Der Gemeinderat bringt die Sanierung und den Umbau der Feuerwache auf den Weg.

Mönsheim - Schon vor zweieinhalb Jahren, im Februar 2017, als der Gemeinderat den Feuerwehrbedarfsplan 2021 verabschiedet hatte, war der Schimmel in den Umkleideräumen der Feuerwehr ein großes Thema. Oliver Pfrommer, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, schilderte das Problem drastisch: „Der Schimmelbefall ist massiv. Wir mussten sogar schon einmal unsere Einsatzkleidung komplett entsorgen.“ Nun endlich ist Abhilfe in Sicht: Der Gemeinderat stimmte diese Woche zu, den Auftrag zur Erneuerung der Lüftungsanlage an eine Ettlinger Firma zu vergeben.

 

Denn als Grund für den Schimmelbefall wurde die mangelnde Lüftung in den hinteren Räumen des an den Hang des Appenbergs gebauten Gebäudes ermittelt. Diese soll noch dieses Jahr erneuert werden. Das Angebot des billigsten Bieters, der nun den Zuschlag erhielt, lag bei rund 112 000 Euro. Die mit der Planung beauftragte Pforzheimer Ingenieurgesellschaft IGP hatte rund 92 000 Euro für das Vorhaben berechnet. „Das ist zwar eine deutliche Überschreitung des Kostenvoranschlags“, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch, „aber wir kommen nicht drum herum, das machen zu lassen.“

Die neue Lüftung ist allerdings nur der erste Schritt in Sachen Sanierung des Feuerwehrgerätehauses. Der Architekt Sebastian Boger erläuterte den Gemeinderäten die weiteren Pläne. In fünf Bauabschnitten, verteilt auf die nächsten Jahre, soll in dem Gebäude einiges verändert werden. Insgesamt habe die Feuerwehr nämlich zu wenig Platz für die vielen Themen, die sie bedienen müsse. So müssen etwa getrennte Sanitär- und Umkleidebereiche für Männer und Frauen, für die Schwarz-Weiß-Trennung – sprich für reine und unreine Bereiche – und für einen Anbau mit mehr Platz im Einsatzmittel-Lager geschaffen werden. Eine neue Einsatzzentrale soll es auch geben. Die Feuerwehr werde bis 2021 kreisweit mit Digitalfunk ausgerüstet, erklärte Kommandant Pfrommer. Dann müsse die Zentrale ohnehin umgebaut werden.

Obergeschoss jetzt auch nutzbar

Künftig soll die Feuerwehr auch das Obergeschoss, das seither bewohnt wurde, nutzen. Ein Bereitschafts- und Besprechungsraum, ein Raum für den Feuerwehrnachwuchs und ein Kameradschaftsraum sind geplant. Der nötige zweite Rettungsweg führt über eine neue Außentreppe, die auch für Übungen genutzt werden kann. Zudem ist angedacht, den gesamten Außenbereich neu zu gestalten. Das Pflaster im Hof soll durch Asphalt ersetzt, zusätzliche Parkplätze angelegt und neue Hydranten geschaffen werden.

Diese Umbauarbeiten würden zwar massiv in die Abläufe der Feuerwehr eingreifen, trotzdem müsse diese jederzeit einsatzbereit sein, sagte der Architekt Boger. Er rechnet mit Kosten von etwa 1,7 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre, „wenn alles wie geplant umgesetzt wird“, fügte er hinzu. Auf die Frage nach möglichen Zuschüssen für das Vorhaben sagte Bürgermeister Fritsch, dass der Anbau für das Einsatzmittel-Lager auf jeden Fall bezuschusst werde, für die reine Sanierung gebe es aber nichts. „Die möglichen Zuschüsse halten sich leider in überschaubaren Grenzen“, so sein Fazit. Der Gemeinderat stimmte den Vorab-Planungen zu und erteilte dem Architekten den Auftrag, entsprechende Baugesuche zu erarbeiten.