minuten vor dem Abpfiff zur 1:2-Niederlage.

Seifiger Rasen in Gebersheim

Eine solche musste auch der SV Gebersheim im Derby gegen die Spvgg Warmbronn hinnehmen. „Wir haben unser Übergewicht in der Anfangsphase leider nicht in Tore ummünzen können“, bedauerte Gebersheims Coach Björn Wenninger, der Probleme seines Teams „auf dem seifigen Rasen“ konstatieren musste. Diese hatten auch die Gäste, was Spvgg-Trainer Chris Seeber auf die Tatsache schob, dass sein Team zuletzt stets auf Kunstrasen gespielt und trainiert hatte. Verlassen konnten sich die Gäste wieder auf ihr Sturmduo: Philipp Kindler traf zum 0:1 (27.), Patrick Kilper erhöhte kurz vor der Pause zum 0:2 (42.). Wenninger erinnerte in der Halbzeitpause an das Bietigheim-Spiel zwei Wochen zuvor, als sein Team aus einem 0:2 ein zwischenzeitliches 4:2 gemacht hatte.

Doch mehr als der 1:2-Anschlusstreffer von Niklas Stapf (71.) nach einem per Kopf verlängerten Einwurf gelang nicht mehr. Im Gegenteil: Patrick Kilpers achter Saisontreffer vier Minuten vor dem Abpfiff brachte den 1:3-Endstand. „Das ist ärgerlich, mindestens ein Punkt wäre für uns drin gewesen“, befand Wenninger, während Seeber einem höheren Sieg nachtrauerte: „Wir haben es nach dem 2:1 unnötig spannend gemacht. Wir hatten zuvor mehrere Möglichkeiten, mit einem 3:0 früher für Ruhe zu sorgen“, meinte er.

Fatih Yenisen macht sein 23. Saisontor

Die richtige Antwort auf die zweite Saisonniederlage beim 2:6 in Nussdorf in der Vorwoche gab Tabellenführer TSV Münchingen beim 6:2 gegen den FSV 08 Bissingen II. „Das war die Reaktion, auf die ich gehofft habe. Die Mannschaft hat überragend gespielt“, zeigte sich Münchingens Coach Ahmet Yenisen überaus zufrieden. Dass am Ende erneut zwei Gegentore zu Buche standen, konnte der Coach verschmerzen. „Wenn man so hohes Pressing betreibt wie wir, muss man damit rechnen, dass mal ein Konter durchkommt“, meinte er. Das ließ sich allerdings beim Stand von 5:1 nach Toren von Emre Kap (13.), Torjäger Fatih Yenisen (20., 31.) und Luigi Ancona (23., 50.) verschmerzen – zumal Yenisen mit seinem 23. Saisontreffer per Strafstoß (89.) nachlegte.

Kurzfristig abgesagt wurde die Partie des SV Leonberg/Eltingen gegen Phönix Lomersheim. „Wegen des Regens war der Rasenplatz nicht bespielbar, und der Kunstrasenplatz ist ja wegen der Granulatproblematik gesperrt“, erklärte SV-Trainer Benjamin Schäffer. Die Partie soll am 30. November (19.30 Uhr) nachgeholt werden.