Der SV Leonberg/Eltingen nimmt aus den vergangenen sieben Spielen der Fußball-Bezirksliga nur einen Punkt mit – und kann nicht mal richtig trainieren.

Viel schwärzer kann ein schwarzes Wochenende für die Altkreis-Clubs in der Bezirksliga nicht aussehen. Fünf der sechs Mannschaften beendeten den neunten Spieltag mit einer Niederlage. Dass wenigstens ein Team einen Dreier eingefahren hat, ist einzig dem Umstand zu verdanken, dass der TSV Münchingen und der SV Leonberg/Eltingen im direkten Duell aufeinandergetroffen sind. Und das verlief überraschend deutlich. Das Team aus Leonberg wurde mit einem 5:1 abgefertigt.

 

Landesligaabsteiger schlittert in die Krise

Bereits in der zweiten Minuten nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf. Pit Gruner machte den Anfang (2.). Luigi Ancona (41.), Benjamin Hamann (47.), Fatih Yenisen (55.) und Yannic Wieland (76.) erhöhten. Der TSV-Trainer Ahmet Yenisen kam nach der Partie zu dem Schluss: „In der ersten Hälfte waren wir komplett dominant. Mit etwas Glück schießen wir die zweistellig ab.“ Das will sein Gegenüber Benjamin Schäffer so nicht ganz stehen lassen. „Wir müssen das 2:1 machen, dann wird das ein anderes Spiel.“ Matthias Stahl und Lukas Schramm, der später zum 1:4 traf (61.), hatten die Möglichkeiten.

Der Landesligaabsteiger schlittert in eine handfeste Krise hinein. Was der Übungsleiter dabei gar nicht gebrauchen kann: „In fünf Jahren habe ich das bei uns noch gar nicht erlebt, dass wir uns auf dem Platz gegenseitig angehen. Gerade jetzt müssen wir als Mannschaft arbeiten.“

Nur, das mit dem Arbeiten ist so eine Sache. Derzeit ist abends so gut wie kein Training möglich. Von den beiden Plätzen mit Flutlicht ist nur eine Hälfte des Hybridrasens bespielbar. Die andere Hälfte ist Schäffer zufolge nach der Bearbeitung mit einem Traktor beschädigt worden. Der Kunstrasen ist komplett gesperrt, weil das alte Granulat – auch wegen der unerwartet warmen Temperaturen – so an den Schuhen festklebt und verklumpt, dass ein Spiel nicht mehr möglich ist. Am vergangenen Wochenende musste deswegen auch die B-Liga-Partie zwischen Enosis Leonberg und dem SV Friolzheim abgebrochen werden.

Heimsheim verspielt dreimalige Führung

Während also in Leonberg die Aussichten ziemlich düster sind, sieht Erkan Kilic beim TSV Heimsheim zumindest einen Silberstreif am Horizont. Zwar wird nach dem 3:5 in Lomersheim immer noch auf den ersten Punktgewinn gewartet. An der Einstellung, so wie zuletzt beim 0:5 gegen Warmbronn, hatte Kilic jedoch nichts auszusetzen.

Ärgerlich nur, dass die dreimalige Führung durch Ahmet Kocaaga (4.), Nexhati Hallimi (30.) und Max Hermann (50.) nicht gereicht hat, um etwas mitzunehmen. Für den Trainer jedoch erklärbar: „Krankheitsbedingt konnten sechs oder sieben Spieler unter der Woche nicht richtig trainieren. Das war für uns ein sehr laufintensives Spiel. Ab der 70. Minute hat die Kraft gefehlt.“ Lomersheims Yaya Youssouf machte sich das mit den Treffern zum 5:3 (82., 90.) zunutze.

Später Treffer – das ist auch das Stichwort für Marco Russo. Sein SV Perouse hat gegen den TV Pflugfelden mit 1:2 den Kürzeren gezogen. Das Siegtor der Gäste gelang Dimitris Karagiannis in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Dass es überhaupt eine gab, verwunderte den Coach: „Er hatte gar nichts angezeigt.“ Irgendwie soll es gerade wohl nicht sein. In den verbleibenden 60 Sekunden traf nämlich Emirhan Bozkurt noch die Unterkante der Latte. Den vor der Linie auf- und zurückspringenden Ball setzte Belmin Mehicevic neben das Tor.

Es hätte gar nicht so dramatisch werden müssen. Den frühen Rückstand aus der vierten Minute glich Claudio Bellezza, der später mit Verdacht auf Handbruch ausschied, nur eine Zeigerumdrehung später aus. Danach verpassten es die Gastgeber trotz guter Chancen, eine Führung herauszuspielen.

Nichts geht beim SV Gebersheim

An eine Führung des SV Gebersheim beim 0:4 in Pleidelsheim war erst gar nicht zu denken. SVG-Trainer Björn Wenninger war schon beim 0:2 zur Halbzeit „ziemlich angefressen“. Seine Elf hatte zwar nach dem Wechsel etwas mehr Spielkontrolle, aber keine Durchschlagskraft. Wenninger: „Das ist nicht der Auftritt gewesen, wie wir ihn uns vorgestellt haben.“

Viel Pech mit der letzten Aktion

Mit dem Auftritt der Spvgg Warmbronn ist Trainer Chris Seeber zufrieden gewesen, nicht aber mit dem Ergebnis. 1:2 hieß es gegen den FV Löchgau II. Die Gastgeber mussten 70 Minuten lang in Unterzahl rackern. Paul Meyer hatte nach einem Foul im Strafraum Rot gesehen (20.). „Elfmeter ja, Rot nein“, wertete Seeber die Aktion. Hannes Walter war’s egal. Er traf vom Punkt aus. Trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Torjäger Patrick Kilper in Hälfte eins und dem 0:2 kurz nach der Pause gab sich der Aufsteiger nicht geschlagen. Mehr als das 1:2 von Philipp Kindler (69.) sprang bei den Bemühungen aber nicht heraus.