Am Lerchenhof zwischen Wimsheim und Mönsheim soll künftig das Wasser für vier beteiligte Kommunen aus dem Heckengäu zentral aufbereitet werden. Das kostet rund 19 Millionen Euro.

Enzkreis - Vier kleine Gemeinden des Enzkreises mit je einer eigenen Wasserversorgung wollen künftig gemeinsame Sache machen. Dazu haben Wimsheim, Mönsheim, Friolzheim und Wurmberg im vergangenen Jahr nach langer Vorbereitungszeit den Zweckverband Wasserversorgung Heckengäu gegründet. Als weiterer Partner sind die Stadtwerke Pforzheim mit ins Boot gestiegen.

 

Projekt wird sich noch Jahre ziehen

Ziel dieses Mammutprojekts, das sich noch über einige Jahre hinziehen wird, soll eine höhere Versorgungssicherheit für alle teilnehmenden Kommunen sein. Das heißt, dass auch im Falle einer Wasserknappheit oder bei technischen Störungen überall im Verbandsgebiet genügend Wasser – mit entsprechend guter Qualität – zur Verfügung stehen soll. Ein weiteres Ziel soll außerdem die Nutzung der Synergien bei der Wasseraufbereitung sein. Jetzt beschließen die beteiligten Gemeinderäte, welche der von den Planern vorgestellten Varianten für die gemeinsame Wasserversorgung künftig nach und nach umgesetzt werden soll.

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Bei den umfangreichen Voruntersuchungen des Büros Fritz Planung hat sich vor allem der Bereich Lerchenhof, am Grenzbach zwischen Wimsheim und Mönsheim gelegen, als zentraler Punkt herauskristallisiert. Dort soll das Wasser für das gesamte Versorgungssystem aufbereitet werden. An der Stelle befinden sich derzeit das Pumpwerk des inzwischen aufgelösten Zweckverbands Wasserversorgung Friolzheim-Wimsheim sowie eine Quellfassung samt Brunnen. Nachdem sich bereits die Verbandsversammlung des Zweckverbands, der seinen Sitz in Mönsheim hat und dessen Vorsitzender der Wurmberger Bürgermeister Jörg-Michael Teply ist, für eine von den Planern vorgeschlagene „Variante 2 B“ ausgesprochen hat, haben das kurz vor Jahresende auch die Gemeinderäte von Wimsheim und Mönsheim getan.

Stadtwerke Pforzheim sind Teil des Projekts

Dies sei sowohl aus technischer als auch wirtschaftlicher Sicht die beste Variante, sagte der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch (parteilos) im Gemeinderat. Die Stadtwerke Pforzheim werden am Hochbehälter Steingrube bei Wurmberg eingebunden. Dieser müsste als erste bauliche Maßnahme erweitert werden. In den Gemeinden des Zweckverbands fließt dann künftig Wasser aus den eigenen Brunnen, Wasser der Stadtwerke Pforzheim und – wie bisher schon – Bodenseewasser aus den Hähnen. Den technischen Betrieb der Wasserversorgungsanlagen sollen die Stadtwerke Pforzheim übernehmen.

Für den Aus- und Umbau der neuen Wasserversorgung rechnen die Planer und der Zweckverband mit rund 19 Millionen Euro an Kosten, die in einem Zeitraum von 15 bis 20 Jahren fällig werden. Nun sollen Förderanträge für die Fortführung der Planung und den Ausbau der Wasserversorgung gestellt werden. Der Zweckverband geht von einem Zuschuss von 25 Prozent zu den Investitionskosten aus. Übrigens: Die Entsorgung des Abwassers bleibt weiterhin Aufgabe jeder einzelnen Gemeinde.