Bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt wird ein Straßenbelag eingebaut, der den Autolärm mindert.

Leonberg - In der Gebersheimer Ortsmitte rollen bald die Bagger an. Vom 20. April an bis voraussichtlich Mitte Juni wird die Ortsdurchfahrt saniert. Gearbeitet wird auf einer Länge von rund 290 Metern, von der Kreuzung der Engelbergstraße mit der Höfinger Straße bis zur Ortsgrenze Richtung Rutesheim auf Höhe des Friedhofs. Was für die örtliche Nahversorgung besonders wichtig ist: Der „Gebers Landmarkt“ kann während der gesamten Bauzeit angefahren werden.

 

„Die Alte Dorfstraße ist Teil des Lärmaktionsplans für Leonberg. Daher wird eine lärmtechnisch optimierte Asphaltdeckschicht eingebaut. Diese reduziert Roll- und Fahrgeräusche um bis zu vier Dezibel“, begründet das städtische Tiefbauamt die Arbeiten. Der Einbau dieser Schicht setze einen besonderen Aufbau der darunterliegenden Asphaltschichten voraus. Aus diesem Grund werden alle bituminösen Schichten erneuert.

Vier Dezibel weniger Lärm

Eine Lärmreduzierung um vier Dezibel scheint auf den ersten Blick wenig zu sein. Doch Lärm wird in der logarithmischen Einheit Dezibel (dB) angegeben. Zehn Dezibel mehr bedeuten eine Verzehnfachung der Schallenergie, drei Dezibel eine Verdoppelung – also sind vier Dezibel weniger reichlich.

Das hat seinerzeit auch die Stadt Rutesheim so gesehen und 2017 bei der Sanierung der Pforzheimer Straße ortsauswärts auf eigene Kosten diesen besonderen Asphalt auftragen lassen, um die Lärmbelästigung für die Anwohner geringer zu halten. Ebenso wurde dieser Asphalt im Belag der Nordumfahrung Perouse verwendet.

Parallel zu den Arbeiten in der Gebersheimer Ortsdurchfahrt, welche in drei Abschnitten erfolgen, werden zusätzlich die beiden Bushaltestellen „Rathaus“ barrierefrei ausgebaut. Während der gesamten Bauzeit bleibt die Ortsdurchfahrt in den jeweiligen Abschnitten voll gesperrt.

Der Autoverkehr wird in dieser Zeit in beiden Richtungen über die Engelbergstraße (Kreisstraße 1011) und die Rutesheimer Straße (Kreisstraße 1082) umgeleitet.

Im ersten Bauabschnitt, der voraussichtlich Mitte Mai fertiggestellt wird, ist der Bereich von der Kreuzung Engelbergstraße bis zur Kreuzung Dobelstraße gesperrt. Danach wird im westlich angrenzenden Bereich die Straße zwischen der Kreuzung Dobelstraße und dem Ortsausgang in Richtung Rutesheim gesperrt. Zum Abschluss wird für zwei Tage der gesamte Bereich von der Kreuzung Engelbergstraße bis zum Ortsausgang gesperrt – dann wird die endgültige Decke des Fahrbahnbelags eingebaut.

Die Busse werden umgeleitet

Während der Arbeiten entfällt die Bushaltestelle „Gebersheim Rathaus“ in beiden Richtungen. Ersatzhaltestellen werden im Legelbachweg zwischen dem Albrecht-Goes-Weg und der Engelbergstraße aufgestellt. Die Umleitung für die Linienbusse erfolgt in beiden Richtungen über den Legelbachweg. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten in dem Leonberger Teilort bereits am 6. April beginnen. Aufgrund vieler krankheitsbedingter Ausfälle bei der ausführenden Firma musste der Termin verschoben werden. Insgesamt sollen 280 000 Euro investiert werden, teilt die Stadtverwaltung mit.

Lärm ist nicht gleich Lärm

Die Wirkung:
Lärm wirkt sich nicht nur auf das Ohr, sondern auf den ganzen Organismus negativ aus. Die gesundheitlichen Folgen reichen von Schlafstörungen und Stress-Symptomen über Hörschäden bis zum Herzinfarkt.

Die Belastung:
Ab einem Dauerschallpegel von 60 Dezibel treten Stressreaktionen im Schlaf auf, ab 80 Dezibel kann die Gesundheit leiden. Die Schmerzgrenze liegt bei 130 Dezibel, dann hält sich ein Mensch automatisch die Ohren zu. Lärmeinwirkung von 150 Dezibel verursacht in Sekunden irreparable Schäden.