Rutesheim und Perouse erhalten jeweils ein neues Löschfahrzeug. Die Vorgänger wurden vor 25 Jahren angeschafft und sind veraltet.

Rutesheim - Im Jahr 1994 wurde Roman Herzog neuer Bundespräsident und 1995 endete der Bosnienkrieg. In den gleichen Jahren erhielt die freiwillige Feuerwehr neue Löschfahrzeuge für Perouse beziehungsweise Rutesheim. 25 und 24 Jahre sind die nun alt und längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Deshalb hat der Gemeinderat grünes Licht für zwei neue Fahrzeuge gegeben. 950 000 Euro werden beide zusammen kosten. 184 000 Euro gibt es als Zuschuss vom Land.

 

Weniger Brände, mehr Hilfe

„Die Mitglieder unserer Feuerwehr setzen ihr Leben für andere ein. Da ist es uns wichtig, dass sie gut ausgerüstet sind“, sagt Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Sie lobt zudem, dass die Feuerwehr eigens eine Arbeitsgruppe gegründet hat. Diese habe sich intensiv Gedanken gemacht, welche Voraussetzungen die neuen Einsatzwagen erfüllen müssten. Aber eben nicht die „Goldrandlösung gesucht, sondern nur das bestellt, was sie auch brauchen“, meint Widmaier. So wurde etwa auf eine Seilwinde verzichtet. „Diese ist relativ teuer und kam bei bisherigen Einsätzen kaum zum Einsatz“, lautet die Begründung. Und falls sie doch einmal benötigt würde, dann könne man – kostenpflichtig – diese Hilfe aus Leonberg anfordern.

Aus dem „Löschgruppenfahrzeug“ ist mittlerweile ein „Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug“ geworden. Das Einsatzspektrum habe sich immer mehr von der klassischen Brandbekämpfung weg verlagert zu eben jenen technischen Hilfeleistungen: Wenn jemand nach einem Unfall in seinem Wagen eingeklemmt ist, wenn eine hilflose Person in ihrer Wohnung liegt oder wenn nach einem starken Regen Keller vollgelaufen sind. So gehören etwa zur Ausstattung der neuen Fahrzeuge auch Pumpen, Rettungsspreizer, verschiedene Sägen, Lampen und sogar Presslufthämmer. Dazu kann jedes Fahrzeug wie bisher neun Einsatzkräfte transportieren.

Beide Fahrzeuge kommen vom gleichen Hersteller, Mercedes-Benz. „Uns war auch wichtig, dass beide gleich funktionieren. Dann muss sich niemand umstellen“, sagt die Bürgermeisterin.

Fahrzeuge kommen erst 2020

Ursprünglich waren im Haushalt für das kommende Jahr nur 680 000 Euro vorgesehen. „Wir haben diesen Betrag seit Jahren einfach immer wieder mitgenommen ins neue Jahr, ohne ihn anzupassen. Wir wussten nicht genau, was da finanziell auf uns zukommt“, erläutert Widmaier. Die zusätzlichen 270 000 Euro seien aber kein Problem. Bis die neuen Löschfahrzeuge da sind, wird noch ein Jahr vergehen. Feuerwehrfahrzeuge sind derzeit gefragt, zudem müssen die entsprechenden Aufbauten noch montiert werden. Bis dahin sollen dann auch die Tore am Feuerwehrhaus Rutesheim für 80 000 Euro erhöht werden. Eines wurde bereits vor 25 Jahren vergrößert, von Mai an folgen die beiden übrigen.