Totimpfstoff oder nicht? Wir erklären die Fakten und Hintergründe zu den neuen Impfstoffen von Novavax und Valneva.

Stuttgart - Zwei neue Corona-Impfstoffe stehen in Europa voraussichtlich kurz vor der Zulassung. Nuvaxovid, der Covid-19-Impfstoff des US-Herstellers Novavax, und der Impfstoff des französischen Unternehmens Valneva.

 

Totimpfstoff oder nicht?

Häufig werden beide neuen Impfstoffe als Totimpfstoffe bezeichnet, um sie insbesondere von den bereits zugelassenen mRNA- und Vektorimpfstoffen zu unterscheiden.

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Warum das nicht ganz korrekt ist und Nuvaxovid zumindest im engeren Sinne eigentlich gar nicht als Totimpfstoff bezeichnet werden kann, erklären wir in diesem Video.

Der entscheidende Unterschied ist nämlich eigentlich nicht, dass es sich bei den neuen Impfstoffen um Totimpfstoffe handelt. Sondern, dass sie keinen genetischen Bauplan für das Spike-Protein des Virus enthalten, wie es bei den mRNA-Impfstoffen der Fall ist.

Wirkverstärker fordern Immunsystem

Der Impfstoff von Novavax ist ein sogenannter proteinbasierter Impfstoff. In diesem Fall werden die Virenproteine künstlich in Insektenzellen erzeugt und bewirken durch ein sogenanntes Adjuvans (Wirkverstärker) eine Reaktion des Immunsystems.

Allein der Wirkstoff des Herstellers Valneva ist auch im engeren Sinne ein klassischer Totimpfstoff. Hierbei werden tatsächlich Coronaviren in einer Zellkultur vermehrt, abgetötet und dann verimpft. Auch hier sorgt ein Adjuvans dafür, dass das Immunsystem auf die abgetöteten Viren reagiert und Antikörper bildet.

Experten weisen darauf hin, dass diese Methode zwar vielfach bei anderen Impfstoffen erprobt ist, die Wirkverstärker aber auch starke Impfreaktionen hervorrufen können.