Die Kripo findet abgebrannte Feuerwerkskörper.

Renningen - Fahrlässige Brandstiftung ist wohl die Ursache für ein Feuer gewesen, zu dem die Renninger Feuerwehr am Dienstag um 18.30 Uhr gerufen wurde. Mehrere Zeugen hatten Flammen im Bereich der Bergwaldhalle bemerkt und die Feuerwehr und die Polizei alarmiert. Die Polizei vermutet inzwischen, dass es sich um Brandstiftung handelt.

 

Die Renninger Wehr rückte mit 16 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen aus und löschte das Feuer, das im hinteren Bereich der Hütte entstanden war. „Die Bergwaldhalle ist eine Holzhalle. Als wir anrückten, stand ein etwa zwei Meter langes Teil der Brüstung lichterloh in Flammen“, sagt Feuerwehrkommandant Erhard Mohr. „Zum Glück wurden wir schnell gerufen und wir waren schnell vor Ort, sodass das Feuer zügig gelöscht werden konnte“, erklärt Mohr. „Hätte bei der gerade herrschenden Trockenheit die Holzkonstruktion so richtig Feuer gefangen, wäre sie wohl nicht zu retten gewesen,“ mutmaßt der Kommandant.

Die Polizei sucht Zeugen

Eine Halle im wahrsten Sinne des Wortes ist die Bergwaldhalle nicht. Sie ist eine nach drei Seiten abgeschlossene Überdachung, die von der Stadt Renningen, vorwiegend in den Sommermonaten, für Vereinsfeste vermietet wird.

Mutmaßlich sei der Brand durch bislang unbekannte Täter verursacht worden, teilt die Polizei mit. Die Beamten haben etliche Feuerwerkskörper im Bereich des Brandortes entdeckt. In einer kleineren Hütte in der Nähe fanden die Polizisten weitere gezündete Böller, durch die kleinere Brände entstanden waren. Ein Zeuge hatte zuvor lautes Gelächter aus Richtung dieser Hütte wahrgenommen und zwei Personen, vermutlich Jugendliche, gesehen, die wohl mit Fahrrädern unterwegs waren.

Der an der Halle entstandene Schaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Zeugen des Vorfalls werden gebeten sich unter der Telefonnummer 0 70 31 /13 00 zu melden.

Brandursache auf dem Falkenhof steht fest

In Renningen ist die Sache glücklicherweise recht glimpflich ausgegangen. In den vergangenen Monaten waren die Wehren aus dem Altkreis Leonberg bei so einigen Großeinsätzen gefordert. Mitte Juni war das Vereinsheim der Rutesheimer Schützengilde Diana in Flammen aufgegangen. Dabei entstand ein hoher Schaden. Als Verursacher haben die Brandexperten einen Siebenschläfer ermittelt. Der hatte sich an den Stromleitungen zu schaffen gemacht und einen Kurzschluss verursacht. Den größten Brand gab es am 2. Oktober auf dem Gebersheimer Falkenhof zwischen Leonberg und Rutesheim. Hier ging eine Scheune in Flammen auf. Rund 180 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, THW und Polizei waren im Einsatz. In dem Gebäude lagerten 800 Ballen Stroh und Heu, zwei Mähdrescher und weitere Landmaschinen waren dort untergebracht. Alles wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden wird auf rund 750 000 Euro geschätzt.

Inzwischen steht die Ursache für den Brand auf dem Falkenhof fest. „Es ist eine Verkettung ungünstiger Umstände gewesen“, erklärt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg auf Nachfrage. In der Scheune wurde Stroh und Heu zu Futter gehäckselt. „Wahrscheinlich haben die Messer der Maschine dabei ein Stück Metall oder einen Stein erwischt, und so ist wohl ein Funke übergesprungen, der das trockene Stroh und Heu entzündet haben muss“, sagt die Polizeisprecherin. Zu dieser Erkenntnis sind Beamte des Polizeireviers Leonberg gekommen. „Wenn bei einem Brand keine Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen, ermittelt das Revier vor Ort und nicht die Kriminalpolizei.“

Brandstifter gefasst

Im Landkreis Böblingen haben es die Feuerwehren auch schon mal mit Serienbrandstifter zu tun. Vor gut zwei Wochen sind zwei Brandstifter in Oberjettingen fast auf frischer Tat verhaftet worden. Dort hatte es den Sommer über eine Serie von kleineren Bränden gegeben. In der Tatnacht waren bei einem landwirtschaftlichen Betrieb Strohballen angezündet worden. Eine Polizeistreife entdeckte zufällig das Feuer. Noch in Tatortnähe nahmen sie einen 21-Jährigen fest. Seinen 19 Jahre alten Komplizen ergriffen sie zuhause. Die Männer gestanden die Tat. Ein Haftrichter schickte sie in ein Gefängnis.

Aufgrund verschiedener Hinweise waren die Ermittler der Kripo den beiden bereits auf der Spur gewesen. Ihnen wird Brandstiftung in mehreren Fällen und in unterschiedlicher Tatbeteiligung vorgeworfen. Dem Duo wird nun zur Last gelegt, Strohballen in Brand gesetzt zu haben, die unter dem Vordach einer Reithalle gelagert waren. Das Feuer hatte bereits auf die Halle übergegriffen. Den Schaden schätzte die Polizei auf rund 50 000 Euro.

Die Kripo ermittelt, ob die Männer weitere Feuer gelegt haben. In Oberjettingen waren in der Nacht vom 22. September auf dem Gelände eines Bauernhofes rund 170 Strohballen in Flammen aufgegangen. Der Schaden: 12 000 Euro. Aufgrund der Vorgehensweise und der Nähe der Brandorte kommen die beiden für weitere Brände am 17. August und Anfang September als Täter in Frage.