Die Feuerwehr hat nun ein kleineres Löschfahrzeug im Fuhrpark.

Leonberg - Die kleinen Gassen der Altstadt sind wahrlich kein Zuckerschlecken für große Fahrzeuge. Das merken nicht nur die Müllabfuhr oder die Lieferanten für Händler und Gastronomie. Das bekommt auch die Leonberger Feuerwehr zu spüren. Und nicht nur, wenn sie in der Fasnet dem Oberbürgermeister dabei hilft, sich vor dem Rathaussturm der Hexen über eine Leiter ins Freie zu flüchten. Sondern auch im Ernstfall, etwa bei verschiedenen Gasalarmen in den vergangenen zwei Jahren.

 

Wenn es in den engen Gassen mal brenzlig werden sollte, können die Brandbekämpfer nun auf einen neuen Wagen zurückgreifen. MLF heißt der neue Kamerad, was für mittleres Löschfahrzeug steht. Es erinnert an einen Transporter. Kein Wunder, es stammt von der Marke Iveco, die für diese Fahrzeugklasse bekannt ist. Es wurde dann speziell für die Feuerwehr ausgestattet. Die Kosten beliefen sich auf knapp 225 000 Euro.

Probe aufs Exempel

Vor Kurzem hat es die Leonberger Feuerwehr in den Dienst gestellt – und auch gleich in der Altstadt die Probe aufs Exempel gemacht. „Durch die kompakten Abmessungen können auch bei widrigen Verkehrsverhältnissen die Einsatzstellen zügig und sicher erreicht werden“, sagt Gesamtkommandant Wolfgang Zimmermann. Durch den zunehmend dichteren Verkehr, egal ob dieser rollt oder steht, werde dies für die größeren Fahrzeuge immer schwieriger. „Das MLF rückt zu allen Brandeinsätzen in der Kernstadt als erstes Fahrzeug des Löschzuges aus“, berichtet Zimmermann.

Neue Technik muss erlernt werden

Deshalb ist das MLF, in dem sechs Einsatzkräfte Platz finden, auch in der Feuerwache in der Römerstraße stationiert. Dort haben sich die Kameraden in den zurückliegenden Wochen mit der neuen Technik vertraut gemacht. Denn kein Feuerwehrauto ist wie das andere. Die großen Löschfahrzeuge stammen entweder von Mercedes-Benz oder MAN, dazu kommen die kleineren Einsatz- oder Transportwagen. Der Grund: Die Fahrzeuge wurden in unterschiedlichen Jahren ausgeschrieben. Je nachdem, welcher Hersteller und Ausrüster das günstigste Angebot abgibt, wird dann gekauft.

Damit das neue Gefährt auch ordnungsgemäß in den Dienst gestellt wurde, haben es die Leonberger Feuerwehrleute übrigens mit reiner Muskelkraft auf seinen Platz in der Fahrzeughalle geschoben. „Dieses Ritual geht auf die Zeit vor der Motorisierung der Feuerwehren zurück, als von Pferden gezogene Löschwagen in Dienst gestellt wurden“, erklärt Kommandant Zimmermann.