Der Fotoclub feiert 25-jähriges Bestehen mit einer besonderen Ausstellung in der Wendelinskapelle.

Weil der Stadt - Eine kleine Gruppe von Fotonarren auf der Suche nach einem gemeinsamen Fotolabor: Damit nahm die Geschichte des Fotoclubs I.G. Schwarz-Weiß Weil der Stadt seinen Anfang. Das war vor mehr als einem Vierteljahrhundert. Die Gründung des Vereins liegt nun exakt 25 Jahre zurück. Diesen Anlass feiert der Verein mit einer besonderen Fotoausstellung – einer Retrospektive der etwas anderen Art. Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 10. November, in der Wendelinskapelle zu besichtigen.

 

Ob Fußball, Briefmarken oder Musik: Jeder hat so seine Hobbys. Wie kaum ein anderes hat sich die Fotografie in den vergangenen 25 Jahren gewandelt. Anfang der 90er Jahre hätte wohl noch niemand damit gerechnet, dass das analoge Fotografieren bald nur noch von einer Handvoll Fotoenthusiasten betrieben werden würde. Dass Handys zum Teil eine bessere Bildqualität bieten als so mancher Fotoapparat. Oder wie einfach sich heute am Computer Aufnahmen verändern und aufmotzen lassen. Bei allen Veränderungen ist bei den Mitgliedern des Weiler Clubs eine Sache konstant geblieben: Die Freude am Fotografieren.

Ein Mann der ersten Stunde ist Matthias Fink, der Vorsitzende des Vereins. „Wir hatten damals die Idee, ein gemeinsames Fotolabor zu betreiben.“ „Wir“, das waren er und ein paar Freunde beziehungsweise Bekannte, die sich ebenfalls für die Fotografie begeisterten. „Wir sind eher zufällig irgendwann drauf gekommen, dass wir das gleiche Hobby haben“, erzählt Matthias Fink. Eines Tages entschlossen sie sich daher, eine Anzeige zu schalten, um weitere Gleichgesinnte zu finden, die mit ihnen ein Fotolabor betreiben würden. So stieß Winfried Storkenmaier zu ihnen, ebenfalls Gründungsmitglied. „Ich hatte mich schon mit einem Fotolabor in der Manufaktur eingerichtet“, so Storkenmaier. Er habe dann nur noch abklären müssen, dass die anderen das Labor auch mitnutzen dürfen. Die Interessengemeinschaft – die Initialen finden sich noch heute im Titel des Vereins – war damit geboren. Kurze Zeit später ließen sich die Mitglieder als Verein eintragen.

Analog oder digital? Ganz egal.

Seit damals treffen sie sich einmal im Monat, dann besprechen sie zum Beispiel eigene Bilder, planen für Ausstellungen oder beschäftigen sich in anderer Form mit dem Fotografieren. Zum Beispiel beteiligt sich der Verein an Ferienspaßprogrammen, bei denen die Kinder mit einer Lochkamera experimentieren können. „Und in der Adventszeit bauen wir immer ein kleines Studio hier auf“, erzählt die Schriftführerin Barbara Siegle. Dann erhalten die Mitglieder Portraits von sich und ihrer Familie, die sie zum Beispiel für Weihnachtskarten verwenden. Gemeinsame Reisen gehören ebenfalls dazu.

Was die Vorlieben und Interessen der Mitglieder angeht, ist der Verein für alle offen, betont Matthias Fink. Ob analog oder digital, mit oder ohne nachträgliche Bildbearbeitung. „Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, der noch auf Film fotografiert“, erzählt Winfried Storkenmaier. „Die Diskussion um Digital-Analog wurde am Anfang ja sehr emotional geführt“, so Fink. „Da herrschte ein regelrechter Krieg zwischen den Lagern. Das ist zum Glück vorbei. Wir sagen: Jeder soll so fotografieren, wie er gerne möchte.“ Ohnehin hätten die meisten Mitglieder des Vereins mehrere Kameras zuhause, sowohl digitale als auch analoge.

Auch die Wahl der Motive steht jedem frei, der eine bildet lieber Landschaften ab, andere Menschen oder Szenerien mitten aus dem Leben. Nur wenn es um Ausstellungen geht, legen sich die Mitglieder auf ein Thema fest. Jeder kann dazu dann eigene Werke beisteuern. „Bewegung und Stillstand“ hieß die erste Themenausstellung. Und bei „Bilderfluten“ mussten sich die Besucher tatsächlich durch Fluten aus Fotografien ihren Weg bahnen, die in dem Ausstellungsraum in großer Zahl von der Decke baumelten.

Plattencover neu interpretiert

Und was ist nun auf der Ausstellung zum 25-jährigen Bestehen zu sehen? „Eine einfache Retrospektive wollten wir auf jeden Fall nicht, das wäre langweilig“, so Fink. Stattdessen entschied man sich, die vergangenen Jahre auf andere Weise Revue passieren zu lassen: Der Fotoclub koppelte die Ausstellung an einen weiteren „Emotionsträger“, zu dem jeder eine Verbindung hat: an die Musik. Jedes Mitglied sollte sich Alben oder Musiktitel der vergangenen 25 Jahre aussuchen und daraus mithilfe eigener Fotografien ganz neue Plattencover gestalten.

Diese Neuinterpretationen sind jetzt in der Wendelinskapelle ausgestellt und hängen gleich neben den Originalen. Der Titel der Ausstellung: „Neu eingehüllt“. Wie in einem echten Musikladen steht in der Mitte des Saals sogar noch eine große „Grabbel-Kiste“, in der noch viele weitere Beiträge zu sehen sind. Und für die passende Musik ist natürlich ebenfalls gesorgt.

Ausstellung und Treff
Zum 25-jährigen Jubiläum zeigt der Fotoclub I.G. Schwarz-Weiß Weil der Stadt die Fotoausstellung „Neu eingehüllt“ in der Wendelinskapelle (Herrenberger Straße 17). Geöffnet ist samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr. Finissage mit „Abverkauf der Restposten“ ist am Sonntag, 10. November, ab 16 Uhr. Der nächste Clubabend ist am Donnerstag, 7. November, in der Wendelinskapelle. Beginn ist um 20 Uhr. Interessierte sind willkommen.