„Wir haben uns den Aufstieg verdient, auch wenn es wegen Corona etwas schwierig war und die Entscheidung am Ende nicht auf dem sportlichen Weg gefallen ist“, sagt Münchingens Trainer Ahmet Yenisen. Die Brisanz im Kampf um den Aufstieg, die Emotionen sowie die Feierlaune bei der Wimpelübergabe hätte er natürlich vermisst. Vor allem, weil er mit der Mannschaft in den letzten Jahren – seit dem Abstieg aus der Bezirksliga in der Saison 2016/17 – hart auf diesen Moment hingearbeitet habe. „Wir waren immer wieder dran und haben es dann doch nicht geschafft.“

 

Dass es für das junge Team nun richtig schwer werden wird, ist dem Trainer bewusst. „Vor allem, weil es mindestens fünf Absteiger gibt. Da ist es unser Ziel, schon in der Vorrunde möglichst viele Punkte zu holen“, sagt der TSV-Coach, der mit den ersten Corona-Lockerungen mit dem Training begonnen hat. „Weil wir die finanziellen Mittel nicht haben, konzentrieren wir uns auf unsere eigenen Spieler und integrieren die A-Jugendlichen in den Kader.“ Das sind aktuell Steffen Butz und Felix Öhrlich, die den Sprung zu den Aktiven schafften. Die Mannschaft ist komplett zusammen geblieben. Vom TV Pflugfelden kam Mittelfeldspieler Emre Kap. Ahmet Yenisen baut mit seinem Bruder Fatih, Michael Koch und Francesco Di Clemente auf ein erfahrenes Trio, das sich die Führungsrolle teilen soll.

Es ist die dritte Saison, die Thomas Wohland den TSV Merklingen als Trainer in der Bezirksliga begleitet. Und gleich zum Auftakt an diesem Sonntag, 6. September (15 Uhr) bestreitet die Mannschaft, die bei Saisonabbruch im März auf Platz drei der Tabelle stand, das Derby bei Aufsteiger TSV Münchingen. Wohland wäre mehr als glücklich, wenn sein Team die Leistung und die Ergebnisse der vergangenen Runde bestätigen könnte. Er weiß aber auch, dass seine Mannschaft noch nicht in Top-Form ist: „Die Trainingsbeteiligung war in den vergangenen Wochen alles andere als optimal.“

Einige Spieler weilten im Urlaub, zudem mussten einige Leistungsträger wie Tolga Camlice, Thomas Babel oder Thomas Hampel wegen Verletzung kürzer treten. Auch Neuzugang Michael Käpplinger, der von der SKV Rutesheim II nach Merklingen kam, laboriert noch an einem Kreuzbandriss. „Wenn er fit ist, ist er eine absolute Verstärkung für uns im Mittelfeld“, sagt Wohland, dessen Kader weitgehend zusammen geblieben ist.

Alles andere als zufrieden ist er mit den Testspielen – hier kassierte seine Mannschaft einige zu deutliche Niederlagen – und dem Bezirkspokal-Aus beim TSV Heimsheim. Die Gastgeber siegten mit 5:2 Toren. „Viele Dinge wie beispielsweise das Ballgewinnspiel funktionieren noch nicht, sodass wir noch zu viele Gegentore bekommen. Da müssen wir einfach besser werden“, sagt Wohland, der im gesicherten Mittelfeld landen möchte.

SV Perouse

Ganz weit vorne in der Tabelle möchte sich der SV Perouse positionieren. „Wir wollen da weitermachen, wo wir im März aufgehört haben, und da waren wir auf Platz vier“, sagt Trainer Marco Russo. Trotz Urlaubsphase hatte er in der Vorbereitungszeit eine ordentliche Spielerzahl für die Trainingseinheiten zur Verfügung. Der SV-Kader hat sich kaum verändert. Russos Stellvertreter Mario Klotz wechselte zur Liga-Konkurrenz FSV 08 Bissingen II und hat dort an der Seite von Adam Adamos ebenfalls die Aufgabe des Co-Trainers übernommen. Russos Sohn Gianlucca spielt ab sofort für die TSF Ditzingen. „Für unseren Kader war er noch nicht so weit“, sagt der Vater. Muhammed Karaca verließ den SV in Richtung Malmsheim.

