Die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde feiert ein Jubiläum.

Leonberg - Die Kirchengemeinde hat wieder einen Grund zu feiern: Nachdem der Kirchenbezirk Rutesheim 2017 auf 150 Jahre Bestehen zurückgeblickt hat, steht nun das 50-jährige Jubiläum der Pauluskirche in der Leonberger Robert-Koch-Straße an.

 

Heinrich Mann kam 1866 im Auftrag der bischöflichen Methodisten Kirche von Bremen nach Pforzheim, um dort den Prediger Ernst Gebhardt zu unterstützen. Die erste Predigt im Bezirk wurde 1867 in Heimsheim gehalten. Ab da wurden nach Evangelisationen regelmäßige Versammlungen in Leonberg, Perouse, Rutesheim, Weissach-Flacht, Magstadt und Sindelfingen gehalten. Später auch in Eltingen, Gebersheim, Höfingen und Mönsheim. Bis 1868 gehörten Heimsheim und die benachbarten Gemeinden zum Pforzheimer Bezirk, ab dann zum neugegründeten Calwer Bezirk.

Nach dem Krieg wurde wieder aufgebaut

1874 wird Heimsheim zum eigenständigen Bezirk mit 172 Mitgliedern und zehn Predigtplätzen. 1875 wird die erste Kapelle des Bezirks mit Pastorenwohnung in Heimsheim gebaut. Erster Prediger ist Paul Pritzlaff. 1877 wird die zweite Kapelle in Eltingen eingeweiht. Anfang des 20. Jahrhunderts schrumpft die Heimsheimer Gemeinde so sehr, dass in Rutesheim ein neues Predigerwohnhaus gebaut und 1923 bezogen wird. Ab 1924 heißt der Bezirk „Rutesheim“ und der aufsichtsführende Pastor wohnt dort. Während des Zweiten Weltkriegs liegt die Gemeindearbeit darnieder. Einige Bezirksorte und die Kapellen werden zum Teil schwer zerstört. Ab 1945 hat der Bezirk eine Gemeindeschwester.

Nach dem Krieg werden die Kapellen wieder instandgesetzt oder neu gebaut: 1948 Heimsheim, 1963 Rutesheim und 1968 Leonberg (das ist gleichzeitig der Zusammenschluss von Eltingen und Leonberg). Mit diesem Zusammenschluss geht auch der Bau der Pauluskirche einher. Bevor diese gebaut wurde, hatte man 1965 die Kapelle an der Bergstraße verkauft und 1966 das Anwesen an der Seestraße. Letzteres kaufte Ernst Mosch, der Gründer und musikalische Leiter der Egerländer Musikanten, der lange in Leonberg gelebt hat. Doch der wollte keine Kirche abreißen, so mussten es die Gemeindeglieder selbst machen. Die Rutesheimer Markuskirche war bereits 1963 anstelle der alten Kapelle gebaut worden. Die Christuskirche in Heimsheim wurde im Jahr 1980 errichtet.

Lange hatte der Bezirk drei Pastoren

In den weiteren Jahren sind viele kleinere Predigtstationen aufgegeben worden. Der Bezirk bestand noch aus den Gemeinden Rutesheim, Leonberg, Heimsheim, Gebersheim und Merklingen. Lange Zeit hatte der Bezirk drei Pastoren, die ihre Dienstwohnungen in den 80er und 90er Jahren um- und angebauten Kirchen in Rutesheim und Leonberg hatten. Der Dienstsitz des dritten Pastors war in Heimsheim. Inzwischen besteht der Bezirk Rutesheim aus den Kirchengemeinden Rutesheim, Leonberg und Heimsheim.

Große Diskussionsrunde am Samstag

Die evangelisch-methodistischen Kirchengemeinden Leonberg und Eltingen haben vor mehr als 50 Jahren beschlossen, eine gemeinsame Kirche zu bauen. Im September 1968 wurde die neue Pauluskirche dann an der Robert-Koch-Straße 1 eingeweiht. Das ist nun ein Grund, dieses Ereignis zu feiern. Das Jubiläum nimmt die Kirchengemeinde zum Anlass, mit Gästen aus der Ökumene und der Stadt und natürlich auch mit dem gesamten Bezirk und der Nachbargemeinde Weissach zu feiern.

Am Samstag, 22. September, sind Interessierte um 17 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in den Gemeinderäumen der Pauluskirche zum Thema „Suchet der Stadt Bestes“ eingeladen. Als Diskussionsteilnehmer haben die Veranstalter den Leonberger Oberbürgermeister Martin Kaufmann, den evangelischen Dekan Wolfgang Vögele, den katholischen Pastoralreferenten Jürgen Oettel und Angelika Röhm vom Hoffnungshaus gewinnen können.

Am Sonntag, 23. September, wird um 10 Uhr mit dem gesamten Bezirk und den Gästen ein Festgottesdienst gehalten, bei dem unter anderem in einer Bilddokumentation Einblicke in die vergangenen 50 Jahre gegeben werden. Mit einem gemütlichen Beisammensein und einem Mittagessen soll das Fest abgerundet werden.