Der TSV Münchingen kehrt zurück in die Bezirksliga. Aber erst muss der außerordentliche Verbandstag am 20. Juni grünes Licht in Sachen Saisonabschluss geben.

Fußball - Vorfreude ja – Feiern nein: so lässt sich kurz und knapp die Situation bei den Kreisligavereinen aus dem Altkreis Leonberg umschreiben, die nach der sogenannten Quotientenregel in der Tabelle ganz vorne stehen. „Im Fußball ist schon so viel passiert. Man weiß nicht, was kommt“, sagt der Münchinger Trainer Ahmet Yenisen, der mit seiner Mannschaft vor der Rückkehr in die Bezirksliga steht.

 

Vieles deutet darauf hin, dass es im dritten Anlauf nun endlich klappen wird. „Wenn man es mit gesundem Menschenverstand betrachtet, macht es wenig Sinn, im September weiterzuspielen, zumal ja noch gar nicht raus ist, ob das dann überhaupt geht“, ist Yenisen überzeugt davon, dass die mögliche Variante B beim außerordentlichen Verbandstag am 20. Juni keine Mehrheit finden wird.

Scheitern am Wiederaufstieg

Nach dem Landesligaabstieg in der Saison 2015/2016 war der TSV Münchingen durchgereicht worden in die Kreisliga A – mit dem Spielertrainer Ahmet Yenisen. Der Coach blieb und scheiterte mit dem Unternehmen Wiederaufstieg als Tabellenzweiter zunächst in der Relegation und in der vergangenen Runde als Drittplatzierter einen Zähler hinter Rang zwei. Nun also ist es nach 17 absolvierten Partien Platz eins mit drei Punkten Vorsprung auf den TSV Korntal und den TV Möglingen. Vor allen Dingen der Drittplatzierte aus Möglingen hatte sich noch große Hoffnungen auf den Durchmarsch in die Bezirksliga machen dürfen, der mit einem Spiel im Rückstand war. Mit der Quotientenregel rückt das Team zwar auf Rang zwei vor, kommt aber nicht mehr an den Münchingern vorbei.

In der Kreisliga B 4 dagegen hätte die vom Verband favorisierte Regelung entscheidende Auswirkungen – zum Nachteil des KSV Renningen. Der lag zwar zum Zeitpunkt des Abbruchs mit 24 Zählern vorne. Weil die SpVgg Mönsheim mit einem Spiel weniger 22 Punkte auf dem Konto hat, würde sie mit dem etwas besseren Quotienten vorbeiziehen und in die Kreisliga A aufsteigen.

„Nicht richtig und nicht fair“

Der sportliche Leiter Selcuk Bayrak kann dem Plan der Verbandsoberen verständlicherweise nicht viel abgewinnen. „Von meiner Seite aus ist das nicht richtig und auch nicht fair. Mein Wunsch wäre, dass es ein Entscheidungsspiel zwischen dem Tabellenersten und -zweiten gibt“, sagt Bayrak. Der Abteilungsleiter Ümit Asik hat einen entsprechenden Brief an den württembergischen Fußballverband (WFV) geschickt. Große Hoffnungen macht sich Selcuk Bayrak nicht: „Im Endeffekt werden wir damit leben müssen.“

Sein Kollege Achim Borzer von der SpVgg Mönsheim blickt gespannt auf den 20. Juni: „Feiern wäre verfrüht. Das sind noch keine gelegten Eier.“ Der Kader bleibt dem Spielleiter zufolge unverändert und könne auch in der A-Liga bestehen.

Auch bei den TSF Ditzingen, die ungeschlagen mit einem Punkt Vorsprung vor der GSV Hemmingen an der Spitze der Kreisliga B 5 stehen, gibt es mit einer Ausnahme Zusagen von allen Spielern des aktuellen Kaders. Der Trainer Stephan Güttler steht vor einem überaus gelungenen Einstand. Schließlich hatte er das junge Team erst zu Saisonbeginn übernommen. Am 19. Juni macht der Coach das halbe Jahrhundert voll. Das passende Geburtstagsgeschenk erhofft er sich einen Tag später vom WFV-Verbandstag. Dann soll der Aufstieg auch offiziell feststehen.