Am zehnten Spieltag der Fußball-Bezirksliga gehen 24 Tore auf das Konto von nur elf Spielern.

Es gibt einen Tag des Glücksschweins, einen bundesweiten Tag der Currywurst und einen ebensolchen des Strandkorbs. Wenn jetzt auch noch der Tag der Doppelpacker eingeführt werden sollte, dann muss es der 22. oder 23. Oktober werden. Am zehnten Spieltag der Bezirksliga haben gleich acht Vereine Mehrfachtorschützen in ihren Reihen gehabt – beim FSV Bietigheim-Bissingen II waren es sogar drei.

 

Aussprache ohne den Trainer

Einen drauf setzte dabei der SV Leonberg/Eltingen. Nach der Durststrecke von vier Niederlage in Folge gab’s mit dem 4:1 gegen den TSV Nussdorf endlich mal wieder einen Dreier. Der überragende Marco Seufert steuerte nach dem frühen 1:0 durch Lukas Schramm (2.) gleich drei Treffer bei (11., 63., 75.). „Er ist über sich hinausgewachsen“, lobte der Trainer Benjamin Schäffer, freute sich aber auch über den insgesamt guten Auftritt seines Teams. „Wir waren dominant und zielstrebig.“ Genau das hatte er in den Partien zuvor vermisst. Der Knotenlöser? Möglicherweise war’s eine längere Besprechung, in der die Spieler, nachdem der Trainer ein paar einführende Worte an sie gerichtet hatte und dann von dannen zog, unter sich blieben und sich allen Ärger und Frust von der Seele reden konnten.

Doppelpacker hüben wie drüben hatte die Partie zwischen dem SV Gebersheim und dem TSV Münchingen zu bieten. Die Freude darüber dürfte sich bei dem einen in Grenzen gehalten haben. Joas Rau hatte seine Gebersheimer zwar mit 2:0 in Führung gebracht (17., 30.), am Ende stand jedoch eine 2:3-Niederlage. Hatte SVG-Trainer Björn Wenninger schon Spiele seiner Elf gesehen, in der sie am Ende etwas glücklich drei Zähler mitnahm, lautete diesmal sein Fazit: „Wir haben unverdient verloren.“ Eine noch klarere Führung wäre möglich gewesen, doch zweimal stand der Pfosten im Weg.

Torschütze vom Dienst verschießt Elfmeter

Auf der anderen Seite hätte aber auch der Tabellenführer nachlegen können. Allen voran Fatih Yenisen. Er scheiterte mit seinem Elfmeter zum möglichen 4:2 am Gebersheimer Schlussmann Felix Pohle. Für den 16-fachen Torschützen sprang diesmal ein anderer in die Bresche. Seinen ersten Punktspieltreffer in dieser Saison bejubelte Yannick-Noah Kansy (32.). Es war ein wichtiger. Das meint auch der Trainer Ahmet Yenisen: „Das war der Aha- und Aufwacheffekt für uns.“ Und weil es so schön war, durfte Kansy nach dem Ausgleich von Yannic Wieland (54.) zum 3:2 gleich nochmal ran (60.).

Die Gemütsverfassung von Sermin Zekjiri dürfte der von Joas Rau sehr nahe kommen. Auch er schnürte einen Doppelpack, der am Ende nichts Zählbares brachte. Die Spvgg Warmbronn zog in Pflugfelden mit 2:4 den Kürzeren. Der Trainer Chris Seeber machte aus seiner Gemütsverfassung keinen Hehl – er kochte. „Wenn wir nicht verpfiffen worden wären, hätten wir da mindestens einen Punkt mitnehmen können“, ärgerte sich der Übungsleiter. Bei strafstoßwürdigen Aktionen gegen Patrick Kilper und Frederick Kindler sei die Pfeife des Unparteiischen stumm geblieben. Seeber: „Eine Woche zuvor hat es in einer ähnlichen Szene Rot gegen unseren Paul Meyer und Elfmeter gegeben.“ Es kam noch schlimmer: Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 führten verwandelte Elfer von Ahmet Köle (47.) und Asilhan Yildiz (47.) zum 3:1 für Pflugfelden. „Das ist ärgerlich, wenn du so einen Aufwand betreibst. Aber wir machen weiter“, sagte Seeber.

Zwei Pfostentreffer verhindern möglichen Dreier

Das tut auch der TSV Heimsheim. Im zehnten Anlauf hat es mit dem 0:0 gegen den TSV Benningen endlich den ersten Punktgewinn in dieser Saison gegeben. „Das war ein Schritt nach vorne – definitiv“, freute sich der Coach Erkan Kilic. „Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Die Viererkette hat nichts zugelassen.“ Der Kniff, gegen den bisherigen Tabellendritten auf den in dieser Jahreszeit eher etwas holprigen Rasenplatz zu gehen, zahlte sich aus. Und das erst recht, wenn die Versuche von Max Hermann und Albesian Ajazi nicht am Pfosten, sondern im Tor gelandet wären.

Vier Gegentore in 15 Minuten

Der SV Perouse hatte in puncto Effektivität beim 2:5 in Aldingen das Nachsehen. Die Begegnung war mit einer Stunde Verspätung angepfiffen worden, weil der Schiedsrichter zur Partie von Aldingen II nicht pünktlich gekommen war. Die Wartezeit steckte der SV Perouse aber gut weg. Nach ausgeglichener erster Hälfte hatte Claudio Bellezza (54.) die Gäste in Führung gebracht. Doch innerhalb einer Viertelstunde machte Aldingen nach dem Motto „Jeder Schuss ein Treffer“ daraus ein 4:1. Und wie hätte es an diesem Wochenende anders sein können? In Nasser Hamide (59., 72.) und Dominik Hoffmann (63., 75., 90.+4) feierte Aldingen einen Doppelpacker und einen Dreifachtorschützen.