In Teilen des Orts ist es zu laut. Das könnte die Grundlage für eine Temporeduzierung sein.

Friolzheim - Die im Friolzheimer Gemeinderat vom beauftragten Fachbüro Rapp Trans vorgestellte Lärmkartierung hat es ans Licht gebracht: Längs der innerörtlichen Durchgangsstraßen ist an einigen Stellen die Belastung durch den Verkehrslärm so groß, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

 

„Es gibt eine große Zahl an Betroffenen im Bereich krankheitsbelastenden Lärms“, sagt Wolfgang Wahl. Seine Empfehlung: Tempo 30. „Die Verkehrssicherheit steigt auch deutlich an“, nannte der Rapp-Trans-Experte einen sehr erwünschten Nebeneffekt.

Durchgangsverkehr vermeiden – aber wie?

Der Gemeinderat nahm nicht nur die Ergebnisse der Lärmkartierung zur Kenntnis, sondern votierte mit nur einer Gegenstimme dafür, Wirkungsanalysen für die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer an den betroffenen Straßenabschnitten in Auftrag zu geben. In die weitere Lärmaktionsplanung sollen außerdem die Untersuchung von Flüsterasphalt sowie – auf Anregung von CDU-Rat Ferry Kohlmann – eines Ausbaus der Betriebsausfahrt an der A 8 auf Höhe der Straße von Tiefenbronn nach Wimsheim, um einigen Friolzheimer Durchgangsverkehr von vornherein zu vermeiden, mit aufgenommen werden.

(Lesen Sie hier: Lärmaktionsplan: In Heimsheim kann es nachts richtig laut werden)

„Das sind dicke Bretter“, machte Michael Welsch, der die Sitzung für den erkrankten Bürgermeister Michael Seiß leitete, seinem Kollegen für die Umsetzung des letztgenannten Punktes allerdings wenig Mut.

Ganz anders sieht es mit Tempo 30 aus, bei dem bislang vor allem das zuständige Landratsamt auf der Bremse stand. Allein an der Leonberger Straße machte die Lärmkartierung 81 Betroffene mit Lärmpegeln über dem Wert von 65 Dezibel tagsüber zur Ermessensausübung bei der Durchführung straßenverkehrsrechtlicher Maßnahmen und sogar 23 Gebäude mit Lärmpegeln über 70 Dezibel, bei dem sich das Ermessen zur Pflicht zum Einschreiten verdichtet, aus.

Sogar noch größer ist die Belastung nachts. Ähnlich sieht es an der Wimsheimer/Pforzheimer Straße Mitte und an der Pforzheimer Straße mit jeweils allerdings nicht ganz so vielen Betroffenen aus.

Und auch die nicht als Hauptbelastungsbereich identifizierte Heimsheimer Straße möchte der Gemeinderat ins weitere Vorgehen mit aufgenommen haben.