Cohn betont gesellschaftliche Aufgabe des Sports
OB Cohn betonte die gesellschaftliche Aufgabe des Sports und sagte: „Nichts wäre schlimmer als keine Sportangebote der Vereine, sonst finden wir die Jugendlichen ganz woanders wieder“. Er deutete an, dass die Stadt Vereine unter Umständen ein oder zweimal unterstützen könne, wenn diese in eine Negativspirale gerieten: Wenn die Mitgliederbeiträge wegen Vereinsaustritten geringer ausfielen, gingen die Kalkulationen für Baumaßnahmen beispielsweise nicht mehr auf.
STB-Geschäftsführer Ranke warnte vor „Strukturschäden“ in den Vereinen, wenn diese ihre Corona-Hilfen verbraucht hätten oder zurückzahlen müssten, gleichzeitig mit der Energiekrise aber die nächste Belastung vor der Tür stehe. Der SV-Ehrenvorsitzende Harald Hackert erklärte, wegen der hohen Belastungen des Hauptvereins flössen keine Beiträge zurück an die Abteilungen, sodass diese auf andere Weise das Geld für ihre Übungsleiter generieren müssten.
Übungsleiter müssen zurückgewonnen werden
Die (Wieder-) Gewinnung von Übungsleitern wurde von den Diskutanten als eine der größten Herausforderungen herausgestellt. „Viele Übungsleiter haben sich während Corona andere Hobbys gesucht“, bedauerte Tobias Müller. Diese müsse man zurückgewinnen. Matthias Ranke regte an, die Lizenzierungshürden für Übungsleiter zu senken, Müller schlug vor, die Bezahlung zu erhöhen und Anreize wie die freie ÖPNV-Nutzung zu überdenken. Denise Roth brachte die Ehrenamtskarte ins Spiel, die vergünstigten Eintritt ins Kino und Schwimmbad oder Vorteile bei der Studienplatzvergabe biete. Einig waren sich alle, dass digitale Angebote solche in Präsenz nicht dauerhaft ersetzen können.
Am Ende kündigte Müller noch einen neuen Lösungsansatz für die lange Warteliste vor allem bei Kindern im SV an: Es werde bald eine neue Abteilung mit dem Namen Sport-Mix geben, in der die Nachwuchssportler auf unterschiedliche Weise zu Bewegung animiert werden sollen.