Im Rahmen der Energiewendetage will die Gemeinde Weissach in den offenen Diskurs mit den Bürgern gehen. Auch die Landesumweltministerin ist vor Ort.

Weissach - Am Samstag und Sonntag, 18 und 19. September, finden in Baden-Württemberg die landesweiten Energiewendetage statt – auch die Gemeinde Weissach beteiligt sich mit einem Programm. In Kooperation mit ansässigen Unternehmen und den vier im Gemeinderat vertretenen Fraktionen werden an diesem Wochenende in der Alten Strickfabrik in Weissach einige Vorträge angeboten. Sogar Umweltministerin Thekla Walker stattet der Gemeinde am Strudelbach bei der Veranstaltung einen Besuch ab: Am Samstag wird sie ab 15.45 Uhr vor Ort und für Besucherinnen und Besucher ansprechbar sein.

 

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Schwerpunkt soll an den beiden Veranstaltungstagen besonders der Themenkomplex Energieeffizienz sein. „Die Teilnahme an den Energiewendetagen ist für uns ein wichtiger Baustein, um kommunalen Klimaschutz und alles rund um das Thema Energieeffizienz in die breite Bevölkerung zu bringen“, sagt der Bürgermeister Daniel Töpfer über das Angebot. Das direkte Gespräch vor Ort und der direkte Austausch seien laut der Gemeinde deshalb ausdrücklich erwünscht. Am Sonntag steht in der Alten Strickfabrik deshalb eine Bürgerbeteiligung zu dem anstehenden Klimaschutzkonzept für Weissach und Flacht an.

Bürger sollen mitreden

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Bei der Bürgerbeteiligung will Weissachs Klimamanager Dominik Karczag ab 13.30 Uhr zunächst vorstellen, auf welchem Stand sich die Gemeinde aktuell befindet – inklusive einiger Berechnungen zur Energieeffizienz gemeindeeigener Gebäude. Anschließend soll die Veranstaltung in eine offene Diskussionsrunde mit den Bürgerinnen und Bürgern übergehen, in der es auch darum gehen wird, in welche Richtung sich der Klimaschutz in Weissach und Flacht die nächsten Jahre bewegen soll.

Überdurchschnittlicher Strom- und Wärmebedarf

Wie genau man in Sachen Energie und Klimaschutz aktuell aufgestellt ist, hatte die Gemeinde zu Beginn des Jahres in einem ersten Energiebericht für die Jahre 2018 bis 2020 zusammengefasst. Demnach zahlte man für kommunale Gebäude vergangenes Jahr rund 1,1 Million Euro, davon entfielen rund 56 Prozent auf Strom, 25 Prozent auf Wasser, 17 Prozent auf Wärme und zwei Prozent auf den kommunalen Fuhrpark – Kosten, die in den kommenden Jahren tendenziell steigen, wenn nicht gespart wird.

Und auch in Sachen Energieeffizienz gibt es Handlungspotenzial: So weist laut dem Energiebericht etwa die Ferdinant-Porsche-Schule bei Strom- und Wärmenutzung einen überdurchschnittlichen Bedarf vor. Verbesserungsbedarf bei Strom- und Wärmeverbrauch sieht der Bericht unter anderem auch bei der Strudelbachhalle, dem Rathaus in Weissach und der Flachter Festhalle.

Mehr PV-Anlagen sollen gebaut werden

Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Die Straßenbeleuchtung wurde in den vergangenen Jahren sukzessive auf LED umgestellt, die Heizungsnutzung in kommunalen Gebäuden optimiert und auf der Kläranlage in Weissach eine Fotovoltaik-Anlage installiert. Hier will die Gemeinde auch in Zukunft ansetzen – und in den kommenden Jahren auf mehr kommunalen Dächern PV-Anlagen anbringen.

„Wir waren die erste Kommune im Landkreis Böblingen, die am European Energy Award (EEA) teilnimmt und haben inzwischen zahlreiche Projekte, Prozesse und Maßnahmen zugunsten des Klimaschutzes initiiert“, betont der Bürgermeister Daniel Töpfer. Zum Programm bei den Energiewendetagen ergänzt der Klimamanager Dominik Karczag: „Die Veranstaltung ist ein Baustein unserer vielfältigen Aktivitäten rund um den Klimaschutz und zeigt durch die Mitwirkung der zahlreichen Akteure, dass Klimaschutz in Weissach als Gemeinschaftsaufgabe ganzheitlich angegangen wird.“

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