Der Verein will in der an diesem Wochenende beginnenden Verbandsliga-Saison nichts mit dem Kampf um den Klassenerhalt zu tun haben.

Rutesheim - Einen Umbruch diesen Ausmaßes hat es bei der SKV Rutesheim schon lange nicht mehr gegeben. Mit Christopher Baake ist der Kapitän und Motor des Rutesheimer Spiels von Bord gegangen. Nach 335 Einsätzen und knapp über 100 Toren hat der 30-Jährige die Schuhe im Aktivenbereich an den Nagel gehängt. Mit ihm verabschiedeten sich auch Gianluca Crepaldi und Steffen Hertenstein in den fußballerischen Ruhestand. Salvatore Catanzano und Robin Münst, die treffsichersten Schützen der vergangenen Saison, schlossen sich dem Oberligisten 1. CfR Pforzheim an.

 

Mit diesen Personalien geht einher: Die größte Baustelle in der Vorbereitung und sicher auch noch in den ersten Saisonspielen ist die Offensive. Gleich doppelt ärgerlich ist deshalb, dass Neuzugang Daniele Cardinale auf einmal doch keiner mehr ist. Knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart überraschte der 22-Jährige, der von Germania Bietigheim gekommen und auf gutem Weg zu einem Platz in der Startelf war, mit seinem Wechsel zum Ligarivalen Calcio Leinfelden-Echterdingen. Marius Epple, sportlicher Leiter in Rutesheim zeigte sich irritiert: „Er hat bei uns für die Saison zugesagt, deshalb ist das etwas schwierig von ihm. Aber auch von Calcio, zu solch einem Zeitpunkt, einen Spieler von einem Konkurrenten abzuwerben.“

Eine neue Hierarchie im Team

Marius Epple ist überzeugt davon, dass die vorwiegend jungen Neuzugänge die Lücken vorne füllen können. Nesreddine Kenniche, vom Ligarivalen VfB Neckarrems gekommen, ist mit 24 Jahren fast schon ein gestandener Verbandsliga-Akteur. Laurin Stütz (TV Aldingen), Pascal Maier (eigene U 23) und Gianluca Gamuzza (SGV Freiberg) zeigen gute Ansätze. Keven Müller und Collin Schulze, die in der Vorsaison nicht ganz wie erhofft zum Zuge kamen, könnten bei der SKV den nächsten Schritt machen.

Und dann sind da auch noch Valentyn Podolsky (FC Nöttingen) und der Rückkehrer Dennis Schwenker (TSV Crailsheim), die aus dem Mittelfeld heraus auch weiter nach vorne agieren können. Dennoch handelte die SKV noch einmal. Torjäger Michael Schürg kehrt zu seinem Ex-Club zurück. Der 35-Jährige verließ die SKV vor 15 Jahren. Er machte Station unter anderem beim SGV Freiberg, bei den Stuttgarter Kickers, in Darmstadt und in Worms. 2008 und 2014 war der Angreifer Torschützenkönig in der Oberliga.

Die Hierarchie im Team ist eine neue. Spieler wie Tobias Gebbert im Mittelfeld sowie Alexander Wellert, Constantin Kogel, Joshua Trefz oder Joshua Schneider in der Defensive sind gefordert, Führungsaufgaben zu übernehmen. Von Vorteil ist dabei, dass der Trainer Jens Eng über eine eingespielte hintere Reihe verfügen kann. Die muss sich auf einen neuen Schlussmann einstellen, nachdem Julian Bär ebenfalls seine Laufbahn beendet hat. Sein bisheriger Vertreter Kerim Redzepovic und Neuzugang Moritz Welz streiten sich um die Nummer eins. Jan Göbel aus dem U 19-Team soll behutsam herangeführt werden.