Die SKV Rutesheim teilt sich in der Verbandsliga mit dem Mitaufsteiger SSV Ehingen-Süd die Punkte und bleibt im siebten Spiel in Folge ungeschlagen. Torjäger Gianluca Crepaldi scheidet schwer verletzt bereits in der ersten Hälfte aus.

Rutesheim - Die SKV Rutesheim hat zwar mit dem 3:3 (1:2) gegen den SSV Ehingen-Süd seine Serie auf mittlerweile sieben Spiele ohne Niederlage ausgebaut, doch das interessierte den Trainer Rolf Kramer nach dem Schlusspfiff nur noch ganz am Rande. Zu sehr war er noch mit der Szene aus der 36. Minute beschäftigt. Wie vom Blitz getroffen war Gianluca Crepaldi ohne Gegnereinwirkung auf den Boden gesackt und schlug vor Schmerz mit der flachen Hand auf den Kunstrasen. Wenig später wurde er vom Platz gebracht. Die erste Diagnose lautet: Achillessehnenriss.

 

„Für das Spiel und das Ergebnis habe ich jetzt keinen Kopf“, sagte Rolf Kramer nach dem Abpfiff niedergeschlagen. „Es tut mir wahnsinnig leid für ihn.“ Und dabei verschwendete der Übungsleiter keinen Gedanken daran, wie das Fehlen des Torjägers – Crepaldi erzielte in 13 Begegnungen 17 Treffer – im weiteren Verlauf der Runde kompensiert werden kann. „Es ist wirklich bitter, dass er auf diese Art und Weise ausgebremst wird. „Wir reden hier vom Saisonaus für ihn“ (Kramer).

Dass der 27-Jährige einen fast schon unglaublichen Lauf hat, bewies er gleich nach sieben Minuten. Aus 20 Metern fackelte er nicht lange, sah dass der gegnerische Torhüter Benjamin Gralla ein paar Schritte vor der Linie stand und traf zum 1:0. In der Folge hatten die Gäste mehr Ballbesitz, doch das Rutesheimer Team stand kompakt und ließ nichts zu. Seinen ersten Ball, einen nicht weiter gefährlichen Aufsetzer von Filip Sapina, bekam Marijo Milcic in der 35. Minute.

Die Szene 60 Sekunden später veränderte alles. Noch in Unterzahl, mit den Gedanken scheinbar bei dem vom Platz getragenen Mannschaftskollegen, spielte Christopher Baake einen schlampigen Pass. Tobias Weiß ging zu zögerlich zum Ball und Ehingen schaltete schnell. Sapina leitete nach halblinks auf Timo Barwan weiter – 1:1 (39.). Nur vier Minuten darauf sahen die Zuschauer eine Kopie des ersten Treffers. Wieder war Barwan links im Strafraum frei, wieder traf er flach ins lange Eck zum 2:1. Zweimal hatten dabei auf der rechten Rutesheimer Abwehrseite Moritz Wemmer und Dennis Schwenker nicht die beste Figur abgegeben.

Die SKV-Akteure schienen die Pause gut genutzt zu haben, um den Schock einigermaßen zu verarbeiten. Sie kamen mit viel Schwung aus der Kabine. Der eingewechselte Axel Weeber eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball, und der für Crepaldi gekommene bisher so glücklose Steffen Hertenstein glich per Flachschuss aus (48.). Lange hat der Stürmer auf sein erstes Saisontor warten müssen. Ausgerechnet jetzt hatte es geklappt.

Der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Als Folge eines krassen Fehlpasses von Alexander Wellert konnte Joshua Trefz nur auf Kosten eines Foulelfmeters klären. Ehingens Kapitän Michael Turkalj verwandelte sicher (58.).

Die Gäste zogen sich mehr und mehr zurück, zogen eine Fünfer- und eine Viererreihe vor dem eigenen Tor auf. Hannes Pöschl hätte bei einem der wenigen Konter mit dem 4:2 alles klar machen können. Doch sein Schuss landete an der Oberkante der Latte (77.). Die SKV rannte an und belohnte sich schließlich noch für ihre Bemühungen. Ein Schuss von Axel Weeber landete am Pfosten und prallte vor die Füße von Tobias Gebbert. Der ließ sich nicht zweimal bitten und staubte zum 3:3 ab (82.). „Das war kein gutes und ein teilweise völlig wildes Spiel von uns“, sagte der Trainer Rolf Kramer. Doch das war nach den 90 Minuten nur noch Nebensache. SKV Rutesheim: Milcic, Trefz, Haug, Wemmer (46. Wellert), Schneider (69. Vaihinger), Gebbert, Weiß (46. Weeber), Elfadli, Schwenker, Baake, Crepaldi (40. Hertenstein).