In Mönsheim gab es am Wochenende eine „Fleckenputzete to go“. 30 Freiwillige sammeln 30 Säcke voll Unrat.

Mönsheim - Autofenster auf und mal eben raus mit dem leeren Coffee-to-go-Becher, der leeren Zigarettenschachtel oder der Kunststoffverpackung aus dem Schnellimbiss. All dieser achtlos weggeworfene Wohlstandsmüll landet im Straßengraben und würde dort ziemlich lange liegen bleiben, wenn es nicht immer wieder in den Gemeinden engagierte Bürgerinnen und Bürger gäbe, die ihn in mühsamer Kleinarbeit Stück für Stück einsammeln. Am Samstag war es in Mönsheim wieder soweit: Eine Fleckenputzete war angesagt, in diesem Jahr aber unter besonderen Corona-Bedingungen.

 

In Zweierteams geht es los

Zum fünften Mal hatten das Mönsheimer Forum Energie und Umwelt sowie der Ortsverband Heckengäu des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Freiwillige aufgerufen, die Ränder entlang der Ausfallstraßen auf der Mönsheimer Gemarkung vom Müll zu befreien. Ein gemütliches Beisammensein wurde aber nicht daraus, denn die Müllsammler durften maximal als Zweierteam oder mit der Familie antreten. Die Organisatoren Joachim Baumgärtner vom Forum Energie und Umwelt und Simone Reusch vom BUND verteilten am Freibad-Parkplatz Greifzangen und Müllbeutel, die die Gemeinde zur Verfügung gestellt hatte. Mithilfe von Lageplänen wurden die Müllsammler, unter ihnen sechs Familien mit Kindern, auf ihren Routen eingeteilt.

Schüler putzen rund um die Appenbergschule

Rund 30 Leute holten sich bei bestem Spätherbstwetter ihr Arbeitszeug und schwärmten in verschiedene Richtungen aus. Bei der ersten Putzete vor fünf Jahren nahmen 20 Personen teil, erzählte Joachim Baumgärtner. 2019 im Frühjahr fanden sich schon 50 Helfer ein. Dass in diesem Jahr weniger kamen, liege auch an Corona. So konnte etwa die Jugendfeuerwehr nicht teilnehmen. Und auch die Kindergärten waren diesmal außen vor. Die Schüler der Appenbergschule hingegen hatten schon vorher rund um ihre Schule Abfall eingesammelt. Am Samstag waren neben den beiden Gemeinderäten Baumgärtner und Reusch noch weitere Gemeinderäte aus beiden im Gremium vertretenen Fraktionen mit von der Partie.

Warum ist es so wichtig, die Überreste, die auch nach langer Zeit nicht verrotten, regelmäßig von den Straßenrändern und -gräben zu entfernen? Beim Mähen der Grünstreifen werden die Kunststoffteile immer weiter zerkleinert und stellen eine Gefahr für die Tiere und Umwelt dar. Vögel, die mit Plastikfolien ihre Nester auskleiden und deren Junge bei Regen darin ertrinken, nennen die Natur- und Umweltschützer nur als eines von vielen Beispielen. An Glasscherben oder Dosenrändern können sich Tiere verletzen, so Joachim Baumgärtner.

30 Säcke voller Müll

30 große Säcke voll mit dem Abfall aus den Straßengräben auf Mönsheimer Gemarkung landeten am Samstagnachmittag im Container, den die Gemeinde geordert hatte. „Der war richtig voll“, bilanzierte Joachim Baumgärtner. Die freiwilligen Helfer fanden auch große Kunststoffteile, die möglicherweise von Lastwagen heruntergeweht wurden, sowie einen im Gebüsch abgelegten alten Autoreifen. Und als „Neuerung“ in diesem Jahr, so Baumgärtner, pickten die Sammler zahlreiche Alltags-Masken auf, einfach entlang der Straßen entsorgt.

Neu war in diesem Jahr auch, dass es – anders als in früheren Jahren – nach getaner Sammelarbeit pandemiebedingt kein gemeinsames Vesper am Freibad gab. Die Gemeinde hatte stattdessen für die Helfer großzügige Gutscheine springen lassen, mit denen sie sich in den Mönsheimer Geschäften selbst etwas kaufen können. Es war eben, wie im Vorfeld schon angekündigt, eine „Fleckenputzete to go“.