Mit dem neuen Bosch-Campus in der Poststraße wird das gesamte Areal aufgewertet und für mehr Aufenthaltsqualität neu geordnet.

In der Rolle der Verkünder guter Nachrichten sehen sich die Landtagsabgeordneten gern. Das gilt auch für Sabine Kurtz (CDU) und Peter Seimer (Grüne) aus dem Wahlkreis Leonberg/Herrenberg. In einer gemeinsamen Mitteilung lassen sie wissen, dass im Kreis Böblingen vom Land über das Förderprogramm „Kommunaler Straßenbau“ Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 18,5 Millionen Euro gewährt werden.

 

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Die drei größten Nutznießer sind Leonberg, Sindelfingen und Aidlingen. Leonberg bekommt Zuschüsse für die Neugestaltung der Poststraße, Sindelfingen für den Ausbau der Schwertstraße und des Gewerbegebiets Ost, während in Aidlingen der Neubau der Brücke im Brettergässle gefördert wird.

Mehr Aufenthaltsqualität

Mit dem neuen Bosch-Campus an der Ecke Römer-/Poststraße ergibt sich für die Stadt die Gelegenheit, in der Poststraße die Aufenthaltsqualität zu verbessern – vorwiegend durch die Verkehrsberuhigung. Ziel ist, die Trennwirkung der Straße durch vereinfachte Überquerungsmöglichkeiten zu reduzieren.

„Die beiden Straßenseiten der Poststraße sollen zusammenwachsen. Es freut mich sehr, dass das Land die Kosten für die Umgestaltung in der Poststraße im Umfang von knapp 58 Prozent übernehmen wird“, sagt Leonbergs Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD). „Die Zusage der Fördermittel beweist, dass die ‚Stadt für morgen‘ ein wegweisendes Zukunftsprojekt für Leonberg ist, um die Innenstadt attraktiver und noch liebenswerter zu machen“, sagt er.

Weitere Fördergelder werden beantragt

Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, ebenfalls Fördermittel für den Umbau in der Eltinger Straße, Römerstraße und den Neuköllner Platz – alles Teile von „Stadt für morgen“ – im Herbst zu beantragen. „Aufgrund des positiven Bescheides für den Umbau in der Poststraße bin ich zuversichtlich, dass wir auch für diese notwendigen Maßnahmen Fördergelder erhalten werden“, sagt Cohn.

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Der Zuschuss für die Poststraße wurde beim Regierungspräsidium Stuttgart beantragt, das die Förderfähigkeit des Vorhabens festgestellt hat. Die aktuelle Kostenschätzung für die Umgestaltung beläuft sich auf etwa 1,9 Millionen Euro. Die genauen Kosten ergeben sich während der konkreten Planung. Die geschieht in Zusammenarbeit mit der Firma Bosch, deren Neubau sich mit dem öffentlich zugänglichen Erdgeschoss inklusive Cafeteria ins Stadtbild einfügen soll.

Neugestaltung der Poststraße

Durch den Bosch-Campus ist eine umfassende Neugestaltung der Poststraße zwischen Max-Eyth-Straße und Römerstraße erforderlich. Der Campus erhält hochwertige Pflasterbeläge, die Radverkehrsverbindung Christophstraße und Obi-Kreisel soll neu geordnet werden, ebenso die Steinbeisstraße, die der Fußweg zum Bahnhof ist.

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Entlang der Römerstraße ist eine Umgestaltung bis zur Straßenkante vorgesehen. Entlang der Poststraße plant Bosch, die platzartige Gestaltung vom Haupteingang des Neubaus über die bestehende Poststraße hinaus bis zum gegenüberliegenden Grundstück fortzusetzen. Die Steinbeisstraße wird vom Kreisverkehr an der Römerstraße bis zur Rewe-Ausfahrt zur Einbahnstraße. Das ermöglicht einen Gehweg mit einer Baumreihe als Trennung von Autos und Fußgängern.

Fahrbahn wird verengt

Der von der Römerstraße kommende Schwerverkehr in der Poststraße kann über die Maybachstraße laufen. Der Radverkehr soll vom Obi-Kreisel bis zur Maybachstraße für beide Richtungen an der Ostseite parallel zur Straße geführt werden. Im weiteren Verlauf wird die Poststraße verkehrsberuhigt zurückgebaut. Sie wird damit gleichberechtigt den kompletten Verkehr (Lastwagen, Autos, Radfahrer) aufnehmen. In ihrem weiteren Verlauf in Richtung Brennerstraße kann die Fahrbahn auf 5,5 Meter verringert werden.

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Die Hauptfußwegeverbindung wird auf die Ostseite verlegt. Zwischen Fahrbahn und Gehweg wird ein 2,2 Meter breiter Streifen mit Längsparkern und Bäumen eingefügt. Der Gehweg variiert in der Breite zwischen 2,5 und drei Metern und wird durch ein begleitendes Staudenband mit Aufenthaltsbereichen und Sitzgelegenheiten gestaltet.

Brücken sind neuer Förderschwerpunkt

„ Die Fördermittel sind ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige kommunale Verkehrsinfrastruktur“, sagt die Leonberger CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz. Landesweit wurden 81 neue Projekte im Volumen von rund 217 Millionen Euro in das Förderprogramm Kommunaler Straßenbau 2022 aufgenommen. Dabei ergibt sich ein neuer Schwerpunkt: Die Förderung von Brückenmodernisierungen, die mit 42 Vorhaben und einem Fördermittelvolumen von 114 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Aber auch bei den innerörtlichen Straßen ist eine Erhöhung des Fördervolumens von 30 auf etwa 43 Millionen Euro angestiegen. Dazu gehören auch Projekte, die die Schaffung einer lebendigen und verkehrsberuhigten Ortsmitte im Fokus haben.