Die Freibäder sind weitestgehend bereit für die ersten Besucher. Lange war unklar, wann und wie die Bäder diese Saison überhaupt öffnen dürfen, nun gibt es den offiziellen Startschuss.

Leonberg - Fast könnte man meinen, dass hier jeden Moment der Betrieb losgeht: Bei einem Besuch im Leobad am Mittwoch sprudeln im Erlebnisbecken schon die Fallduschen und Massagedüsen, die glatte Wasseroberfläche im Springerbecken wartet auf den ersten Kopfsprung der Saison, die Liegeflächen sind gemäht, die Steinflächen gereinigt.

 

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Nur ein Blick zum südlichen Ende des Freibads offenbart, dass hier doch noch nicht alles bereit ist für die neue Saison – der Kinderbereich liegt noch trocken. Lange wird es aber nicht mehr dauern, dann wird auch dieses letzte Becken mit Wasser gefüllt sein. Gerade reinigen noch zwei Freibad-Mitarbeiter in kniehohen Gummistiefeln das flache Becken mit Hochdruckstrahlern, dann wird das Wasser eingelassen. „Das dauert ein paar Stunden“, berichtet der Leonberger Bäderleiter Stefan Hilse. „Im Gegensatz zu den großen Becken. Das dauert ein paar Tage.“

Sobald das Becken mit Wasser gefüllt ist, heißt es aber trotzdem noch nicht: Wasserspaß voraus. „Es ist dann erst einmal nur Leitungswasser drin“, erklärt Hilse. Schwimmbeckenwasser benötige aber gewisse pH- und Chlorwerte – bis die sich eingependelt haben, braucht es ein paar Tage mehr Geduld. Außerdem stehen noch die Reinigung der Umkleiden und Sanitärbereiche sowie die Entfernung von Unkraut an den Wegen an.

Lange Vorbereitungszeit

Schon seit Mitte März macht das Team des Leobads das Freibad fit für die Saison. In den vergangenen Wochen wurden dabei nicht nur die Becken gereinigt und gefüllt. Vor der Eröffnung des Bades muss auch die komplexe Technik wie Strom- und Wasseraufbereitungsanlagen geprüft und in Betrieb genommen werden. Dafür kam sogar der TÜV vorbei.

Auch wenn das Leobad inzwischen fast komplett für die ersten Besucher der Saison hergerichtet wurde – wann genau das Freibad nun endlich seine Tore öffnet, ist nach wie vor unklar. Lange hatten Stefan Hilse und seine Kollegen keine Möglichkeit der Planung. Eine entsprechende Verordnung zur Eröffnung der Freibäder ließ auf sich warten. „Die Frage ist nicht nur wann, sondern auch wie wir öffnen werden“, sagte er noch beim Rundgang am Mittwoch.

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An diesem Sonntag hat nun das Landratsamt Böblingen eine Allgemeinverfügung erlassen, die die eine Öffnung der Freibäder vorsieht, sofern die Inzidenz fünf Werktage in Folge unter 100 liegt. Im Kreis Böblingen war dies am Samstag der Fall, deshalb steht der Freibad-Saison vorerst nichts mehr im Weg.

Nicht nur in Leonberg ist man einsatzbereit für die Saisoneröffnung: „Wir stehen in den Startlöchern“, bestätigte Bastian Junkermann, Pressesprecher der Stadt Sindelfingen, wo es mit dem Badezentrum das größte Bad der Region Stuttgart gibt, am Freitag. „Die Becken sind gefüllt, geheizt und gechlort.“ Mit der Veröffentlichung der entsprechenden Verfügung am Sonntag gibt es in Sindelfingen, wie auch in den anderen Kommunen, Planungssicherheit. In Sindelfingen öffnet das Freibad am heutigen Montag. Gespannt wartete man auch in Höfingen: „Das Bädle ist bereit“, schreibt der Verein auf seiner Homepage.

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In Renningen sei man ebenfalls startklar, berichtet Sandra Feigl, Abteilungsleiterin für Kultur, Freizeit und Sport bei der Stadt. Das Hygienekonzept aus der vergangen Saison habe sich bewährt, es soll – soweit möglich – auch in diesem Jahr zum Einsatz kommen. „Wir hoffen, dass wir zum Pfingstwochenende aufmachen dürfen“, sagte Feigl am Freitag. „Das Hygienekonzept passen wir gerade noch an.“ Für Feigl lohnt sich der Mehraufwand allemal. „Die Besucher, die letztes Jahr hier waren, waren begeistert“, berichtete sie. „Das gesamte Freibadteam freut sich auf die erneute Eröffnung.“

Letzte Arbeiten in Renningen: Hier hofft man auf eine Eröffnung des Freibads pünktlich zum Pfingstwochenende. Foto: Jürgen Bach

Nach Wochen der Unsicherheit geht es nun auch in Leonberg an die konkrete Planung: „Es gilt jetzt zu prüfen, welche Rahmenbedingungen tatsächlich bei welcher Inzidenz gelten und wie diese hier in Leonberg ganz konkret umgesetzt werden können. Erst dann kann ein konkreter Öffnungstermin genannt werden“, sagt Bäderleiter Stefan Hilse.

Innerhalb von zwei Wochen könnte es los gehen

Ein genaues Datum kann er nach wie vor nicht nennen – begeisterte Freibadgänger können aber darauf hoffen, dass es bald soweit ist. Beim Rundgang am vergangenen Mittwoch nennt der Bäderleiter einen Zeitrahmen: Innerhalb von zwei Wochen könnten er und seine Kollegen das Bad eröffnen.

Bei der Ausarbeitung des Hygienekonzepts für die neue Badesaison will Hilse sich auf das Konzept des vergangenen Sommers stützen, das gut funktioniert habe. Dazu gehörten eine Begrenzung der Besucherzahl, eine Einteilung in Badeschichten mit regelmäßiger Reinigung und ein Online-Ticketsystem über die Plattform Reservix. „Das wird sicher auch dieses Jahr ein Grundgerüst sein“, bestätigt Hilse. Corona-Verordnung und Allgemeinverfügung sehen für die Nutzung der Freibäder eine Beschränkung auf eine Person pro 20 Quadratmeter Fläche vor.

In Mönsheim bleibt das Freibad noch zu

Ein Hygienekonzept aus der vergangenen Saison kann Mönsheim nicht übernehmen, das kleine Freibad konnte 2020 nicht unter Coronabedingungen öffnen. In diesem Jahr soll das anders laufen, auch hier ist das Bad bereit für die ersten Besucher.

Das Mönsheimer Freibad ist für die Saison rausgeputzt. Foto: Jürgen Bach

Nur das Unkraut müsse er noch rupfen, berichtet Bademeister Michael Musselmann: „Die Becken sind voll.“ Im Laufe der Woche wird außerdem die Lichtschranke installiert, die hier in Zukunft die Anzahl der Besucher erfassen soll – darauf hatten sich die Mönsheimer Gemeinderäte im Februar geeinigt.

Anders als in Leonberg, Renningen und Sindelfingen müssen sich die Mönsheimer aber noch etwas gedulden: Im Enzkreis liegt die Inzidenz derzeit noch noch bei rund 144 (Stand 16. Mai, 16 Uhr).