Mit der Vorstellung seines Teams in den Testpartien gegen Huchenfeld (1:1), Korntal (2:1), Wurmberg-Neubärentald (3:3), Alemannia Hamberg (2:3) oder beim Landesligisten Oberensingen (2:5) ist Russo recht zufrieden. Unnötig sei die 9:10-Pokal-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen die SpVgg Renningen gewesen. 2:2 stand es nach der regulären Spielzeit. Wichtiger ist Russo aber der erste Liga-Auftritt dieser Saison beim TSV Phönix Lomersheim. „Das wird kein leichtes Spiel“, sagt er. Sein großer Meisterschaftsfavorit „mit richtig starken Spielern“ ist allerdings der AKV B.G. Ludwigsburg.

TSV Heimsheim

Der TSV Heimsheim startet in seine dritte Bezirksliga-Saison. Abteilungsleiter Werner Greif ist stolz auf diese Leistung. „Wir haben eine junge Truppe und bauen in erster Linie auf unsere Nachwuchsarbeit.“ Nach Abbruch der Runde im vergangenen März war der TSV auf dem achten Tabellenplatz angesiedelt. „Ich denke dass wir auch am Ende im sicheren Mittelfeld gelandet wären“, sagt Trainer Jürgen Herrmann. Der Klassenerhalt soll es in der am Sonntag startenden neuen Saison mindestens werden. „Wir haben zum ersten Mal einen guten ausgeglichenen Kader, das war in der vergangenen Saison nicht so“, meint der TSV-Trainer. Mit der Vorbereitung ist er ebenfalls zufrieden. „Die Testspiele konnten sich sehen lassen, im Pokal haben wir mit 5:2 gegen Merklingen gewonnen. Wenn wir so weiter machen, sind wir auf einem guten Weg.“

Neben den beiden Zugängen aus der eigenen Jugend baut Jürgen Herrmann auch auf Rückkehrer Roberto Pinzariu, der nach einem Gastspiel beim SV Gebersheim wieder in Heimsheim gelandet ist. Nico Del Giudice wohnt in Rutesheim, war zuletzt bei Calcio Leinfelden-Echterdingen unter Vertrag. „Er ist ein guter Typ und passt in unsere Mannschaft“, sagt der Abteilungsleiter Werner Greif. Aus Sindelfingen kam Albesian Ajazi.

SV Gebersheim

In der Breite des Bezirksliga-Kaders hat sich einiges beim SV Gebersheim getan. „Ich glaube, dass wir hier besser aufgestellt sind als noch in der vergangenen Saison, auch weil wir einige gute Neuzugänge bekommen haben“, sagt Trainer Marcel Pfeffer. Vom TSV Heimerdingen kam Emre Öztürk, der dort nach einer Verletzungsphase nicht mehr richtig Fuß fassen konnte. Landesliga-Einsätze hatte bereits Haris Gudzevic, der zuletzt beim TSV Weilimdorf spielte. Reaktiviert wurde Joas Rau. In der B-Jugend spielte er beim VfB Stuttgart, wechselte dann nach Rutesheim zu den A-Junioren. Sein damaliger Trainer war Marcel Pfeffer. Rau machte später eine Ausbildung bei der Polizei, der Fußball trat erst einmal in die zweite Reihe. Jetzt schlug der Abwehrspieler erneut im Team von Marcel Pfeffer auf.

Der Coach möchte mit seinem Team in dieser Saison in erster Linie die Klasse halten, hat sich daher für eine offensivere Spielweise entschieden. Mit den Testergebnissen war er schon mal ganz zufrieden, im Pokalwettbewerb am vergangenen Wochenende holte der SV Gebersheim beim FC Gerlingen einen 2:0-Sieg. „Einziger Wermutstropfen waren die Ausfälle von Alexander Frey und Karim Radhouani“, so Pfeffer. Sowohl der Kapitän als auch sein Stellvertreter haben sich eine Knieverletzung zugezogen.

