Das Landratsamt vermittelt zwischen den Anbietern und den Interessenten.

Kreis Böblingen - Der eine Bauherr weiß nicht, wohin mit dem Erdaushub, der andere sucht Erde, um ein Gelände aufzufüllen. Die Bodenbörse des Landratsamtes in Böblingen will dafür sorgen, dass sich künftig Fragen wie „Wohin mit anfallendem Erdaushub?“ oder anders herum „Woher könnte man Auffüllerde bekommen?“ erübrigen. Zu finden ist die Online-Plattform über die Webseite des Landkreises, www.lrabb.de.

 

Bei Bauarbeiten anfallender Erdaushub muss zur Schonung des knappen Deponieraums sinnvoll wiederverwertet werden. Mit der Bodenbörse bietet der Landkreis Böblingen gewerblichen und privaten Bauherren sowie den Kommunen nun Unterstützung an bei der Unterbringung von anfallendem Erdaushub oder bei der Beschaffung von benötigtem Auffüllmaterial.

„Selbstverständlich prüfen wir vorher die Rahmenbedingungen unter umweltrechtlichen Gesichtspunkten“, erklärt Martin Wuttke, der Dezernent für Umwelt und Klima. „Die Eignung des angebotenen Aushubs beziehungsweise die Anforderungen an benötigtes Bodenmaterial für die jeweiligen Verwertungszwecke werden dabei genau unter die Lupe genommen“, erläutert er das Prozedere

Der Landkreis übernimmt dabei aber ausschließlich eine Vermittlerrolle, um Angebot und Nachfrage zu vernetzen, stellt Martin Wuttke klar. Die privatrechtliche Modalitäten wie die Preise oder der Transport müssen die Anbieter und die Kunden untereinander regeln.

Vermittelt wird ausschließlich unbelasteter Bodenaushub. Auf der Internetseite des Landratsamtes finden sich entsprechende Vordrucke, um die notwendigen Informationen zu übermitteln. „Ganz wichtig ist aber auch, dass die erfolgreiche Vermittlung eine Genehmigung der betreffenden Verwertung nicht mit einschließt“, klärt Martin Wuttke auf. „Gegebenenfalls sind vom Bauherrn oder vom Verwerter noch vorhabensbezogene Anträge zu stellen.“ Auch solche Antragsformulare finden sich auf der Internetseite.

Ein Beispiel dafür sind Auffüllvorhaben auf landwirtschaftlichen Flächen, um den Ackerboden zu verbessern. Ein solches hat vor einigen Jahren stattgefunden, als in Ditzingen die Thales-Niederlassung gebaut wurde. Dabei galt es, besten Strohgäu-Ackerboden zu verwerten. Einige Leonberger Landwirte haben die Gelegenheit ergriffen, diesen auf ihren Feldern entlang der Straße zwischen Ditzingen und Leonberg ausbringen zu lassen.