Der Torhüter hat beim 1. FC Heidenheim langfristig verlängert. Er verschiebt das Abitur um ein Jahr, um für den Übergang in den Zweitligakader mehr Freiraum zu haben.

Leonberg - Auch alle Einschränkungen, die mit der Coronapandemie verbunden sind und waren, haben Frank Feller nicht die Freude nehmen können, die er verspürt hat. Der Fußball-Zweitligist 1. FC Heidenheim hat den Vertrag mit dem Schlussmann der U 17-Mannschaft langfristig verlängert. Der gebürtige Leonberger wird daher in den kommenden beiden Jahren das Tor der U 19 hüten und anschließend in den Profikader übernommen werden. „Das ist ein riesiger Vertrauensbeweis für mich, den ich so und vor allem nicht zu einem so frühen Zeitpunkt erwartet hätte“, erzählt der 17-Jährige mit Rührung in der Stimme. Das bestätigt der Pressesprecher des 1. FC Heidenheim, Markus Gamm: „Es ist ein Vertrauensvorschuss, aber auch eine Bestätigung für seine gute Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren.“

 

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Da beim Zweitligisten von der Ostalb regelmäßig junge Torhüter weiterentwickelt werden, rechnet sich Frank Feller aus, möglicherweise in der neuen Saison immer wieder mal bei den Profis mittrainieren zu dürfen. Auch dies stellt Gamm in Aussicht: „Frank Feller ist als wichtiger Bestandteil der U 19-Mannschaft vorgesehen, er soll aber auch Trainingseinheiten bei den Profis mitmachen“.

Seit zwei Jahren spielt der Leonberger, der in der C-Jugend des SGV Freiberg vom Verteidiger zum Torhüter umgeschult wurde, für die U 17 des 1. FC Heidenheim. Im vergangenen Herbst debütierte der 1,83 Meter große Keeper, der das Kicken bei der TSG Leonberg und beim TSV Eltingen gelernt hat, beim 2:2 in Dänemark in der U 17-Nationalmannschaft. Weitere Lehrgänge und Auftritte im Trikot mit dem Bundesadler fielen allerdings der Coronapandemie zum Opfer.

Feller ist kritisch

Gleiches galt für die Saison in der B-Junioren-Bundesliga, die nach fünf Spieltagen Ende Oktober unterbrochen und dann endgültig annulliert wurde. Nach zwei Spielen ohne Gegentor zu Beginn gegen die Stuttgarter Kickers (1:0) und die Spvgg Greuther Fürth (0:0) kassierte die Heidenheimer U 17 in den folgenden drei Spielen allerdings empfindliche Pleiten: 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg, 0:3 beim FC Augsburg und gar ein 0:4 bei Eintracht Frankfurt. „Nach dem guten Start sind wir mit der falschen Einstellung in die folgenden Spiele gegangen“, sagt Frank Feller selbstkritisch. Allerdings seien die Gegner auch stark gewesen, Augsburg war nach den fünf Spieltagen Tabellenführer.

So standen für Frank Feller und Co. als Abwechslung von Schule und Training im Hartmann-Nachwuchsleistungszentrum an den Wochenenden nur Testspiele gegen die baden-württembergischen Rivalen auf dem Programm – VfB Stuttgart, Stuttgarter Kickers und TSG 1899 Hoffenheim. Die Trainingseinheiten fanden unter verschärften Hygienebedingungen statt. Nur während der Einheiten selbst durften die Nachwuchskicker ihre Mund-Nasen-Masken abnehmen, bis zum Trainingsplatz war das Tragen Pflicht.

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Um sich für den Übergang von der U 19 zu den Profis ein wenig mehr zeitlichen Freiraum zu verschaffen, wechselt Frank Feller auf die Kaufmännische Schule Heidenheim und absolviert dort das Berufskolleg Fremdsprachen. „Damit mache ich nicht nächstes Jahr Abitur, sondern erst in zwei Jahren Fachabitur“, erklärt der 17-Jährige, dessen große Stärke nach eigener Einschätzung sein fußballerisches Können und seine präzisen Pässe zu den Mitspielern auch in Drucksituationen sind.

Einer seiner Schwerpunkte am kaufmännischen Berufskolleg wird Spanisch sein. An der Sprache wird es daher nicht scheitern, sollte dem Leonberger irgendwann einmal ein Angebot von Real Madrid oder dem FC Barcelona ins Haus flattern.