Einen tierisch vergnüglichen Abend bietet das Leonberger Sinfonieorchester unter der Leitung von Alexander G. Adiarte beim Familienkonzert in der Stadthalle.

Leonberg - Eine Party im Zoo – trotz Corona und unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften. Der Löwe ist los am Freitagabend in der Leonberger Stadthalle. Das Sinfonieorchester Leonberg hat nämlich sein diesjähriges Familienkonzert gegeben. Und ja, der Löwe ist kein anderer als Dirigent Alexander G. Adiarte. Logisch eigentlich. Dass der Löwe der König der Tiere ist und damit auch Orchesterchef, weiß ja jedes Kind.

 

Ganz groß ist daher sein Auftritt: Mit wehendem Samtumhang, Schild, Schwert und Krone auf der Löwenmähne. Optisch ist Alexander G. Adiarte also quasi nicht zu erkennen, aber in diesem Falle reicht auch die Qualität der Musik, die er mit dem Sinfonieorchester intoniert, als Erkennungsmerkmal.

„Karneval der Tiere“ ist ein voller Erfolg

„Im Zoo. Da ist was los!“ lautet 2020 das Motto des Halloween-Konzertes. Und das deutlich zu Gunsten der vorgeschriebenen Abstände verkleinerte Ensemble hatte sich entsprechend in Schale geworfen und auch tierische Bewegungen einstudiert. Mal ganz ehrlich: Wann sonst sieht man einmal einen Musiker über die Bühne hopsen? Der „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns bildet dafür die ideale musikalische Grundlage, ergänzt durch einige Stücke von Michel Rondeau und die Moderationen von Annabell Lessmann.

Auch im Publikum gibt es einiges zu gucken: Hexen, Eisbären, Einhörner und viele andere wollen sich die außergewöhnliche Fete nicht entgehen lassen, bei der die Zootiere ihre eigene Hit-Wunschliste zusammengestellt hatten. Natürlich ist einem da die eigene Spezies am liebsten. Und so wünschen sich die Hühner und Hähne musikalisches Gegacker, das Känguru entsprechende Rhythmen, um eine angemessene Sprung-Grundlage zu haben. Der Elefant mit seinen großen Ohren, der den Kontrabass bedient, liebt vor allem Walzer, ist zu erfahren.

Schwebend und traumverloren gleiten die Fische durchs imaginierte Aquarium. Frech neckt der Kuckuck an der Klarinette die Moderatorin, die zwar seinen charakteristischen Ruf hört, den geflügelten Frechdachs aber im Ensemble einfach nicht ausmachen kann– sehr zur Freude de amüsierten Publikums. Nicht zu vergessen natürlich der stolze Star des Abends, der Schwan, der ganz in Weiß sogar eine tänzerische Einlage bietet. Wieder einmal darf darüber gestaunt werden, welche Meisterschaft der Komponist Camille Saint-Saëns beim Auswählen und Mischen der Klangfarben an den Tag legt. Und das Orchester setzt seine Kunst mit musikalischer Meisterschaft und viel Freude am Tun um.

Groß und Klein träumen sich weg aus dem Alltag

Bei der liebevollen Ausstattung der durchweg verkleideten Instrumentalisten hatten Christiane Weigold und Stefanie Röger die Musiker nach Kräften unterstützt. Dass die großen und kleinen Menschen auf und vor der Bühne besonders viel Freude daran haben, sich eine Stunde lang aus dem derzeit manchmal doch recht herausfordernden Alltag wegzuträumen, ist zu spüren.

Insbesondere beim sehr lange anhaltenden, kräftigen Applaus. Da lässt sich das Leonberger Sinfonieorchester seinerseits nicht lange bitte und spielt das schmissige Finale einfach gleich noch einmal.