SKV Rutesheim II

Insgesamt 13 Neuzugänge (zwölf aus der eigenen Jugend) sowie zehn Abgänge (vier in die eigene Erste): „Genau das ist unsere Philosophie bei der SKV“, sagt Martin Gäckle, Spielleiter der Rutesheimer U 23. Wobei der interne Austausch in diesem Jahr überproportional hoch ausgefallen sei. So gilt es insbesondere für Trainer Kai Liedtke, wieder einmal eine schlagkräftige Bezirksliga-Truppe zu formen und die Mannschaft weiter zu entwickeln.

In den vergangenen Jahren brauchte das Team bekanntlich etwas, bis der Motor zum laufen kam. „Die Punkte, die wir in der Vorrunde holen, werden uns dieses Mal besonders gut tun, um unser Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen“, sagt Gäckle mit Blick auf die hohe Absteiger-Quote. „Am Ende zählt dann eben nicht nur der Fortschritt im Team, sondern auch das Ergebnis“, so Gäckle. Nach dem Weggang erfahrener Spieler wie Michael Käpplinger (TSV Merklingen), Marvin Hampel (SV Leonberg/Eltingen), Steffen Lang oder Simon Weinmann (beide beenden ihre Laufbahn) werden sich neue Führungsspieler herauskristallisieren. Gäckle traut dies Markus Wellert, Niklas Schaupensteiner oder Martin Kuchtanin zu.

TSV Höfingen

Mit einem Umbruch hatte der TSV Höfigen schon in der vergangenen Saison begonnen. Dieser geht jetzt in die zweite Runde. Trainer Marco Buttice hat in der Vergangenheit bei manchen Spielern, die vielleicht in erster Linie wegen des Geldes in Höfingen kickten, eine Identifikation mit dem Verein vermisst. „Und die Art und Weise, wie sie sich präsentierten, gefiel mir nicht mehr.“ Jetzt beschlossen die Verantwortlichen beim TSV, die finanziellen Zuschüsse für die Spieler zu reduzieren. „Dadurch haben wir den Weggang von einiges Spielern bewusst in Kauf genommen“, sagt Buttice.

Das gelte allerdings nicht für alle Abgänge. So habe beispielsweise Rick Schumacher die Chance bekommen, beim SV Leonberg/Eltingen in der Landesliga zu spielen. Buttice baut auf einen intensiven Austausch von erster und zweiter Mannschaft. „Wir wollen den Fußball in Höfingen wieder auf solide Beine stellen und haben uns gefragt, ob sich der finanzielle Aufwand lohnt, nur um in der Bezirksliga zu spielen.“ Wenn die Erste den Klassenerhalt in der Bezirksliga nicht schaffen sollte, sei das auch in Ordnung, sagt Buttice, der mit dem Umbruch bereits eine andere Dynamik reingebracht hat.

TSV Münchingen

„Wir haben uns den Aufstieg verdient, auch wenn es wegen Corona etwas schwierig war und die Entscheidung am Ende nicht auf dem sportlichen Weg gefallen ist“, sagt Münchingens Trainer Ahmet Yenisen. Die Brisanz im Kampf um den Aufstieg, die Emotionen sowie die Feierlaune bei der Wimpelübergabe hätte er natürlich vermisst. Vor allem, weil er mit der Mannschaft in den letzten Jahren – seit dem Abstieg aus der Bezirksliga in der Saison 2016/17 – hart auf diesen Moment hingearbeitet habe. „Wir waren immer wieder dran und haben es dann doch nicht geschafft.“

Dass es für das junge Team nun richtig schwer werden wird, ist dem Trainer bewusst. „Vor allem, weil es mindestens fünf Absteiger gibt. Da ist es unser Ziel, schon in der Vorrunde möglichst viele Punkte zu holen“, sagt der TSV-Coach, der mit den ersten Corona-Lockerungen mit dem Training begonnen hat. „Weil wir die finanziellen Mittel nicht haben, konzentrieren wir uns auf unsere eigenen Spieler und integrieren die A-Jugendlichen in den Kader.“ Das sind aktuell Steffen Butz und Felix Öhrlich, die den Sprung zu den Aktiven schafften. Die Mannschaft ist komplett zusammen geblieben. Vom TV Pflugfelden kam Mittelfeldspieler Emre Kap. Ahmet Yenisen baut mit seinem Bruder Fatih, Michael Koch und Francesco Di Clemente auf ein erfahrenes Trio, das sich die Führungsrolle teilen soll.